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Opfer von Berliner U-Bahn-Attacke: "Der normale Alltag war weg"


"Mit voller Wucht gestürzt"
Opfer von Berliner U-Bahn-Attacke schildert Schockerlebnis

dpa, t-online.de

Aktualisiert am 29.06.2017Lesedauer: 2 Min.
Der Angeklagte Swetoslaw S.Vergrößern des BildesDer Angeklagte Swetoslaw S. vor dem Berliner Landgericht. (Quelle: Paul Zinken./dpa)
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Die junge Frau, die in einem Berliner U-Bahnhof eine Treppe hinuntergetreten wurde, hat ihr Schockerlebnis vor Gericht geschildert. Mit "voller Wucht" sei sie auf den Bahnsteig gefallen, sagte die 26-jährige Jana K. vor dem Landgericht.

Sie habe zuvor keine Personen wahrgenommen. Monatelang habe sie unter dem Geschehen gelitten. In der ersten Zeit habe sie den Kontakt zur Außenwelt vermieden, konnte es nicht über sich bringen, Treppen herunterzulaufen, ohne sich am Geländer festzuhalten.

Der 28-jährige Angeklagte, der dreimaliger Familienvater ist, soll die arglose Passantin in einer Nacht Ende Oktober 2016 mit einem wuchtigen Tritt in den Rücken eine Treppe hinuntergetreten haben. Der Angriff im U-Bahnhof Hermannstraße im Stadtteil Neukölln hatte bundesweit Entsetzen und Empörung ausgelöst.

Die Geschädigte war mit dem Gesicht voran gestürzt. Sie erlitt einen Armbruch und eine Platzwunde am Kopf. An den Aufprall habe sie keine Erinnerung, sagte die Zeugin. "Ich konnte zuerst nicht ergründen, warum ich gestürzt bin." Andere Fahrgäste hätten ihr geholfen. Sie habe erst realisiert, was passiert sei, als sie das Überwachungsvideo mit eigenen Augen gesehen hat. "Der normale Alltag war erst einmal weg, ich konnte auch nicht studieren."

Angeklagter bittet um Entschuldigung

Der Angeklagte hatte zu Prozessbeginn am Montag gestanden und um Entschuldigung gebeten. Er sei der Mann auf dem von der Polizei verbreiteten Video, erklärte der 28-Jährige. Zum Opfer sagte er: "Es tut mir sehr leid, ich entschuldige mich bei dir sehr stark, dass ich dir den Schmerz zugefügt habe. Ich habe gar nichts, was ich noch sagen könnte. Meine Hände und Füße zittern. Ich entschuldige mich bei jedem. Es tut mir wirklich leid, glaub mir bitte." An die Tat habe er aber keine konkrete Erinnerung, er habe Drogen und Alkohol konsumiert.

Jana K. könne diese Entschuldigung nicht annehmen, "solange Herr S. nicht bereits ist, Verantwortung für das zu übernehmen, was passiert ist".

Swetoslaw S. auch wegen Exhibitionismus angeklagt

Laut "welt.de" haben noch drei andere Zeuginnen an diesem Tag ausgesagt, Swetoslaw S. soll sich vor ihnen ausgezogen und anschließend masturbiert haben. Eine der Zeuginnen sei sich allerdings nicht sicher, ob er masturbierte oder urinierte.

Am kommenden Montag geht der Prozess weiter, der psychiatrische Sachverständige soll sein Gutachten vortragen.

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