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Hunderte Gewehre gefunden: Polizei nimmt Waffenhändler in Schwaben hoch


Hunderte Gewehre gefunden
Polizei nimmt Waffenhändler in Schwaben hoch

  • Jonas Mueller-Töwe
Von Jonas Mueller-Töwe

Aktualisiert am 07.03.2018Lesedauer: 2 Min.
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Ermittler bei der Pressekonferenz in Bregenz: Die Polizei hat hunderte Waffen und Tausende Schuss Munition bei Durchsuchungen in vier Ländern sichergestellt.Vergrößern des Bildes
Ermittler bei der Pressekonferenz in Bregenz: Die Polizei hat hunderte Waffen und Tausende Schuss Munition bei Durchsuchungen in vier Ländern sichergestellt. (Quelle: T-Online-bilder)

Ermittler der Polizei haben einen grenzüberschreitenden Waffenhändlerring ausgehoben. Die Täter verschoben Gewehre und Pistolen. "Grenzen scherten sie nicht", sagt ein Beamter.

Als Polizisten am 9. November ein Bauernhaus in Niederösterreich durchsuchen, machen sie einen großen Fund: Gewehre und Pistolen stapeln sich dort. Jeweils mehr als hundert werden die Einsatzkräfte zählen, dazu Tausende Schuss Munition. Über zwei Jahre grenzüberschreitende Ermittlungsarbeit zahlen sich an diesem Tag aus – nicht nur in Österreich. Insgesamt werden elf Personen in vier Ländern festgenommen.

100.000 Euro sichergestellt

Denn zeitgleich schlagen auch Einsatzkräfte in Deutschland zu. Allein acht Objekte durchsuchen Ermittler hier: in Nürnberg, im Raum Iserlohn, in Stuttgart und Ludwigsburg. Ein 61-Jähriger und sein 37-jähriger Sohn werden verhaftet, elf Pistolen und Revolver sichergestellt, dazu 1500 Schuss Munition und 100.000 Euro Bargeld. In Frankreich und der Schweiz kommt es ebenfalls zu Durchsuchungen und Festnahmen.

"Grenzen scherten die Tatverdächtigen nicht", sagt Walter Filzmaier von der Polizei Vorarlberg. Die Waffen seien über Landesgrenzen hinweg verschoben worden. Deswegen seien die Ermittler ebenfalls auf enge Kooperation über Landesgrenzen hinweg angewiesen gewesen. Die meisten Tatverdächtigen haben einen türkischen Migrationshintergrund.

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Auf die Spur gekommen war die Polizei dem Waffenhändlerring aufgrund eines Strafverfahrens im französischen Toulouse. Dort wurde laut Ermittlern vor über zwei Jahren eine der gehandelten Waffen für einen Mordversuch verwendet – sie stammte aus Stuttgart. Und eine weitere Lieferung stand bevor. Als der Hauptverdächtige des dort unter Beobachtung stehenden Netzwerks im Juni 2017 nach Deutschland fährt, observieren ihn deutsche und französische Ermittler. Und bleiben dran.

Waffen könnten aus der Schweiz stammen

Schnell machen sie auch den Lieferant der deutschen Zwischenhändler ausfindig: Er sitzt im österreichischen Vorarlberg. Schon bald wird auch von dort eine neue Lieferung erwartet. Insgesamt stellen die österreichischen Ermittler zehn Tatverdächtige fest, auch in Wien und Niederösterreich. Bei den Durchsuchungen werden sie nicht nur in dem Bauernhaus Waffen finden, weitere sind in Vorarlberg gebunkert, wo die Einsatzkräfte auch 200 Kilogramm Munition und mehrere Zehntausend Euro Bargeld beschlagnahmen. Einige der Waffen sollen wohl aus der Schweiz stammen, wo ein weiterer Tatverdächtiger festgenommen wird.

Doch Hinweise auf terroristische Zusammenhänge oder kriminelle Organisationen sehen die Ermittler in Deutschland und Österreich nicht. "Aus Statusgründen" hätten sich die meisten Käufer mit einer Schusswaffe versorgt. Die Tatverdächtigen – auch wenn sie den Waffenhandel zum Lebensunterhalt betrieben – hätten einen Hang zur "Waffenliebhaberei" gehabt. Die Ermittlungen dauern aber weiter an.

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