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Zschäpe soll "Kopf und Herz" der NSU gewesen sein


Innenpolitik
Zschäpe soll "Kopf und Herz" der NSU gewesen sein

Von dpa, dapd
18.04.2012Lesedauer: 2 Min.
Beate Zschäpe muss wohl mit einer Mordanklage rechnenVergrößern des BildesBeate Zschäpe muss wohl mit einer Mordanklage rechnen (Quelle: dpa)
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Die mutmaßliche Rechtsterroristin Beate Zschäpe war wohl stärker in die Mordserie des Zwickauer Neonazi-Trios verwickelt als ursprünglich angenommen. Wie der "Stern" berichtet, sei die 37-Jährige in die insgesamt zehn Morde "voll eingeweiht" gewesen und müsse mit einer entsprechenden Anklage rechnen. Nach Informationen des Magazins hielten die Ermittler Zschäpe für "Kopf und Herz" des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU).

Demnach habe Zschäpe "auf Augenhöhe" mit ihren beiden Komplizen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt agiert, die am 4. November 2011 tot aufgefunden worden waren. Die Behörden seien zuversichtlich, beweisen zu können, dass das Trio die Terroraktionen gemeinsam geplant habe.

Zschäpe müsse somit mit einer Anklage wegen Beteiligung an zehn Morden rechnen. Dafür spreche auch der Umfang der Akten zu Zschäpe bei der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe, der bis zum Haftprüfungstermin im Mai wohl auf mehr als 300 Ordner steigen werde.

Ideologisch voll auf Linie

Auch ideologisch sei Zschäpe ihren mutmaßlichen Mittätern auf Augenhöhe begegnet, berichtete der "Stern" weiter. Sie habe Hitlers "Mein Kampf" und einschlägige Nazi-Literatur gelesen und das elitäre Selbstverständnis der Terrorgruppe geteilt, mit dem die beispiellose Mordserie an Ausländern gerechtfertigt werden sollte.

Die mutmaßliche Rechtsterroristin habe schon im Teenageralter als Hardlinerin gegolten. Für die hohe kriminelle Energie Zschäpes und ihre Kaltblütigkeit spreche auch ihr virtuoses Hantieren mit mindestens zwölf falschen Identitäten während des Lebens in der Illegalität zwischen 1998 und 2011.

Wie der "Spiegel" berichtet, hatte das Trio in seinem letzten Versteck in der Zwickauer Frühlingsstraße umfangreiche Munitionsdepots angelegt. Ermittler fanden demnach insgesamt 1424 scharfe Patronen unterschiedlicher Kaliber. Das gehe aus einer umfassenden, 140 Seiten langen Asservatenliste hervor, die dem "Spiegel" vorliegt.

In dem schwer beschädigten Haus, das ab kommenden Montag abgerissen werden soll, waren die Ermittler auch auf ein Arsenal aus zehn Pistolen und Revolvern sowie einem Gewehr und eine Maschinenpistole des Typs MPi-Ceska 26 gestoßen. Eine der Pistolen war den Angaben zufolge in einem Wandtresor im Schlafzimmer der Wohnung versteckt. Viele Asservate konnten im Keller des Trios sichergestellt werden, der durch den Brand nicht beschädigt worden war.

Mutter Böhnhardt: "Denke jeden Tag an die Opfer"

Die drei Neonazis hatten vermutlich seit 2008 in der Frühlingsstraße gelebt. Nachdem sich beide Männer nach einem Banküberfall in Thüringen umgebracht hatten, soll Zschäpe im November 2011 eine Explosion in dem Haus ausgelöst haben. Auf das Konto des Trios sollen seit 1998 mindestens zehn Morde, zwei Sprengstoffanschläge und 14 Banküberfälle gehen.

Böhnhardts Eltern drückten im Fernsehen derweil ihr tiefes Mitleid mit den Opfern aus. "Ich denke jeden Tag an die Opfer, immer", sagte Brigitte Böhnhardt in der NDR-Sendung "Panorama". Die Taten könne man nicht verzeihen. "Es tut mir wirklich unendlich leid", erklärte die Mutter.

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