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Queen Elizabeth II: Rede zum 3. Weltkrieg der Queen gefunden


Geschichte
"Nun überzieht dieser Wahnsinn erneut die Welt"

Von t-online
Aktualisiert am 01.08.2013Lesedauer: 2 Min.
"Gott schütze Sie alle" - Queen-Rede zum Ausbruch des Dritten WeltkriegesVergrößern des Bildes"Gott schütze Sie alle" - Queen-Rede zum Ausbruch des Dritten Weltkrieges (Quelle: Reuters-bilder)
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Was sagt eine Königin ihrem Volk angesichts einer namenlosen Katastrophe? Tief in den Archiven der ehemaligen Londoner Königsresidenz Whitehall Palace ist eine Rede aufgetaucht. Schreiber hatten sie für Queen Elizabeth II. vorbereitet für den Fall, dass bald der Dritte Weltkrieg ausbrechen würde. Es sind Worte voller Wärme und Trost. Doch Gott sei Dank musste die Rede nie gehalten werden (hier die Ansprache im Wortlaut).

Es war das Jahr 1983. Millionen von Menschen zitterten vor der anscheinend näher rückenden Katastrophe eines weltweiten Atomkrieges zwischen Ost und West. US-Präsident Ronald Reagan hatte die Sowjetunion gerade als "Reich des Bösen" gebrandmarkt.

Gleichzeitig ließ der Hardliner bei allen Verbündeten neue Atomwaffen stationieren und trieb sein "Star Wars"-Projekt voran - Pläne für einen Abwehrschirm gegen Interkontinentalraketen, die Moskau wiederum zu neuen Drohungen anstachelten.

In Deutschland und vielen anderen Ländern demonstrierten derweil Hunderttausende für den Frieden und der US-Regisseur Nicholas Meyer schockte die Welt mit seinem Film "The Day After", der drastisch die Auswirkungen eines Atomkriegs beschreibt.

In dieser Lage sah sich die Londoner Regierung zu einem Planspiel genötigt, von dem die "Daily Mail" heute berichtet. Den Plänen lag die Frage zugrunde: "Was wäre, wenn...". Der sogenannte "Cabinet Wintex-Cimex 83"-Ausschuss ließ dabei auch eine Rede für Queen Elizabeth ausarbeiten und erfand eine konkrete Kriegssituation, in der sie gehalten worden wäre.

"Mein geliebter Sohn Andrew ist mit seiner Einheit im Einsatz"

Die Sowjetunion, so das Szenario, hat Großbritannien mit Chemiewaffen angegriffen, London mit einem begrenzten Atomschlag geantwortet. Nun steht der ganz große Krieg bevor. In dieser Situation sollte sich die Königin beruhigend an das Volk wenden.

In der Rede erinnert sie an das zurückliegende Weihnachtsfest und teilt Schrecken und Besorgnis der Menschen über das unmittelbar hereinbrechende Grauen. "Nicht für einen Moment", so die Worte der Queen, "hätte ich geglaubt, dass diese Pflicht eines Tages auf mich fallen würde."

Elizabeth verdammt die "missbrauchte Technologie", die die Welt mit neuem "Wahnsinn" überzieht und erinnert an die Männer und Frauen an den Fronten. "Mein geliebter Sohn Andrew", informiert sie ihre Mitbürger, "ist in diesem Moment mit seiner Einheit im Einsatz. Wir beten ohne Unterlass für seine Sicherheit und die Sicherheit aller Soldaten und Soldatinnen zu Hause und in Übersee."

Die kurze Fernsehansprache schließt mit einem Appell, den Mut nicht zu verlieren, sich in der Familie zusammenzuschließen und denen zu helfen, die einsam und hilflos sind.

Die Gefahren hielten noch lange an. Im November des selben Jahres veranstaltete die NATO eine zehntägige Übung mit dem Operations-Namen "Able Archer" ("tüchtiger Bogenschütze"). Noch heute sind Experten überzeugt, dass sie fast einen Atomkrieg ausgelöst hätte: Die Sowjets, die vorab nicht informiert waren, sollen das Manöver für einen Ernstfall gehalten und die Bomben bereit gemacht haben.

Selbst der Falke Reagan, so heißt es, sei von diesem Beinahe-Unfall so schockiert gewesen, dass er in der Folgezeit zu ersten Entspannungsschritten bereit war. In seinen Memoiren schrieb der Präsident, erst nach dieser Krise sei ihm bewusst geworden, wie groß die Furcht der sowjetischen Führung vor einem Erstschlag des Westens gewesen sei.

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