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Aids-Heilung: "Kick and Kill" Fortschritt in der Forschung


Bedeutender Fortschritt in der Aids-Forschung

Von dpa, afp
Aktualisiert am 22.07.2014Lesedauer: 2 Min.
Dänischen Forschern ist es gelungen, HI-Viren aus ihren Zellen zu locken.Vergrößern des BildesDänischen Forschern ist es gelungen, HI-Viren aus ihren Zellen zu locken. (Quelle: Reuters-bilder)
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Ein Krebs-Medikament könnte zum Durchbruch in der Aids-Forschung werden: Dänischen Forschern ist es gelungen, damit schlummernde HI-Viren aus ihren Zellen zu locken und sie so der Attacke durch das Immunsystem und durch Medikamente preiszugeben. Ole Sogaard von der Universität Aarhus stellte die Ergebnisse auf der Welt-Aids-Konferenz in Melbourne vor. Dabei blieb er vorsichtig: "Es ist ein bedeutendes Ergebnis, aber es ist nur ein Schritt auf dem Weg, eine möglichen Heilung zu finden".

"Dies dürfte einen immensen Einfluss auf die künftige Forschung haben", sagte Aids-Experte Steven Deeks von der Universität von Kalifornien. "Es ist das wichtigste Ergebnis dieser Konferenz." Alle Aids-Experten seien von der Studie elektrisiert, sagte die Co-Vorsitzende der Konferenz, Sharon Lewin: "Sie zeigt, dass das Virus aufgeweckt und zum Verlassen der Zelle gebracht werden kann."

Die Deutsche Aids-Hilfe wertet die Studie als "wichtigen Schritt". Es sei aber nicht das erste Mal, dass HI-Viren aus Zellen gelockt worden seien. Nun "müssen weitere Studien zeigen, ob das Medikament auch die Speicher leeren kann und für Patienten sicher ist".

"Kick and Kill"

Das Konzept heißt "Kick and Kill" - etwa: rausschmeißen und abtöten. Der "Kick" ist Sogaard und Kollegen in einer ersten kleinen klinischen Studie gelungen: Bei fünf von sechs Patienten brachte das Krebsmittel Romidepsin im April deutliche Ergebnisse. Die Patienten nahmen im Schnitt schon fast zehn Jahre HIV-Medikamente, das Virus war bei ihnen unterhalb der Nachweisgrenze.

"Wir haben eine bedeutende Freisetzung von Virus-Partikeln erreicht", sagte Sogaard. Diese und andere Patienten bekämen demnächst einen experimentellen Impfstoff, um zu sehen, ob das Immunsystem so aktiviert werden könne, das es die Viren abtöte. Sogaard ist allerdings skeptisch, dass die Reservoire im Körper, in denen sich die Viren verstecken und für eine Behandlung nicht zu erreichen sind, entscheidend reduziert wurden. "Wir wissen nicht, ob wir ein Prozent dieser Zellen, fünf oder 50 erreicht haben."

Die schlummernden Viren-Reservoire frustrieren Forscher seit langem. Selbst, wenn das Virus im Blut nicht mehr nachweisbar ist, überlebt es lange Zeit in bestimmten Zellen - wo genau, ist noch weitgehend unklar. Das sogenannte Mississippi-Baby zum Beispiel, Kind einer HIV-positiven Mutter, war nach einer 18-monatigen Behandlung fast direkt nach der Geburt 27 Monate lang virenfrei. Es galt daher als funktionell geheilt - doch vor kurzem wurden wieder Viren in seinem Blut nachgewiesen.

Zahl der Aids-Toten deutlich gesunken

Laut eines im Vorfeld der Konferenz von den Vereinten Nationen (UN) veröffentlichten Berichts ist die Zahl der Aids-Toten und Neuinfektionen mit dem HI-Virus im vergangenen Jahrzehnt um ein Drittel gefallen. Allein von 2012 bis 2013 fiel die Zahl der Toten um 200.000 auf 1,5 Millionen.

Mit einem Minus von 35 Prozent war dies der deutlichste Rückgang seit dem Höhepunkt der Epidemie in den Jahren 2004 und 2005 - damals starben jeweils 2,4 Millionen Menschen an der Immunschwächekrankheit. Zudem sei die Zahl der Neuinfektionen von 3,4 Millionen im Jahr 2001 auf 2,1 Millionen im vergangenen Jahr gefallen. Weltweit lebten im vergangenen Jahr 35 Millionen Menschen mit HIV, 400.000 mehr als 2012.

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