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Population wächst: 60 Wolfsrudel leben mittlerweile in Deutschland


Anhaltendes Wachstum
Zahl der Wolfsrudel steigt weiter

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 22.11.2017Lesedauer: 2 Min.
Im Natur- und Umweltpark in Güstrow ist ein Rudel Wölfe unterwegs.Vergrößern des BildesIm Natur- und Umweltpark in Güstrow ist ein Rudel Wölfe unterwegs. (Quelle: Archivbild/Bernd Wüstneck/dpa-bilder)
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In Deutschland leben immer mehr Wölfe. Doch über das starke Wachstum freuen sich nicht alle: Während Tierschützer jubeln, machen sich vor allem Landwirte Sorgen.

Die Zahl der Wolfsrudel in Deutschland hat sich innerhalb eines Jahres um 13 auf 60 erhöht. Insgesamt lebten zuletzt etwa 150 bis 160 erwachsene Wölfe in Deutschland, wie das Bundesamt für Naturschutz am Mittwoch in Berlin mitteilte. Mit der Ausbreitung der Wölfe erhöhte sich allerdings auch die Zahl von Gewaltakten gegenüber den Wildtieren: Mindestens fünf Wölfe wurden zuletzt illegal getötet.

Das Bundesamt präsentierte die Ergebnisse des von Mai vergangenen Jahres bis April dieses Jahres laufenden Monitoringberichts. Ursprünglich sollten die Zahlen schon vor knapp zwei Wochen vorgestellt werden, laut Umweltschützern verschob das Bundesamt die Präsentation wegen "Querschüssen" aus den Bundesländern.

Illegale Abschüsse gefährden Wolfsbestand

Den Angaben zufolge stieg zwar die Zahl der Rudel deutlich. Allerdings verringerte sich gleichzeitig die Zahl der Wolfspaare von 21 auf 13. Die Zahl der sesshaften Einzelwölfe sank von vier auf drei. Aus diesem Grund wuchs die Zahl der erwachsenen Wölfe trotz des deutlichen Anstiegs der Rudel vergleichsweise wenig um etwa zehn bis 20 Tiere.

Die Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, Beate Jessel, nannte die Zahlen insgesamt für den Naturschutz zwar erfreulich, "jedoch weist die Art noch immer eine insgesamt ungüstinge Erhaltungssituation auf". Vor allem der Straßenverkehr gefährde den Wolfsbestand, seit der Rückkehr des Wolfs im Jahr 2000 kamen 140 Tiere durch Verkehrsunfälle ums Leben.

Aber auch illegale Abschüsse bedeuteten ein "erhebliches Problem". Seit 2000 wurden 26 Wölfe getötet, allein im jetzigen Berichtszeitraum fünf. Im Bericht davor gab es nur zwei illegale Tötungen.

"Wir brauchen keine Wolfshatz"

Das Verbreitungsgebiet der Wölfe umfasst dem Bundesamt zufolge mittlerweile sieben Bundesländer. Die meisten Wölfe gibt es in Brandenburg und Sachsen. Aber auch in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Bayern und Niedersachsen gibt es wieder Wölfe.

Umweltschützer des Nabu und des WWF kritisierten den Umgang mit den Wölfen als nach wie vor unzureichend, insbesondere auch Vorhaben, Wölfe mit ins Jagdrecht aufzunehmen. "Wir brauchen keine Wolfshatz", erklärte die Leiterin des Bereichs Naturschutz beim WWF, Diana Petzell. Stattdessen sei Prävention und eine schnelle, unbürokratische Kompensation von Wolfsübergriffen auf Weidetiere nötig.

Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller erklärte, für das alltägliche Zusammenleben von Mensch und Wolf bleibe die Anwendung eines flächendeckenden und fachgerechten Herdenschutzes in Wolfsgebieten unerlässlich. "Auch im Jahr 17 der Wolfsrückkehr fehlt es in Deutschland an einem nationalen Herdenschutzzentrum", kritisierte Miller.

"Es kann nicht sein, dass der Wolf erst in allen Flächenbundesländern anwesend sein muss, damit sich das Landwirtschaftsministerium der Sorgen der Nutztierhalter, insbesondere in der extensiven Weidehaltung annimmt und klare Regelungen, Unterstützung und die Ausbildung in Sachen Herdenschutz forciert", fügte er hinzu.

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