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Wie die Fahrplanumstellung bei der Bahn für Chaos sorgte


"Nicht gut gelaufen"
Wie die Fahrplanumstellung bei der Bahn für Chaos sorgte

t-online, David Ruch

Aktualisiert am 15.12.2017Lesedauer: 3 Min.
"Nicht gut gelaufen": Auf vielen Bahnhöfen war es zum Fahrplanwechsel bei der Bahn voller als sonst. (Archivbild)Vergrößern des Bildes"Nicht gut gelaufen": Auf vielen Bahnhöfen war es zum Fahrplanwechsel bei der Bahn voller als sonst. (Archivbild) (Quelle: Daniel Bockwoldt/dpa-bilder)
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Eine Serie von Pannen sorgte in den vergangenen Tagen bei vielen Bahnkunden für Verärgerung – nicht nur auf der neuen ICE-Strecke.

Von David Ruch

Die Deutsche Bahn hat schon ruhigere Tage erlebt: Erst sorgte ab Freitag die neue Hightech-Strecke zwischen Berlin und München für Ärger und negative Schlagzeilen. Dann wirbelte am Sonntag der Wintereinbruch den Fahrplanwechsel durcheinander. Für die Kunden bedeutete das: viele Verspätungen und Zugausfälle.

Dresden am späten Sonntagnachmittag: Vom Hauptbahnhof fährt ein IC in Richtung Berlin ab. Weil der vorherige Zug ausgefallen ist, wird es voll. In Dresden-Neustadt ist die Fahrt vorerst zu Ende. Das Zugpersonal fordert Passagiere ohne Platzreservierung auf, den Zug zu verlassen und eine andere Verbindung zu nehmen – andernfalls geht es nicht weiter. Einige Reisende folgen der Aufforderung, mit einer halben Stunde Verspätung setzt der Zug die Fahrt fort.

Feierabendverkehr am Montag in Frankfurt/Main: Auf dem Hauptbahnhof kommt es zum Stau, weil viele Züge noch am Gleis stehen und nicht ausfahren, ankommende Züge nicht einfahren. Im Zug dann die Ansage: hohes Verkehrsaufkommen, die Abfahrt verzögert sich. Zweite Durchsage: Abfahrt verzögert sich auf unbestimmte Zeit. Dritte Durchsage, nachdem sich der Zug etwa 25 Minuten verspätet in Bewegung setzt: „Wir bitten die Verspätung zu entschuldigen, Grund war die Unfähigkeit des Fahrdienstleiters in Frankfurt.“

Zugausfälle auf der Highspeed-Strecke

Mehrere Fahrgäste berichten über die Probleme auf der neuen ICE-Trasse zwischen Berlin und München: Wegen eines Notarzteinsatzes und anderen Störungen hat ein Zug am Sonntag 100 Minuten Verspätung. Am Montag und Dienstag fällt zweimal der 7:38-Uhr-Zug in Berlin aus.

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Auf der Strecke Hamburg-Berlin macht der ICE 709 drei Vollbremsungen, wie ein Fahrgast am Montag berichtet. Grund: ein unbekannter Schaden am Triebwerkskopf. Da ist der Zug gerade kurz hinter Hamburg und schon 30 Minuten zu spät dran.

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100 Passagiere aus Zug evakuiert

Am Dienstag bleibt der RE11 von Kassel Richtung Düsseldorf gegen Mittag bei Willebadessen liegen. Ursache ist ein technischer Defekt. Rund 100 Fahrgäste harren stundenlang aus, bis sie am Nachmittag in einem anderen Zug weiterfahren können. Der liegengebliebene Zug wird abgeschleppt.

In Augsburg fällt am Sonntagabend der IC 2269 nach München aus, offenbar weil die Zugchefin schon weit über zwölf Stunden im Dienst ist und der Zug mit nur einem Begleiter nicht weiterfahren darf. Die Fahrgäste werden gebeten, die Reise im kürzeren Regionalexpress fortzusetzen. Der leere IC rollt nach München weiter.

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Der ICE 613 von Dortmund nach München fährt am Sonntagnachmittag um einige Waggons verkürzt. Weil der Zug zu voll ist zum Weiterfahren, versucht der Zugbegleiter in Frankfurt/Main Fahrgäste mit Reisegutscheinen zum Aussteigen zu bewegen. Die Fahrt verzögert sich um Stunden.

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Bahn: Fahrplanwechsel "nicht gut gelaufen"

Die Beispiele zeigen: Unterschiedliche Gründe führten zu der Serie von Pannen bei der Bahn. Mal streikte die Technik, mal war es das Wetter, mal war es auch Fehlplanung. Die Bahn entschuldigte sich am Mittwoch bei ihren Kunden. „Wir hatten nach dem Fahrplanwechsel aufgrund des massiven Wintereinbruchs große Probleme", erklärte Fernverkehrsvorstand Birgit Bohle. Die große Fahrplanumstellung am Sonntag sei insgesamt "nicht gut gelaufen".

Als Grund für die Pannen auf der neuen ICE-Strecke Berlin-München gab die Bahn „Einzelprobleme mit dem Zugsicherungssystem ETCS“ an und bestätigte damit einen Bericht von t-online.de. Das digitale „European Train Control System“ hält Züge automatisch auf Abstand und soll langfristig herkömmliche Signale auf Bahnstrecken überflüssig machen sowie höhere Taktungen erlauben.

„Auf der Strecke Berlin–München konnten wir ohne Frage keine zufriedenstellende Qualität bieten“, räumte Fernverkehrsvorstand Bohle ein. Betroffenen Reisenden auf der Schnellstrecke gewährt die Bahn deshalb bis Jahresende eine besondere Kulanz: Hat der Zug eine Verspätung von mehr als einer Stunde, bekommen die Fahrgäste den vollen Ticketpreis erstattet, sowie zusätzlich einen Reisegutschein von 50 Euro.

Bei Überbelegung kann die Bundespolizei räumen

Zum Thema übervolle Züge erklärte die Bahn auf Anfrage: „Aus Sicherheitsgründen darf ein Zug mit einer Auslastung von mehr als 200 Prozent – bezogen auf die Anzahl der Sitzplätze – nicht mehr fahren. Fahrgäste ohne eine Sitzplatzreservierung werden in solchen Fällen durch Mitarbeiter der DB gebeten, auf einen nachfolgenden Zug auszuweichen. Verlassen sie den Zug, erhalten sie dafür zum Dank einen Reise-Gutschein im Wert von 25 Euro. Kommen nicht ausreichend Fahrgäste der Bitte nach, muss der Zug von der Bundespolizei geräumt werden.“

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