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Cleveland zahlt Familie von totem Kind Millionen


Schüsse auf 12-jährigen Schwarzen
Cleveland zahlt Familie von totem Kind Millionen

Von dpa, ap, t-online
25.04.2016Lesedauer: 2 Min.
Proteste gegen Polizeigewalt in Cleveland nach den Schüssen auf Tamir Rice.Vergrößern des BildesProteste gegen Polizeigewalt in Cleveland nach den Schüssen auf Tamir Rice. (Quelle: ap-bilder)
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Nach den tödlichen Schüssen auf einen 12-jährigen Schwarzen im US-Bundesstaat Ohio zahlt die Stadt Cleveland sechs Millionen US-Dollar, um einen Rechtsstreit mit der Familie von Tamir Rice beizulegen.

Beide Seiten einigten sich auf einen Vergleich, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht, die nun veröffentlicht wurden. Damit werden alle Anschuldigungen gegen die Stadt fallengelassen. Den Beamten war unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen worden.

Rice hatte im November 2014 in einem Park mit einer echt aussehenden Spielzeugwaffe hantiert. Ein Passant sah das und alarmierte die Polizei, wies aber darauf hin, dass es sich möglicherweise nicht um eine echte Waffe handele.

Verhängnisvolle vier Minuten

Diese Information gab die Notrufzentrale aber wohl nicht an die Polizisten weiter. Wenige Sekunden nach dem Eintreffen eines Streifenwagens vor Ort schoss einer der weißen Polizisten auf Rice.

Der Junge habe dann nicht sofort Erste Hilfe bekommen, sondern erst vier Minuten später durch einen FBI-Beamten mit Sanitäterausbildung. Der Verletzte starb einen Tag später im Krankenhaus.

Jury entschied gegen eine Bestrafung

Eine Jury entschied im vergangenen Dezember, dass der Polizist deswegen nicht vor Gericht muss. Der Polizist habe nicht erkennen können, dass die Waffe nicht echt gewesen sei, hieß es. Auf ihr hatte der orangene Aufkleber gefehlt, der unechte Waffen kennzeichnet.

Die Mutter des toten Jungen klagte, die Polizei habe vorsätzlich versucht, ihr und ihrer Tochter nach dem Tod des Sohnes seelisches Leid zuzufügen durch die Art, wie sie die beiden behandelt habe.

Die Familie des Jungen warf der Stadt Cleveland außerdem vor, in dem Fall nachlässig gehandelt zu haben. Sie habe etwa keine faire und gründliche Ermittlung eingeleitet.

Geldsegen kein Grund zum Feiern

Drei Millionen Dollar sollen noch in diesem Jahr ausgezahlt werden, die übrigen drei im kommenden Jahr. Subodh Chandra, der Anwalt der Familie, nannte die Übereinkunft historisch. Sie sei aber kein Grund zum Feiern, denn "ein zwölfjähriges Kind hat unnötigerweise sein Leben verloren."

Der Tod des 12-Jährigen hatte in einer Serie tödlicher Schüsse von Polizisten auf Schwarze besondere Aufmerksamkeit erregt, weil das Opfer so jung war. Er befeuerte auch die Diskussion um übermäßige Polizeigewalt und Diskriminierung in den USA.

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