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Selbsternannte Serienkillerin: Zweifel von Experten und Satanisten


Selbsternannte Serienkillerin
Experten glauben ihr nicht, Satanisten kennen sie nicht

Von dpa, afp, t-online
Aktualisiert am 18.02.2014Lesedauer: 3 Min.
Selbsternannte Serienkillerin: die 19-jährige AmerikanerinVergrößern des BildesStimmt das, was sie sagt? Die 19-jährige Amerikanerin bezeichnet sich selbst als Serienkillerin (Quelle: ap-bilder)
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Rätsel um eine 19-jährige Mordverdächtige aus den USA , die sich selbst in die Riege der schlimmsten Serienkiller eingereiht hat. Experten und Ermittler bezweifeln ihre Geschichte heftig; Satanisten, zu denen sie sich selbst rechnet, kennen sie angeblich nicht.

Miranda Barbour sitzt im Bundestaat Pennsylvania hinter Gittern und ist des Mordes angeklagt, weil sie zusammen mit ihrem Gatten einen 42 Jahre alten Mann umgebracht haben soll. Aus dem Gefängnis heraus überraschte sie mit einem Interview, in dem sie sich selbst als Massenmörderin und Satanistin bezeichnete, die mindestens 22 Menschen auf dem Gewissen habe. Sie will die Morde in den vergangenen sechs Jahren in Alaska, Kalifornien, North Carolina und Texas begangen haben - und könne immer noch genau sagen, wo.

US-Kriminologen zweifeln am mysteriösen Fall

Der mysteriöse Fall sei sehr untypisch, finden US-Kriminologen. Nur wenige Serienmörder seien Frauen - und wenn, dann seien sie in aller Regel älter, sagte etwa Jack Levin von der Northeastern University dem Nachrichtensender CNN.

Auch der aktuelle Mordfall aus dem vergangenen Herbst gibt Professor Levin Anlass, an der Serienkiller-Geschichte zu zweifeln. Es sei seltsam, dass der Körper des ermordeten Mannes im Garten eines Wohnhauses zurückgelassen wurde: "Ein professioneller Serienmörder tut alles, um die Leiche in einer verlassenen Gegend zu entsorgen, damit die Leute keine Beweise finden."

Kein Kontakt zu Satanisten-Gruppen

Ähnlich äußerte sich der kalifornische Kriminalpsychologe Eric Hickey gegenüber der Zeitung "USA Today": Nur 15 Prozent aller Serienmörder seien weiblich. In der Regel würden sie nicht alleine arbeiten: "Normalerweise ist ein Mann der Anführer", sagte er.

Dass die Morde mit dem satanistischen Kult zu tun haben sollen, wird noch von einer ganz anderen Seite angezweifelt: Gründliche Ermittlungen würden wahrscheinlich zutage tragen, dass die Kult-Geschichte reine Fiktion sei, kommentierte der Anführer der New Yorker Satanisten-Gruppe "Church of Satan". "Nach unseren Aufzeichnungen hatten wir niemals Kontakt mit dieser Frau oder ihrem Komplizen", sagte er. Auch andere amerikanische Satanisten-Gruppen sagten gegenüber CNN, dass sie nie etwas mit Miranda Barbour zu tun gehabt hätten.

Angeblich mehr als 22 Morde

Das Interview, das in den USA für so viel Wirbel sorgt, gab die 19-Jährige aus dem Gefängnis heraus per Telefon der Lokalzeitung von Sunbury (Pennsylvania) "Daily Item". Darin gab sie an, seit ihrem 13. Lebensjahr dutzendfach gemordet zu haben. "Als ich 22 erreicht hatte, habe ich aufgehört zu zählen", zitierte sie der Lokalreporter.

Ihr letztes Opfer habe sie über die Internetplattform Craigslist kennengelernt und sich zum Schein einverstanden erklärt, mit ihm Sex für 100 Dollar zu haben. Dann habe sie zusammen mit ihrem Partner, der ebenfalls im Gefängnis sitzt, erstochen. "Ich kann mich an alles erinnern", wird Barbour zitiert. "Es war, als wenn ich einen Film angeschaut hätte."

Kein Kommentar vom Anwalt der Angeklagten

Als sie mit 13 in Alaska angefangen habe zu morden, sei sie von einem Mitglied einer satanischen Sekte angeleitet worden. Sie habe ihre Opfer angelockt, beschrieb Barbour der "Daily Item" ihr Vorgehen. "Ich habe sie studiert. Ich (...) habe mich sogar mit ihnen angefreundet." Sie habe Menschen getötet, "die schlechte Dinge getan haben und es nicht verdienten, länger hier zu sein". Die meisten Morde verübte Barbour nach eigenen Angaben in Alaska.

Erfunden oder nicht - für die Polizei mehrerer Bundesstaaten gibt es nach dem Interview eine Menge Arbeit. Ermittler aus den Staaten, in denen Barbour in den vergangenen Jahren gelebt hat, sollen bislang als ungeklärt geltende Morde nun auf mögliche Verbindungen überprüfen. Der Polizeichef von Sunbury, Steve Mazzeo, erklärte, die Sicherheitsbehörden arbeiteten nun mit Ermittlern "aus verschiedenen Städten" zusammen.

Keinen Kommentar wollte der Anwalt der Angeklagten gegenüber CNN abgeben. Laut der Zeitung "USA Today" fordert er eine psychiatrische Untersuchung seiner Klientin.

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