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Explosion am Rande des sichtbaren Weltalls entdeckt


Astronomie
Explosion am Rande des sichtbaren Weltalls entdeckt

Von dapd
Aktualisiert am 30.05.2011Lesedauer: 2 Min.
Illustration eines Gammablitzes (Quelle: NASA)Vergrößern des BildesIllustration eines Gammablitzes (Quelle: NASA)
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Forscher haben am Rande des sichtbaren Weltalls eine Explosion entdeckt, die sich vor rund 13 Milliarden Jahren und damit kurz nach der Entstehung unseres Universums ereignete. Es handelt sich um einen sogenannten Gammablitz, der vermutlich entsteht, wenn ein massereicher Stern in sich zusammenstürzt und zu einem Schwarzen Loch wird.

Der Gammablitz wurde erstmals im April 2009 vom NASA-Satelliten "Swift" erfasst, seitdem wurden weitere Daten gesammelt, um die Entfernung zu berechnen.

Fenster in die frühen Jahre des Universums

Die Entdeckung öffne ein Fenster in die frühen Jahre unseres Universums, erklärte Andrew Levan von der Universität Warwick. Auch damals, in den ersten paar hundert Millionen Jahren nach der Entstehung des Universums, habe es schon sterbende, massereiche Sterne gegeben.

Bei einem Gammablitz werde innerhalb weniger Sekunden eine Energie freigesetzt, wie sie die Sonne in ihrer ganzen, etwa zehn Milliarden Jahre langen Lebenszeit freisetze, erklärte der NASA-Forscher Charles Meegan, ein Spezialist für Gamma-Astronomie.

Sie seien im Gegensatz zu einer Supernova, einer Sternenexplosion, nur sehr schwer zu entdecken, weil sie nur Sekunden oder Minuten dauerten. Die Strahlung werde auch nicht in alle Richtungen freigesetzt, sondern in dünnen Strahlen, fast wie ein Laser, was die Entdeckung weiter erschwert. "Von 1000 Gammablitzen sehen wir nur einen", sagt Neil Gehrels, der leitende Forscher des "Swift"-Satelliten.

Wissenschaftler forschte mehr als zwei Jahre

Astronom Levan war am 29. April 2009 gerade auf einer Konferenz in Schweden, als er von der Explosion erfuhr. Er verließ die Sitzung sofort und forschte seitdem zu dem Gammablitz. Seine Ergebnisse sollen nun im Forschungsblatt "Astrophysical Journal" veröffentlicht werden. Demzufolge steht mit 90-prozentiger Sicherheit fest, dass sich die Explosion in einer Entfernung von 13,11 und 13,16 Milliarden Lichtjahren ereignete.

Einige Experten wie Richard Ellis vom California Institute of Technology sind noch skeptisch. Die Berechnung so großer Entfernungen sei sehr schwierig. "Das ist ein Blick an die Grenze, wo wir kaum eine Vorstellung haben, was dort vorgeht." Richard McMahon von der Universität Cambridge wies auch darauf hin, dass Gammablitze noch zu wenig erforscht seien und dass ihre genaue Entstehung noch nicht geklärt sei. Da könne es noch einige Überraschungen geben.

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