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Hinrichtung in Indonesien: Schmuggler verabschieden sich von Familien


Erschießung nach Mitternacht
Australier verabschieden sich von ihren Familien

Von ap, dpa
Aktualisiert am 28.04.2015Lesedauer: 2 Min.
Die umstrittenen Hinrichtungen von zwei Australiern in Indonesien wurden ausgeführt.Vergrößern des BildesDie umstrittenen Hinrichtungen von zwei Australiern in Indonesien wurden ausgeführt. (Quelle: Reuters-bilder)
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Indonesien

Auf der Gefängnisinsel Nusakambangan, wo sich die acht Ausländer sowie ein zum Tode verurteilter Indonesier aufhielten, wurden neun Särge angeliefert. Die Familien zweier Australier erhielten am Dienstag nach australischen Medienberichten die Erlaubnis für einen letzten Besuch.

"Alle Beamten, Staatsanwälte, Erschießungskommandos und Ambulanzwagen sind an ihrem Platz", sagte ein Sprecher von Prasetyo Journalisten.

Erschießung um Mitternacht

Acht Männer und eine Frau sollen vor ein Erschießungskommando gestellt werden: eine Philippinerin, vier Nigerianer, zwei Australier, ein Brasilianer und ein Indonesier. Ein Franzose, der ursprünglich zeitgleich hingerichtet werden sollte, bekam einen Aufschub, weil ein Gericht eine neue Eingabe prüfen wollte.

Die Verurteilten waren am Samstag in Isolationszellen gebracht und offiziell über die geplante Vollstreckung informiert worden. Die Hinrichtung kann frühestens 72 Stunden später stattfinden. Das wäre der heutige Dienstag. Exekutionen finden in Indonesien in der Regel um Mitternacht (Ortszeit) statt.

Einer der Australier hatte vor wenigen Tagen seine Freundin geheiratet. In einer einfach gehaltenen Zeremonie gaben sich der 31-jährige Andrew Chan und seine Freundin Febyanti Herewila am Montag im Gefängnis das Ja-Wort.

Hollande warnt vor Konsequenzen

Die geplanten Hinrichtungen sorgten international für Empörung, besonders in Australien, Frankreich und den Philippinen. Der französische Präsident François Hollande warnte Indonesien vor den diplomatischen Konsequenzen einer Hinrichtung des Franzosen.

Ein solcher Schritt könne wirtschaftliche Folgen haben, sagte er. Am Samstag hatte der Sprecher des französischen Außenministeriums, Romain Nadal, gesagt, Frankreich sei entschlossen, das Leben des verurteilten Landsmannes zu retten und mobilisiere dafür alle Kräfte.

Zuletzt schaltete sich UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ein und rief die Regierung in Jakarta zu einer Abschaffung der Todesstrafe in dem Land auf. Doch Präsident Joko Widodo hat das Vorgehen mit einem "Drogennotstand" begründet, unter dem sein Land litte.

In Indonesien gelten äußerst strenge Drogengesetze, viele Drogenschmuggler werden hingerichtet. Mehr als 130 Personen befinden sich derzeit im Todestrakt, 57 von ihnen wegen Drogenvergehen.

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