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Wien: Kamel-Skelett aus dem 17. Jahrhundert entdeckt


Knochen über 300 Jahre alt
Kamel-Skelett in Österreich entdeckt

Von dpa
01.04.2015Lesedauer: 2 Min.
Vollständig erhalten: Dieses Kamel-Skelett wurde in Österreich entdeckt.Vergrößern des BildesVollständig erhalten: Dieses Kamel-Skelett wurde in Österreich entdeckt. (Quelle: dpa-bilder)
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Im Jahr 1683 standen die Türken vor Wien und eroberten die Stadt beinahe. Ein nun gefundenes Überbleibsel der Schlacht erstaunt Wissenschaftler - denn es handelt sich dabei um ein komplett erhaltenes Kamel-Skelett.

Bei Erdarbeiten für ein Einkaufszentrum in Österreich ist das Skelett aus dem 17. Jahrhundert entdeckt worden. Der Fund sei einzigartig, berichten Forscher der Veterinärmedizinischen Universität Wien im Online-Fachjournal "Plos One". Bisher sei kein derart gut erhaltenes Exemplar in Mitteleuropa entdeckt worden.

Tote Tiere wurden gegessen

Der Fund sei kein Aprilscherz, betonte Studienautor Alfred Galik. Das Tier habe zur Armee des Osmanischen Reiches gehört, die 1683 Wien belagert und fast erobert habe. Auf Kriegszügen seien tote Tiere weiterverwertet und gegessen worden. Daher sind komplette Skelettfunde eine Rarität, wie Galik erläuterte.

"Das Kamel war wohl eher ein Reit- als ein Lasttier", sagte Galik mit Verweis auf die geringen Verformungen der Knochen. Berichte aus jener Zeit sowie weitere Fund legten nahe, dass die Osmanen damals auch Tulln belagert hätten. Doch die Gegnerschaft sei wohl nicht besonders ausgeprägt gewesen, wie ein Gefangenenaustausch belege.

Keine öffentliche Ausstellung geplant

Jedenfalls könne das Kamel als exotische Kuriosität in die Stadt an der Donau gelangt und dort später "aufgrund unsachgemäßer Behandlung" gestorben sein, meinte Galik vom Institut für Anatomie, Histologie und Embryologie. Zusammen mit Müll wurde es vor fast 333 Jahren im Keller eines zerstörten Gebäudes verscharrt.

Das männliche, mindestens sieben Jahre alte Kamel sei streng genommen ein Tulu, eine Kreuzung aus Dromedar und Trampeltier, sagte der Wissenschaftler unter Berufung auf DNA-Analysen. Die Öffentlichkeit werde wohl keinen Blick auf das Skelett werfen können. Die Knochen wandern nach den Untersuchungen in ein Lager.

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