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Waffen an Schulen: Dortmunder Polizei schreibt Bittbrief an Eltern


Nach zwei Toten bei Messerstechereien
Waffen an Schulen: Polizei schreibt Bittbrief an Eltern

t-online, so

Aktualisiert am 22.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Messer in einem Klassenraum. Die Polizei warnt vor Mitnahme von Messern in die Schule.Vergrößern des BildesMesser in einem Klassenraum. Die Polizei warnt vor Mitnahme von Messern in die Schule. (Quelle: Oliver Berg/dpa-bilder)
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Die Dortmunder Polizei wendet sich in einem Brief an Eltern und informiert über die Risiken der Selbstbewaffnung an Schulen. Eine ungewöhnliche Maßnahme. Anlass sind die Ereignisse in Dortmund und Lünen Anfang des Jahres, bei denen zwei Jugendliche durch einen Messerangriff ums Leben kamen.

Die Polizei schreibt aus Sorge einen Brief – das passiert nicht alle Tage. Gewöhnlich landen im Briefkasten Informationsbriefe zu Verkehrsverstößen. Wenn hingegen ein Brief an Eltern adressiert ist, hat das etwas zu bedeuten.

Einen solchen Brief erhalten diese Woche Eltern von Schülern, die im Raum Dortmund und Lünen zur Schule gehen. In diesem rät sie davon ab, dass Kinder und Jugendliche Waffen mit sich führen. Zusätzlich bittet die Polizei die Eltern darum, "mit ihren Kindern gewaltfreie Verhaltensregeln und Handlungsalternativen zu verabreden". Es gebe keinen Grund, Waffen in der Schule oder in der Freizeit mitzuführen. Im Bereich der Gewalt- und Straßenkriminalität gebe es in Deutschland die niedrigste Kriminalitätsrate seit fünf Jahren, so das Presseportal der Polizei Dortmund.

Brief soll Hysterie vorbeugen

Dennoch erschütterten Anfang des Jahres zwei Fälle ganz Deutschland. Ende Januar starb ein 14-Jähriger nach einer Messerattacke in der Schule im westfälischen Lünen. Ein Monat später ist eine 15-Jährige auf einem Parkdeck in Dortmund erstochen worden. Zwei Vorfälle, die gleiche Waffe. Sprecher der Polizei Dortmund Gunnar Wortmann findet zu dem Fall klare Worte: "Hätte es keine Messer gegeben, hätte es eine ordentliche Schlägerei gegeben". Es endete demnach aufgrund der Waffe tödlich.

Die Dortmunder Polizei fühlt sich in der Verantwortung an die Eltern zu appellieren. Der Anlass für den Brief war neben den Vorfällen, eine besorgniserregende Gerüchtewelle. In vielen Medienberichten hieß es, dass viele Kinder in NRW in der Schule bewaffnet seien. Ob das Mitführen von Waffen unter Schülern im Dortmunder Raum angestiegen ist, ist unklar. Bisher wurden Stichwaffen-Attacken auf Polizisten statistisch erfasst, nicht aber auf andere Personen. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) teilte mit, dass eine statistische Erfassung bereits in Planung sei. Gunnar Wortmann von der Polizei Dortmund erklärte: "Wir wollen das Ganze nicht verharmlosen, aber Panik ist das falsche". Mit dem Brief wolle man der Hysterie vorbeugen.

Opfer werden oft zu Tätern

Trotz fehlender Statistiken steht der Grund dafür fest, weshalb sich Kinder und Jugendliche bewaffnen: Nämlich, um sich gegen Bedrohungen und Angriffe verteidigen zu können, teilt die Polizei in ihrem Brief mit. Die Folgen des vermeintlichen Selbstschutzes seien dabei gravierend. „Gerade in Stresssituationen kann es vom Mitführen eines Messers nur ein kleiner Schritt sein, es auch zu benutzen und so vom Opfer selbst zum Täter zu werden“, heißt es. Waffen seien kein adäquates Mittel zum Selbstschutz. Stattdessen sollen die Eltern mit ihren Kindern über Sorgen und Ängste sprechen. Am Ende des Schreibens, bietet die Polizei den Eltern kostenfreie Unterstützung der Präventionsdienststelle an.

Verwendete Quellen
  • Presseportal der Polizei
  • Elternbrief der Polizei Dortmund
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