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Edward Snowden: Sein Vater rät von Asyl in Deutschland ab


Snowden und die NSA
Vater warnt Snowden vor Asyl in Deutschland

Von dpa
Aktualisiert am 06.11.2013Lesedauer: 2 Min.
Edward Snowdens Vater LonVergrößern des BildesEdward Snowdens Vater Lon lobt die deutsche Bevölkerung - der Bundesregierung traut er allerdings nicht (Quelle: ap-bilder)
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Der Vater von NSA-Enthüller Edward Snowden rät seinem Sohn von einem Asylgesuch in Deutschland ab. Grund: Er traut der Bundesregierung nicht. Ein Asyl Snowdens in Deutschlands ist aber auch nicht sehr wahrscheinlich, auch wenn sich immer mehr dafür aussprechen.

In einem Interview mit dem Hamburger Magazin "Stern" spricht Lon Snowden (53) der deutschen Bevölkerung zwar ein großes Lob aus. Die Deutschen seien "als Erste aufgestanden" gegen die Abhörpraktiken. Die Regierung habe sich aber erst empört, als bekannt wurde, dass die NSA wohl auch das Handy der Kanzlerin abgehört hat. "Ist deren Privatsphäre wichtiger als die aller anderen?", fragt jetzt nicht nur der Vater des Whistleblowers.

Sein 30-jähriger Sohn bekommt indes immer mehr prominente Unterstützung, was die Frage eines Asyls in Deutschland betrifft. 51 bekannte Personen aus dem öffentlichen Leben - von Bundesliga-Chef Reinhard Rauball über die Oberfeministin Alice Schwarzer und Vorzeige-Rocker Udo Lindenberg bis hin zu Ex-Politiker Heiner Geißler - haben sich im "Spiegel" dafür ausgesprochen.

Beziehungen zu USA haben Vorrang

Aber: Das wird die Chancen Snowdens nicht unbedingt verbessern - die Bundesregierung sperrt sich dagegen. Offizielle Begründung: Die Voraussetzungen lägen nicht vor, dies sei bereits im Juli geprüft worden.

Regierungssprecher Steffen Seibert nennt aber den eigentlichen Grund unumwunden: Die Beziehungen zu den USA sollen nicht endgültig ruiniert werden - und das wäre der Fall, wenn Deutschland dem NSA-Enthüller Zuflucht gewähren würde, der in den USA wegen Geheimnisverrats angeklagt werden soll. Davor wird die deutsche Regierung auch aus Washington gewarnt.

EU soll Asyl gewähren

Einen Ausweg aus diesem Dilemma weiß der Grünen-Politiker im Europaparlament Werner Schulz. Er hat die Staaten der Europäischen Union aufgefordert, dem NSA-Enthüller gemeinsam Asyl zu gewähren. Das Europaparlament habe einen Untersuchungsausschuss eingerichtet, weil mehrere Länder von den Spähaktivitäten der NSA betroffen seien, sagte er der "Berliner Zeitung". "An dieser Stelle könnte Europa deutlich zeigen, dass es eine Macht ist und sich so etwas nicht gefallen lässt." Unterstützung erhalten die Grünen von der Linken.

Besonders der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele setzt sich aber weiter für ein Asyl Snowdens in Deutschland ein. Er hatte den 30-Jährigen vergangene Woche in Moskau getroffen und will darüber bei einer Sondersitzung des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages berichten.

Von dem Treffen erwarte er auch eine "vertiefte Diskussion" über die Frage, ob Snowden in Russland oder gar in Deutschland vernommen werden soll. Dafür fordert Ströbele sicheren Aufenthalt für den Amerikaner in der Bundesrepublik. Seiner Meinung nach macht es die "Rechtslage selbstverständlich möglich, dass wir Herrn Snowden in Deutschland Asyl geben".

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