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Reutlingen: Mann tötet Frau mit Messer - Tat ging ein Streit voraus


Vermutlich Beziehungstat
Mann tötet Frau mit Hackmesser in Reutlingen

Von t-online, dpa, afp
Aktualisiert am 25.07.2016Lesedauer: 3 Min.
Ein Polizist hält den mutmaßlichen Macheten-Täter in Reutlingen am Boden.Vergrößern des BildesEin Polizist hält den mutmaßlichen Macheten-Täter in Reutlingen am Boden. (Quelle: imago/7aktuell)
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In der Innenstadt von Reutlingen (Baden-Württemberg) hat ein Mann mit einem langen Messer eine Frau getötet. Zwei weitere Menschen - eine Frau und ein Mann - wurden verletzt. Der Täter konnte festgenommen werden.

Das Messer hat nach Polizeiangaben eine 30 bis 40 Zentimeter lange Klinge. Der Mann soll es aus dem Restaurant, in dem arbeitete, genommen haben.

Die "Bild"-Zeitung berichtete unter Berufung auf einen Augenzeugen, der Angreifer sei "völlig von Sinnen" gewesen und sogar einem Streifenwagen hinterher gerannt. Ein Autofahrer habe den Mann schließlich angefahren - danach habe er sich nicht mehr gerührt.

Die Polizei bestätigte, dass der Täter auf der Flucht angefahren wurde. Auch der Fahrer des Wagens sei verletzt worden und werde behandelt. Ob er sich bei dem Zusammenstoß verletzte oder durch den Täter verletzt wurde, ist noch ungeklärt.

Die "Stuttgarter Zeitung" schreibt, Täter und Opfer hätten im gleichen Imbiss, einem Döner-Stand, gearbeitet. Die Frau sei Polin, der Mann sei vor eineinhalb Jahren nach Deutschland gekommen und habe sich in die Frau verliebt, zitierte die Zeitung einen weiteren Kollegen. Die Waffe - zuvor als Machete bezeichnet - sei ein Hackmesser aus dem Restaurant.

Tat ging ein Streit voraus

Die Polizei teilte mit, bei dem Tatverdächtigen handele es sich um einen 21-jährigen Asylbewerber aus Syrien, der bereits wegen Gewaltdelikten polizeibekannt sei. Gegen ihn hätten "Anzeigen wegen Körperverletzungen" vorgelegen. Wie lange der Tatverdächtige bereits in Reutlingen lebt, konnte ein Sprecher nicht sagen.

Geprüft werde nun, ob eine sogenannte Beziehungstat vorliegt. Über Notrufe sei zuerst gemeldet worden, dass ein Mann und eine Frau in Streit geraten seien. Der Sprecher sagte weiter, der 21-Jährige habe die Waffe weggeworfen. Er werde rasch vernommen. Sein Motiv sei nun "Gegenstand der Ermittlungen", sagte der Polizeisprecher.

Kurz vor 16.30 Uhr waren die ersten Notrufe eingegangen. Der Mann habe wenige Minuten später in Tatortnähe festgenommen werden können. Man gehe von einem Einzeltäter aus, Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht.

Nachdem der 21-Jährige die Frau getötet hatte, verletzte er Polizeiangaben zufolge noch eine weitere Frau und einen Mann. Die verletzte Frau habe in einem Auto gesessen, das mit zerschmetterten Scheiben am Tatort stehenblieb. Sie sei ein Zufallsopfer.

AfD will aus Tat Kapital schlagen

Die AfD Reutlingen scheute nicht davor zurück, aus dem schrecklichen Vorfall politisches Kapital schlagen zu wollen. "Wären wir an der Macht, wäre dies nicht passiert", hieß es beim Twitter-Nutzer @AfD_Reutlingen.

Kurze Zeit später war der Tweet bereits wieder gelöscht. Der Account ist nicht mehr erreichbar - ob gelöscht oder gesperrt, ist unbekannt. Der Journalist Matthias Meisner vom Berliner "Tagesspiegel" hatte zuvor aber einen Screenshot gemacht:

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Reutlinger Bürger beunruhigt

Die Bluttat im Zentrum der 112.500 Einwohner zählenden Stadt, rund 40 Kilometer von Stuttgart entfernt, löste bei Augenzeugen Panik aus. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht mehr, teilte das Rathaus zwei Stunden nach der Tat mit. Die Stadtverwaltung habe einen Führungsstab eingerichtet und unterstütze die Polizei bei ihrer Arbeit.

Zahlreiche Einwohner hatten sich zuvor aus Sorge über Notruf bei der Polizei gemeldet. Sie waren unter dem Eindruck des Amoklaufs von München den Angaben zufolge von der Tat in ihrer Stadt stark verunsichert und verängstigt gewesen.

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte: "Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der getöteten Frau und bei den Verletzten." Er lobte das schnelle Eingreifen der Polizei.

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