Spinnen-Invasion in Wagga Wagga

Spinnennetze gegen Hochwasser. Während die Menschen im überfluteten Gebiet im australischen Bundesstaat New South Wales zu Tausenden fliehen, haben die Tiere eine eigene Überlebensstrategie: Sie überziehen das Land mit einer weißen Decke.

Felder, Büsche und Sträucher in Wagga Wagga, der größten Inlandsstadt des Bundesstaates, sind von dicht gesponnenen Netzen der Wolfsspinnen bedeckt.

Vom Winde verwehen lassen

"Ballooning" heißt dieses Phänomen: Die massive Schleierbildung sei typisch für Spinnen, die vor Wasser fliehen, um überleben zu können, erklärt der Spinnenexperte des Taronga-Zoos in Sydney, Brett Finlayson, gegenüber der australischen Zeitung "The Age".

Die Tiere hoffen, dass der Wind sich in ihren Netzen verfängt und sie davonträgt - weg aus dem überfluteten Gebiet.

Nur ein wenig giftig

Das feuchte Klima habe zunächst dazu geführt, dass die Spinnenpopulation explodierte: "Es gibt durch den Regen mehr Insekten und damit ein größeres Nahrungsangebot für Spinnen. Dadurch schaffen es mehr bis ins Erwachsenenalter", so Finlayson. Und nun wollen die possierlichen Tierchen mit allen Mitteln ihre Leben retten.

Wolfsspinnen sind zwar giftig, aber für Menschen laut Finlayson dennoch ungefährlich. Das schwache Gift führe lediglich zu leichten Kopfschmerzen.

"Sie tun uns einen großen Gefallen"

Man solle eher dankbar sein, dass die Spinnen Mücken fressen. "Sie tun uns einen großen Gefallen. Sie helfen uns", weiß Finlayson. Dankbarkeit ist das eine - vielleicht schwingt aber auch ein kleines bisschen Ekel mit.