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Germanwings-Absturz: Co-Pilot war vor Jahren suizidgefährdet


Co-Pilot war vor Jahren selbstmordgefährdet

Von ap, afp, t-online, reuters, dpa
Aktualisiert am 30.03.2015Lesedauer: 2 Min.
Der Co-Pilot der abgestürzten Germanwings-Maschine, Andreas L.Vergrößern des BildesDer Co-Pilot der abgestürzten Germanwings-Maschine, Andreas L. (Quelle: ap-bilder)
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Der Co-Pilot der Germanwings-Maschine war vor seiner Karriere als Berufspilot als selbstmordgefährdet eingestuft worden und in psychotherapeutischer Behandlung. Das hat die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft mitgeteilt. Organische Erkrankungen seien hingegen nicht festgestellt worden.

Der 27-jährige Andreas L. steht im Verdacht, dass er den Airbus A320 am Dienstag voriger Woche mit Absicht zum Absturz gebracht und 149 weitere Insassen mit in den Tod gerissen hat. Laut Staatsanwaltschaft gibt es bisher weder aus seinem familiären Umfeld noch aus seiner Arbeitsumgebung Hinweise auf seine Motivlage. Auch fehlten nach wie vor belegbare Hinweise auf eine Ankündigung oder ein Bekenntnis einer solchen Tat.

Andreas L. habe sich vor Erlangung des Pilotenscheines "über einen längeren Zeitraum mit vermerkter Suizidalität in psychotherapeutischer Behandlung" befunden, erklärte die Staatsanwaltschaft. In letzter Zeit hätten "weitere Arztbesuche mit Krankschreibungen stattgefunden, ohne dass Suizidalität oder Fremdaggressivität attestiert worden ist".

Am Unglückstag krankgeschrieben

Letzten Dienstag war ein Airbus der Lufthansa-Tochter über den französischen Alpen abgestürzt. Dabei kamen alle 150 Menschen an Bord ums Leben, darunter 75 Deutsche. Der Co-Pilot hatte sich nach Erkenntnissen der französischen Staatsanwaltschaft allein im Cockpit des Airbus A320 eingeschlossen und die Maschine etwa 50 Kilometer von Sisteron entfernt absichtlich zum Absturz gebracht.

Die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf hatte am Freitag mitgeteilt, dass der Co-Pilot am Unglückstag krankgeschrieben war. Vieles deute darauf hin, dass er eine Erkrankung seinem Arbeitgeber und seinen Kollegen verschwiegen habe. Ob die Krankheit körperlicher oder psychischer Natur war, blieb unklar. Es wurden weder ein Abschiedsbrief noch Hinweise auf irgendeine politische oder religiöse Motivation für sein Handeln gefunden.

Derweil wird die Suche nach Opfern fortgesetzt. Gleichzeitig wird ein Weg ins Absturzgebiet in der Nähe des Örtchens Seyne-les-Alpes geschaffen. Der Zugang könnte am Abend fertig sein und soll vor allem ermöglichen, schwereres Bergungsgerät in die Region zu bringen. Bisher werden Ermittler und Bergungskräfte tagsüber mit Hubschraubern in das unwegsame Gebiet gebracht. Die Bergung der Toten hat absoluten Vorrang, sagte Staatsanwalt Brice Robin.

Blackbox sendet keine Funksignale

Bei der Suche nach der zweiten Blackbox, dem noch vermissten Flugdatenschreiber, setzen die Ermittler unterdessen auf akribische Suche statt auf Funksignale. "Die Geräte senden nur bei Kontakt mit Wasser", erläuterte Jens Friedemann von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU). In den Alpen sende der Datenschreiber also gar keine Funksignale. Die BFU ist mit sieben Personen an den Untersuchungen des Absturzes beteiligt - fünf davon in Frankreich. Sie werden den Schreiber gemeinsam mit ihren französischen Kollegen auswerten, sobald er gefunden ist.

Der Chip mit mehreren Hundert gespeicherten Daten steckt in einem gepanzerten Zylinder von der Größe einer Konservendose. Er soll über die letzten Minuten an Bord des Germanwings-Airbusses Aufschluss geben. Die erste Blackbox, der Stimmrekorder, war bereits kurz nach dem Absturz des Airbus A320 gefunden worden. Er brachte die Ermittler auf die Spur des Co-Piloten.

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