t-online - Nachrichten für Deutschland
Such Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



Menü Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such Icon
HomePanoramaJustiz

Breivik-Urteil: Höchststrafe für Anders Behring Breivik


Justiz
Gericht: Breivik muss ins Gefängnis

Von dapd, dpa
Aktualisiert am 24.08.2012Lesedauer: 2 Min.
Der lächelnde Massenmörder: Anders Breivik im Gericht in Oslo.Vergrößern des BildesDer lächelnde Massenmörder: Anders Breivik im Gericht in Oslo. (Quelle: reuters)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Mehr als ein Jahr nach den Anschlägen in Norwegen hat das Osloer Gericht sein Urteil über den geständigen Massenmörder Anders Behring Breivik gefällt. Die Richter erklärten den 33-jährige Rechtsextremisten für zurechnungsfähig und verhängten die Höchststrafe von 21 Jahren Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung. Aus Hass gegen den Islam und die regierenden Sozialdemokraten hatte der Norweger am 22. Juli 2011 insgesamt 77 Menschen ermordet.

Breivik reagierte mit einem zufriedenen Lächeln auf den Urteilsspruch. Danach sprach er mit seinen Verteidigern. Er hatte auf keinen Fall für unzurechnungsfähig erklärt werden wollen. Richterin Wenche Elisabeth Arntzen begann nach der Urteilsverkündung mit einer ausführlichen Begründung, die nach ihren Angaben mehrere Stunden dauern wird. Breivik hatte ankündigen lassen, danach eine Erklärung vortragen zu wollen.

Angehörige und Überlebende zufrieden

Die Angehörigen der Opfer reagierten gefasst auf den Richterspruch. Im Osloer Gerichtssaal war es sehr still. Sie wirkten mitgenommen, aber zufrieden. Als Richter Arne Lyng eine Passage verlas, in der die Schicksale von Breiviks Opfern im Osloer Regierungsviertel geschildert wurden, stützten sich die Angehörigen gegenseitig. Einige weinten.

Überlebende des Massakers auf Utoya meldeten sich umgehend nach dem Urteilsspruch im Kurznachrichtendienst Twitter zu Wort. "Jaaaaaaaa!!!", twitterte Emma Martinovic. "Vorbei. Punkt", schrieb Viljar Hanssen, dem Breivik auf Utoya eine Kugel in den Kopf geschossen hatte. "Dieser Mist ist endlich vorbei, jetzt kann das Leben beginnen", schrieb Ingrid Nymön über den Kurznachrichtendienst. Auch Knut Storberget, der zum Zeitpunkt der Anschläge Justizminister war, begrüßte das Urteil: "Es ist die schwerste Strafe, die er bekommen konnte", sagte er dem Sender TV2.

Für die Entscheidung über die Zurechnungsfähigkeit seien Breiviks Äußerungen zum angeblichen Tempelritter-Orden wichtig gewesen, sagte Richterin Arntzen. Nachforschungen der Polizei hätten ergeben, dass die Organisation wahrscheinlich nicht existiere. Daraufhin habe Breivik seine Aussagen dazu während des Verhörs angepasst und die Darstellung aus seinem Manifest als "pompös" oder übertrieben bezeichnet.

Kein Zeichen von Bedauern

Breiviks extreme Einstellung zu Einwanderern werde von vielen Menschen geteilt, bemerkte die Richterin.

Die Anschläge im Osloer Regierungsviertel und auf ein sozialdemokratisches Jugendlager auf der Fjordinsel Utoya hatten das ganze Land zutiefst erschüttert. Breivik zeigt keine Anzeichen von Bedauern, wie sein Verteidiger Geir Lippestad berichtete.

Unterschiedliche Gutachten

Die Staatsanwaltschaft hatte auf unzurechnungsfähig plädiert. Es sei "schlimmer, einen psychotischen Menschen irrtümlich in Haft zu nehmen als einen nicht-psychotischen in eine Zwangspsychiatrie". Zwei Gutachten waren zu gegensätzlichen Ergebnissen gekommen.

Morde ohne Reue gestanden

In dem zehnwöchigen Prozess ging es nicht um Schuld oder Unschuld. Breivik hatte die Morde ohne jede Reue gestanden und als "grausam, aber notwendig" bezeichnet. Vor dem Massaker hatte er ein 1500 Seiten langes Manifest mit seinen kruden Thesen ins Internet gestellt. Breivik war vor dem Urteil "ziemlich sicher, dass er für zurechnungsfähig erklärt wird", sagte Lippestad.

Einen Tag vor dem Urteil hatte der Leiter der Haftanstalt Ila, Knut Bjarkeid, mitgeteilt, man sei bereit, Breivik zu empfangen - unabhängig davon, ob er zu einer Haftstrafe oder zu Maßregelvollzug verurteilt werde. Innerhalb der Mauern des von Wald umgebenen Gefängnisses nordwestlich von Oslo ist in den vergangenen Monaten eine Abteilung zur Verwahrung und Behandlung psychisch kranker Insassen gebaut worden - eigens für Breivik.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

t-online - Nachrichten für Deutschland


TelekomCo2 Neutrale Website