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Sexuelle Übergriffe in Lappland: Kinder unter den Opfern


Polizei entschuldigt sich
Über Jahrzehnte sexuelle Übergriffe in norwegischem Dorf

Von afp
Aktualisiert am 29.11.2017Lesedauer: 2 Min.
Eine Kirche in der Gemeinde Tysfjord – viele Menschen wählen den Weg der Beichte als den der Justiz.Vergrößern des BildesEine Kirche in der Gemeinde Tysfjord – viele Menschen wählen den Weg der Beichte als den der Justiz. (Quelle: kirkenorge.no/wikipedia.de/Symbolbild)
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In einer kleinen Gemeinde in Lappland sind dutzende Menschen über Jahre hinweg Opfer sexueller Übergriffe geworden. Die Polizei schritt nicht ein. Jetzt entschuldigte sie sich dafür.

Bei den Ermittlungen zu den Vorgängen in der knapp 2000 Einwohner zählenden Gemeinde Tysfjord sei man auf 151 Fälle sexueller Gewalt gestoßen, darunter 43 Vergewaltigungen, teilte die norwegische Polizei am Dienstag mit. Zu den Opfern zählten demnach auch Kleinkinder.

Bislang seien 82 Opfer im Alter zwischen vier und 75 Jahren sowie 92 Verdächtige identifiziert, sagte Kommissarin Tone Vangen vor Journalisten. Die meisten Fälle sind demnach bereits verjährt, die ältesten gehen auf das Jahr 1953 zurück.

Viele Verdächtige seien Ureinwohner Lapplands oder Laestadianer, Anhänger einer konservativen protestantischen Strömung mit besonders strengen moralischen Maßstäben, sagte Vangen weiter. Dies bedeute aber nicht, dass "die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Volk oder einer Glaubensrichtung" derartiges Verhalten erklären könne.

Allerdings könnte sie eine Erklärung dafür bieten, warum die Übergriffe so lange totgeschwiegen worden seien: So zählten Laestadianer eher auf die Beichte als die Justiz, in anderen Fällen begünstige Abschottung das Schweigen.

Polizei ermittelte zu spät

Die Affäre ins Rollen gebracht hatte die Zeitung "Verdens Gang" im Juni vergangenen Jahres mit Berichten von elf männlichen und weiblichen Opfern sexueller Übergriffe. Erst danach nahm die Polizei Ermittlungen auf. Kommissarin Vangen entschuldigte sich auch im Namen der Polizei, dass diese trotz einer Reihe von Anzeigen nicht früher tätig geworden sei.

Bürgermeister Tor Asgeir Johansen sprach von einem "enormen Ausmaß" der Übergriffe. "Das ist eine kleine Gemeinde, und es ist klar, dass dies Spuren hinterlässt", sagte er der Nachrichtenagentur NTB.

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