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John F. Kennedy: Bodyguard Clint Hill erlebte das JFK-Attentat hautnah mit


"Der Einzige", der etwas tun konnte
Bodyguard Hill über das JFK-Attentat

Von t-online
Aktualisiert am 22.11.2013Lesedauer: 3 Min.
Dallas, Kennedy-Attentat, Clint HillVergrößern des BildesClint Hill war für Jackie Kennedys Leben verantwortlich. Als in Dallas die Schüsse fallen, springt er hinten auf den Präsidentenwagen (Quelle: dpa/ap-bilder)
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Clint Hill, Bodyguard von Jackie Kennedy, ist hautnah dabei, als US-Präsident John F. Kennedy vor genau 50 Jahren ermordet wird - aber aus seiner Sicht nicht nah genug. Bis heute macht er sich Vorwürfe: "Ich war der Einzige, der etwas hätte unternehmen können."

Der 22. November ist auch der Tag von Clint Hill - der Leibwächter, der sich bis heute als Versager fühlt. Heute, am 50. Jahrestag des Attentats, werden seine Berichte in vielen Medien zitiert. Sie sind voll Trauer und Zweifel, dabei hat der Beamte, der damals in seinen frühen Dreißigern ist, als erster gehandelt: Gerade, als den Präsidenten der zweite, tödliche Schuss trifft, springt Hill auf den Kofferraum der Limousine des ebenfalls getroffenen texanischen Gouverneurs.

Sekunden des Grauens

Bis zum Krankenhaus bleibt Hill dort und erlebt die dramatischen Sekunden des Grauens und der Hilflosigkeit. "Ein Stück seines Hirns war auf den rechten, hinteren Teil des Wagens geflogen. Jackie kletterte auf das Heck, um es aufzuheben", zitiert der WDR Hill zu einer der Szenen, die sich in das kollektive Gedächtnis eingebrannt haben.

Doch das einzige brauchbare Dokument ist ein Film, den der Augenzeuge Abraham Zapruder drehte, wodurch er das Attentat festhielt. Die schrecklichen Details aber bekam niemand so intensiv mit wie die geschockte Präsidentengattin und ihr Leibwächter: "Blut und Hirnteile waren auf mir und dem Wagen verteilt", zitiert ihn die britische "Daily Mail".

Verhängnisvolles Korsett?

Der Agent des Secret Service sieht, wie der Präsident zusammenbricht. Experten haben jüngst in einer ZDF-Dokumentation erläutert, dass sein Korsett, das er wegen massiver Rückenprobleme tragen musste, ihn nach dem ersten, nicht tödlichen Schuss noch daran gehindert habe, sich zu ducken. Das hätte ihm möglicherweise das Leben gerettet.

"Oh Jack, was haben Sie Dir angetan?" habe die verzweifelte Jackie Kennedy Hill zufolge gesagt, dann "Ich liebe Dich", und danach nichts mehr. Das erklärt Hill im Interview mit dem Schweizer Sender SRF. Zunächst war er der Limousine im Wagen dahinter gefolgt. Kennedy hat darauf bestanden, dass die Menschen ihn klar sehen können und die Sicht nicht durch Leibwächter versperrt wird.

Geschützt, so gut es geht

Das erhöht die Anspannung der Agenten. Als der erste Schuss fällt und er den taumelnden Präsidenten sieht, ist Hill sofort klar, dass etwas nicht in Ordnung ist. So schnell er kann, rennt er dem Wagen hinterher. So gut es geht, versucht der Bodyguard, die Kennedys zu schützen. Niemand weiß, ob noch weitere Schüsse fallen würden. Dem folgenden Wagen zeigt Hill seinen gesenkten Daumen, "um zu signalisieren, dass wir uns in einer sehr ernsten Situation befinden", zitiert ihn die "Huffington Post".

Im Krankenhaus angekommen, will Jackie ihren entstellten Mann nicht loslassen. Sein Kopf ruht auf ihrem Schoß. Hill muss sie regelrecht anflehen: "Bitte lassen Sie uns dem Präsidenten helfen!" Dass das augenscheinlich nicht mehr möglich ist, spielt in dem Moment keine Rolle. Um das Geschehene zu verarbeiten, fehlen Zeit und Kraft.

First Lady steht unter Schock

"Ich war ziemlich sicher, dass das eine tödliche Wunde war. Die First Lady stand unter Schock. Sie tat ihr Bestes, sie war völlig mit Blut bedeckt", so Hill im Buch "The Kennedy Detail", das er und vier weitere Ex-Agenten 2010 herausbrachten. Im SRF-Interview versagt ihm zwischendurch die Stimme, als er vom Anruf Robert Kennedys im Krankenhaus erzählt. Der Bruder des Präsidenten, der einflussreiche Justizminister, fragt: "Clint, wie schlimm ist es?"

Hill habe es nicht über sich gebracht, ihm zu erzählen, dass der Präsident tot ist, zumal die Ärzte das noch nicht erklärt haben. "'Schlimmer könnte es nicht sein', sagte ich - und er wusste Bescheid."

Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es zuvor noch: "Er atmet", soll ein Arzt gesagt haben. "Mrs. Kennedy und mein Vorgesetzter", so Hills Berichte in der "Huffington Post", "stürmten in die Notaufnahme. Aber es handelte sich nur um ein Muskelzucken, nicht mehr.“

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