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Thüringen: "Dunkelgräfin" wird exhumiert


Geschichte
Die "Dunkelgräfin" wird exhumiert

Von t-online, dpa, afp
23.04.2013Lesedauer: 2 Min.
Historisches Rätsel: Zeichnungen der "Dunkelgräfin" und ihres Grabs in HildburghausenVergrößern des BildesHistorisches Rätsel: Zeichnungen der "Dunkelgräfin" und ihres Grabs in Hildburghausen (Quelle: Archiv)
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Sie lebte sehr abgeschieden, nie sah man sie ohne Schleier und dennoch pflegte sie einen aufwändigen Lebensstil: Die mysteriöse "Dunkelgräfin" von Hildburghausen sorgt seit rund 200 Jahren für reichlich Spekulationen. Ist sie gar die letzte Überlebende des französischen Königshauses? Eine Exhumierung soll das Geheimnis nun endlich lüften.

Hartnäckig hält sich das Gerücht, die 1837 verstorbene Dame sei in Wahrheit eine bourbonische Prinzessin - die Tochter Ludwigs XVI. und Marie Antoinettes von Frankreich.

Es war ein merkwürdiges Paar, das im Jahr 1807 in der kleinen südthüringer Residenzstadt Hildburghausen abstieg: Der Herr, den man für einen Grafen hielt, nannte sich Vavel de Versay. Über die Dame war nichts bekannt. Weitgehend abgeschottet von der Öffentlichkeit verbrachten die beiden ab 1810 den Rest ihres Lebens auf einem wenige Kilometer von der Stadt entfernten Schloss, das sie nur zu Kutschfahrten und Spaziergängen im Garten verließen.

Als der vermeintliche Graf 1845 starb, stellte sich schnell heraus, dass es sich in Wirklichkeit um einen holländischen Diplomaten handelte, der sich am Hofe Ludwigs XVI. aufgehalten hatte. Die Identität der Dame, die bereits 1837 starb, gibt hingegen bis heute Rätsel auf. Ihr Begleiter gab ihren Namen als Sophia Botta an, die in Westfalen geboren wurde und ledig im Alter von 58 Jahren verstorben sei.

Tochter des französischen Königs?

Seither kursieren etliche Verschwörungstheorien: Die einen vermuten in der sogenannten Dunkelgräfin eine illegitime Tochter des Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, dem späteren König Wilhelm II. Andere spekulieren, es könnte sich um Sophie von Botta gehandelt haben, eine illegitime Tochter des österreichischen Kaisers Joseph II.

Die am heißesten diskutierte Theorie indes besagt, die Dame sei Prinzessin Marie Thérèse gewesen, Tochter des 1793 hingerichteten französischen Königspaares. Madame Royale soll - so die Legende - während ihrer Gefangenschaft in Paris heimlich durch ihre Halbschwester ausgetauscht worden sein.

Der MDR will nun Licht in das Dunkel bringen und per DNA-Analyse die Identität der Gräfin klären. Im vergangenen Jahr hatte der Stadtrat von Hildburghausen der Exhumierung bereits zugestimmt. Doch eine Bürgerinitiative hatte die Graböffnung blockiert. Man wollte den Mythos bewahren und eine Störung der Totenruhe verhindern.

Nun kann die Ausgrabung dennoch beginnen. In einem Bürgerentscheid sprachen sich am Sonntag zwar nur 30,9 Prozent der Wähler für eine Exhumierung der Gebeine aus, wie die Stadt mitteilte. Die Bürgerinitiative gegen eine Öffnung scheiterte aber, weil sich weniger als die notwendigen ein Fünftel aller Wahlberechtigten dagegen aussprachen.

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