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Unglückszug in den USA war viel zu schnell


Drei Tote und 72 Verletzte
Unglückszug in den USA war viel zu schnell

Von dpa
Aktualisiert am 19.12.2017Lesedauer: 2 Min.
Eine Überwachungskamera zeigt Waggons des Zuges, die auf den Highway gestürzt sind.Vergrößern des BildesEine Überwachungskamera zeigt Waggons des Zuges, die auf den Highway gestürzt sind. (Quelle: Reuters-bilder)
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Ein Zug entgleist bei voller Fahrt auf einem neuen Streckenabschnitt und stürzt auf eine Autobahn. Nun wird deutlich, wie es zu dem verheerenden Unglück im Nordwesten der USA kam.

Der am Montag im US-Staat Washington verunglückte Zug ist nach Angaben der Verkehrssicherheitsbehörde NTSB viel zu schnell gefahren. Der Zug sei mit 128 Kilometern pro Stunde unterwegs gewesen, erklärte die Behörde unter Berufung auf den Zugdatenschreiber. Erlaubt gewesen seien an der Unglücksstelle nur 48 Stundenkilometer. Warum der Zug entgleiste, müsse aber noch untersucht werden, sagte NTSB-Aufsichtsratsmitglied Bella Dinh-Zarr.

Bei dem verheerenden Bahnunglück bei Seattle sind drei Menschen getötet und 72 verletzt worden, zehn von ihnen schwer. Zeitweise waren 100 Verletzte gemeldet worden. Nach Angaben des Bahnbetreibers Amtrak sei die positive Zugkontrolle bei dem Vorfall nicht aktiviert gewesen. Die Technik ermöglicht das Verlangsamen, Stoppen oder Beschleunigen eines Zuges. Der Zug war am Montag um kurz nach 7.30 Uhr Ortszeit nahe der Stadt Tacoma entgleist und teilweise auf eine Autobahn gestürzt.

Plötzliche Biegung in den Gleisen

Luftaufnahmen zeigten einen zusammengefalteten Zug, die Waggons lagen wie von einer gewaltigen Faust angehalten entlang der Gleise. Ein Waggon war von einer Brücke auf eine Autobahn gekippt und lag kopfüber auf dem Asphalt der im morgendlichen Berufsverkehr viel befahrenen Interstate 5. Autos und Lastwagen wurden getroffen. Ein zweiter Waggon hing von der Brücke.

Der Passagier Chris Karnes schilderte der "Seattle Times" den Unfall so: Der Zug sei in voller Fahrt gewesen. Dann sei man plötzlich zu einer Art Biegung in den Gleisen gekommen und entgleist. Er und sein Freund hätten großes Glück gehabt, sie seien in die Polster der gegenüberliegenden Sitze geschleudert worden.

Streckenabschnitt war nagelneu

"Wir haben ein Bersten und ein Zerbrechen gehört, und die Wagen sind zerrissen. Menschen haben geschrien, dann sind die Lichter ausgegangen", berichtete Karnes. Sie hätten die Fenster eingetreten und seien aus dem Zug in eine Böschung gesprungen.

US-Präsident Donald Trump nahm das Unglück zum Anlass, um via Twitter für Investitionen in die US-Infrastruktur zu werben. Brücken, Tunnel und Gleise seien marode. "Nicht mehr lang!", schrieb Trump. Allerdings befuhr der Unglückszug zum ersten Mal eine nagelneue Strecke, als er entgleiste. Einen Infrastrukturplan der US-Regierung gibt es bislang nicht. Später schob Trump auf Twitter Beileid für die Opfer nach.

Der Abschnitt war nach Angaben des Verkehrsministeriums des Staates Washington seit dem Jahr 2010 mit 181 Millionen Dollar ausgebaut worden, um Kurven zu vermeiden. Er sollte laut Amtrak zehn Minuten Zeitersparnis bringen.

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