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China meldet Erdbeben bei Atomtestgelände in Nordkorea


China meldet Erdbeben bei Atomtestgelände in Nordkorea

Von dpa
Aktualisiert am 23.09.2017Lesedauer: 2 Min.
Die nordkoreanische Atomanlage Yongbyon auf einem Satellitenbild aus dem Jahr 2004.Vergrößern des BildesDie nordkoreanische Atomanlage Yongbyon auf einem Satellitenbild aus dem Jahr 2004. (Quelle: Digitalglobe./dpa)
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Nahe dem nordkoreanischen Atomtestgelände hat sich nach chinesischen Angaben ein Erdbeben der Stärke 3,4 ereignet. Die Behörden in Südkorea gehen allerdings von einer natürlichen Ursache aus, wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.

Erdbeben waren jeweils bei nordkoreanischen Atomwaffentests gemessen worden. Das Zentrum des neuen Bebens sei ungefähr an der Stelle gewesen, wo nach dem jüngsten Atomtest am 3. September auch ein weiteres Beben gemessen worden war, berichtete die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.

Jüngster Atomtest war Wasserstoffbombe

Damals waren chinesische Seismologen davon ausgegangen, dass es möglicherweise ein unterirdischer Einsturz war, der durch den Test ausgelöst worden sein könnte. Bei dem jüngsten Atomtest war nach nordkoreanischen Angaben eine Wasserstoffbombe gezündet worden, deren Sprengkraft ein Vielfaches stärker ist als herkömmliche Atombomben.

Als Konsequenz aus den andauernden Raketen- und Atomtests Nordkoreas hat China unterdessen eine Drosselung der Öl-Exporte nach Pjöngjang angekündigt.

Wie das Handelsministerium in Peking mitteilte, werde China die Lieferungen von raffinierten Ölerzeugnissen an Nordkorea ab dem 1. Oktober zurückfahren. Zudem werde ein Einfuhrverbot auf Kleidung verhängt, die in Nordkorea produziert wurde.

Aktuell rund 8,5 Millione Barrel Öl aus Ausland jährlich

Mit der Ankündigung setzt Peking Sanktionen der Vereinten Nationen um. Der UN-Sicherheitsrat hatte die neuen, scharfen Strafmaßnahmen nach dem jüngsten Atomtest Nordkoreas verhängt.

Nordkorea erhält nach US-Angaben jährlich rund 8,5 Millionen Barrel Öl aus dem Ausland, knapp die Hälfte davon in Form von Rohöl und die andere Hälfte in Form von Mineralölerzeugnissen wie Benzin, Diesel und Schweröl. Von diesen Erzeugnissen dürfen laut UN-Beschluss bis Ende des Jahres nur 500 000 Barrel an Nordkorea geliefert werden, ab 1. Januar 2018 dann nur zwei Millionen Barrel jährlich.

China fürchtet Kollaps von Nordkorea

China will ein Korea ohne Atomwaffen, um das Risiko eines Atomkriegs in seiner Nachbarschaft zu minimieren. Zugleich fürchtet Peking jedoch einen Kollaps Nordkoreas, der Flüchtlingsströme nach China und das Heranrücken von US-Truppen bis an die chinesische Grenze zur Folge haben könnte. Deshalb setzt Peking bisher die mitbeschlossenen UN-Sanktionen gegen Nordkorea um, lässt dem Land aber Luft zum Atmen. Ein komplettes Ölembargo, das von den USA ins Spiel gebracht wurde, war aus diesem Grund mit China nicht zu machen.

Der Konflikt hatte sich am Freitag weiter zugespitzt, nachdem Nordkorea als Reaktion auf kriegerische Töne von US-Präsident Donald Trump mit dem möglichen Test einer Wasserstoffbombe über dem Pazifik drohte. Ob Nordkorea tatsächlich über eine Wasserstoffbombe verfügt, ist zurzeit allerdings unklar.

"Es wird Zeit, die Hitzköpfe abzukühlen."

Derweil warnte Russland Außenminister Sergej Lawrow vor einer weiteren Eskalation der Lage. Die gegenseitigen Drohungen Nordkoreas und der USA mit Atomtests und Krieg seien nicht hinnehmbar, sagte der russische Chefdiplomat bei einer Pressekonferenz am Rande der UN-Vollversammlung. "Es wird Zeit, die Hitzköpfe abzukühlen." Lawrow verwies auf einen russisch-chinesischen Vorschlag, wonach Nordkorea seine Atom- und Raketentests einstellen sollte, während die USA und ihr Verbündeter Südkorea auf gemeinsame Manöver verzichten sollten.

Auch warnte Lawrow vor negativen Folgen eines möglichen Austritts der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran. "Das wäre ein sehr schlechtes Signal an Nordkorea", sagte er der russischen Agentur Interfax zufolge am Freitagabend in New York. Damit bezog sich Lawrow auf eine ähnliche Aussage von Bundesaußenminister Sigmar Gabriel vom Vortag.

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