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Disco-Schießerei in Konstanz: Zwei Tote


Bluttat in Konstanz
Nur der Helm rettete den Polizisten

Von dpa, df

Aktualisiert am 31.07.2017Lesedauer: 2 Min.
Ein Helm wie der abgebildete verhinderte bei dem Einsatz offenbar Schlimmeres.Vergrößern des BildesEin Helm wie der abgebildete verhinderte bei dem Einsatz offenbar Schlimmeres. (Quelle: Archivbild: Oliver Dietze/dpa-bilder)
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Nach der Schießerei in einer Disko in Konstanz kommen neue Details ans Licht: Der Täter tötete mit einem US-Sturmgewehr wohl gezielt einen Türsteher. Ein Polizist überlebte den anschließenden Schusswechsel nur dank seines Helms.

Mit einem Sturmgewehr, wie es US-Streitkräfte benutzen, hat ein vorbestrafter Mann in einer Diskothek in Konstanz um sich geschossen - ein Türsteher starb. Nach einem Schusswechsel mit der Polizei starb außerdem der 34 Jahre alte Angreifer. Drei Menschen wurden schwer, sieben leicht verletzt.

Bei dem Täter handelt es sich um einen anerkannten Asylbewerber irakisch-kurdischer Herkunft, der als Kind 1991 nach Deutschland gekommen war. Das teilte der Leitende Oberstaatsanwalt Johannes-Georg Roth in Konstanz mit. Baden-Württembergs Innenstaatssekretär Martin Jäger betonte, es handele sich um kein islamistisch motiviertes Verbrechen.

Die Staatsanwaltschaft berichtete, es habe Streit vor der Diskothek gegeben. Der 34-Jährige sei daraufhin nach Hause gefahren, habe die Kriegswaffe geholt und sei damit zu dem Club zurückgekehrt. Bei dem Schützen habe es sich um den Schwager des Betreibers der Diskothek gehandelt.

Streit eskalierte auf "unsagbare Weise"

Warum es zu dem Streit kam, war zunächst nicht bekannt. Die Ermittler gehen von einer persönlichen Auseinandersetzung aus, die auf "unsagbare Weise eskaliert" sei. Der Mann habe als Einzeltäter gehandelt.

Nach Angaben des Experten Andreas Stenger vom Landeskriminalamt nutzte der Mann eine "absolute Kriegswaffe". Das Sturmgewehr vom Typ M16 sei die Standardwaffe der US-Streitkräfte. Woher der Mann die Waffe hatte, war zunächst unklar. Der Schütze war vorbestraft, er war der Polizei unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und wegen Drogendelikten bekannt.

Täter kam nicht bis in den Innenraum

Der Täter schoss gegen 4.30 Uhr am Sonntagmorgen im Eingangsbereich des "Grey Club" um sich. In den Innenraum des Clubs gelangte er nach Angaben der Ermittler jedoch nicht. Den Türsteher tötete der Schütze offenbar mit einem gezielten Schuss ins Gesicht.

Als die Polizei vor der Disko eintraf, lieferte sich der 34-Jährige dann einen Schusswechsel mit den Beamten. Dabei wurde er lebensgefährlich getroffen. Er erlag in einem Krankenhaus seinen Verletzungen.

Helm rettete Polizeibeamten

Auch ein Polizist wurde getroffen und hat es offenbar seiner Schutzausrüstung zu verdanken, dass er überlebte. Der Titan-Helm, den er trug, habe ihm das Leben gerettet, sagte BKA-Ermittler Stenger. Eine Kugel aus dem Sturmgewehr des Angreifers hatte den Polizisten im Stirnbereich getroffen.

Man könne von Glück reden, dass es nur vergleichsweise wenige Verletzte gegeben habe. Denn der Angreifer habe ein Magazin mit 15 bis 20 Schuss leer geschossen und hätte durchaus noch mehr Menschen treffen können.

Bei den sieben Leichtverletzten handele es sich um Gäste der Diskothek, die auf der Flucht vor den Schüssen Sturzverletzungen erlitten hätten oder unter Schock standen.

Die Polizei war gegen 4.30 Uhr alarmiert worden und war danach mit starken Kräften an Ort und Stelle, auch Spezialkräfte waren an dem Einsatz beteiligt. Nach Angaben von Polizeipräsident Ekkehard Falk wurde wohl Schlimmeres verhindert. Durch ein neues Einsatzkonzept der Polizei seien so bezeichnete Erstinterventionskräfte schnell dort gewesen, sagte Falk. Dadurch sei wohl verhindert worden, dass mehr Menschen zu Schaden kamen. An der Disko seien nach Eingang der Notrufe rasch elf Einsatzwagen gewesen.

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