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Richard III. - grausamer Tod auf dem Schlachtfeld


Forscher untersuchen Kopfverletzungen
Richard III. - grausamer Tod auf dem Schlachtfeld

Von afp
Aktualisiert am 18.09.2014Lesedauer: 2 Min.
Die Universität Leicester veröffentlichte dieses Bild vom Skelett und dem Schädel Richards III.Vergrößern des BildesDie Universität Leicester veröffentlichte dieses Bild vom Skelett und dem Schädel Richards III. (Quelle: dpa-bilder)
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Hiebe, Stiche und Schläge auf Kopf und Unterkörper, nicht weniger als neun schwere Verletzungen am Schädel - der englische König Richard III. ist vor mehr als fünf Jahrhunderten bei der Schlacht von Bosworth besonders brutal getötet worden. Das ergaben medizinische Untersuchungen der sterblichen Überreste des Monarchen.

Diese wurden im September 2012 bei Bauarbeiten in der mittelenglischen Stadt Leicester entdeckt. Die Gebeine wurden anschließend dank DNA-Analysen eindeutig als die des mit 32 Jahren gefallenen Richard III. identifiziert.

Auf den Schädel eingeschlagen

Für die Untersuchung setzten Forscher der Universität Leicester verschiedene bildgebende Verfahren ein: so etwa eine Computer-Tomografie, mit der Schnittbilder der Gebeine hergestellt wurden, berichtet die Fachzeitschrift "The Lancet".

Die beiden Verletzungen, die vermutlich den Tod herbeiführten, seien dem König an der Schädelbasis zugefügt worden, erläuterte der Gerichtsmediziner Guy Rutty. Seine Feinde hätten offenbar mit Schwertern, Dolchen und Hallebarden auf seinen Schädel eingestochen und eingeschlagen.

Leiche nackt auf ein Pferd gepackt

Die Mediziner gehen davon aus, dass der König zum Zeitpunkt seiner Tötung am 22. August 1485 keinen Helm mehr aufhatte und dass er sich am Boden befand - möglicherweise auf den Knien. Die Verletzungen an der Schädelbasis zeigten, dass er den Kopf gesenkt hielt. "Dies untermauert Berichte über die Schlacht, nach denen Richard sein Pferd aufgegeben hatte, weil er in einem Sumpf feststeckte", betonte Rutty.

Seine Feinde hatten die Leiche Richards III. nach der Schlacht von Bosworth nackt auf einem Pferd nach Leicester gebracht, um den König zu demütigen. Historiker gingen davon aus, dass er in einer Franziskaner-Kirche bestattet wurde, die im 16. Jahrhundert zerstört wurde. Das Skelett wurde schließlich unter einem Parkplatz an einer Stelle exhumiert, an der mutmaßlich der Chor der Kirche gestanden hatte.

Doch kein blutrünstiger Herrscher?

Richard III. hatte England von 1483 bis 1485 regiert und wurde durch das gleichnamige Drama von William Shakespeare unsterblich. Shakespeare beschrieb ihn als blutrünstigen und machtbesessenen Herrscher - ein Bild, das historische Vereine heute korrigieren wollen. Frühere Knochenuntersuchungen hatten bereits ergeben, dass Richard III. entgegen Shakespeares Darstellung keinen Buckel hatte.

Die Gebeine des Königs sollen nach einer Gerichtsentscheidung am 26. März kommenden Jahres in der Kathedrale der mittelenglischen Stadt Leicester beigesetzt werden. Die Zeremonie wird den Abschluss einer Reihe von Veranstaltungen zum Gedenken an den jungen König bilden, den letzten Monarchen aus dem Hause Plantagenet. Nach Richards Tod begann mit seinem Widersacher Heinrich VII. die Ära der Tudor-Monarchie.

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