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Nacht der Sternschnuppen 2016: Perseiden erreichen heute Maximum


Es regnet Tausende Sternschnuppen

Von t-online
Aktualisiert am 11.08.2016Lesedauer: 3 Min.
Eine Sternschnuppe leuchtet über der Nordsee in Ostfriesland. In der Nacht vom 11. auf den 12. August 2016 wird der diesjährige Sternschnuppenstrom der Perseiden seine maximale Pracht entfalten.Vergrößern des BildesEine Sternschnuppe leuchtet über der Nordsee in Ostfriesland. In der Nacht vom 11. auf den 12. August 2016 wird der diesjährige Sternschnuppenstrom der Perseiden seine maximale Pracht entfalten. (Quelle: dpa-bilder)
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Sie sind bereits da: Sternschnuppen! Alljährlich im August saust die Erde durch die Perseiden-Staubwolke. Die Partikel verglühen in unserer Atmosphäre. In diesem Jahr gibt es besonders viele. Zum Höhepunkt des Schnuppenschauers in der Nacht vom 11. auf den 12. August lassen sich pro Stunde bis zu 170 der faszinierenden Leuchtspuren am Nachthimmel bewundern.

Das Wetter muss natürlich mitspielen. Bei klarem Nachthimmel sind in diesem Jahr besonders viele Sternschnuppen zu sehen, da der Planet Jupiter den Hauptteil des Stroms näher an die Erdbahn heranrückt. Vom 9. bis zum 13. August kreuzt die Erde die Perseiden. Die beste Beobachtungszeit liegt in der Nacht vom 11. auf den 12. August zwischen 23 und 4 Uhr morgens. Dann sind bis zu drei Sternschnuppen pro Minute zu erwarten.

Eine gewaltige Staubspur im All

Dabei ist es nicht nötig, einen bestimmten Sektor des Himmels anzuvisieren - die Sternschnuppen flitzen über das gesamte Firmament. Ursache für den Meteoroiden-Schauer ist der Komet 109P / Swift-Tuttle. Dieser Komet besteht aus gefrorenem Wasser und Gasen sowie aus Staub. Er umrundet die Sonne auf einer exzentrischen, das heißt sehr langgestreckten Bahn. Wenn er sehr weit von der Sonne entfernt ist, bleibt er sozusagen tiefgefroren.

Kommt er dagegen näher an die Sonne heran, verdampft das Material an seiner Oberfläche - das feste Eis wird sofort gasförmig. Dabei wird auch der im Eis enthaltene Staub freigesetzt - es entsteht eine regelrechte Staubspur im All.

Teilchen mit enormer Geschwindigkeit

Einmal im Jahr - meistens um den 12. August herum - kreuzt die Erde die Bahn dieser Staubspur. Die einzelnen Schmutzpartikel bewegen sich mit rund 30 Kilometern pro Sekunde, die Erde hat in etwa eine ähnliche Geschwindigkeit. In Summe treffen die Teilchen also mit 60 Kilometern pro Sekunde - das sind ungefähr 200.000 Kilometer pro Stunde - auf unsere Atmosphäre.

Durch die Reibung erhitzen sich die Teilchen sehr stark und beginnen zu verglühen. Die umgebenden Luftmoleküle entlang ihrer Flugbahn werden durch die enorme Hitze für einen Augenblick zum Leuchten angeregt - eine Sternschnuppe entsteht.

Die Staubteilchen sind übrigens nur einen Millimeter bis maximal einen Zentimeter groß, und sie verglühen beim Eintritt in die Erdatmosphäre restlos. Es besteht also keine Gefahr für den Beobachter des Meteoroiden-Schauers.

Schauspiel dauert die gesamte Nacht

Verlängert man die Flugbahnen von Meteoroiden, so scheinen sie von einem bestimmten Punkt im All auszuströmen. Dieser Ursprungspunkt ist der sogenannte Radiant. Doch das ist lediglich eine perspektivische Verzerrung - in Wirklichkeit verlaufen die Flugbahnen der Staubteilchen und kleinen Gesteinsbrocken parallel zueinander.

Das Sternbild, in dem der Radiant liegt, ist meistens auch der Namensgeber für wiederkehrende Sternschnuppen-Schauer. Die Perseiden scheinen aus dem Sternbild des Perseus am nördlichen Nachthimmel zu kommen. Das Besondere an den Perseiden ist, dass ihr Radiant in Mitteleuropa zirkumpolar ist, das heißt, er verschwindet die gesamte Nacht nicht hinter dem Horizont. Somit sind die Perseiden über die gesamten Nachtstunden sehr gut zu sehen.

Extrem viele Sternschnuppen

Eine weitere Besonderheit der Perseiden ist die verhältnismäßig hohe Zahl an Sternschnuppen. In der Astronomie wird das in sogenannten Fallraten gemessen: Die ZHR (Zenithal Hourly Rate) gibt an, wie viele Meteore in einer klaren, dunklen Nacht pro Stunde beobachtet werden können, wenn der Radiant genau im Zenith steht.

Meteoroiden-Schauer wie die Ursiden bringen es auf eine ZHR von 10, die Lyriden auf 18. Die Perseiden dagegen haben eine Fallrate von 100 Sternschnuppen pro Stunde. Bei guten Bedingungen ist also ein regelrechtes Spektakel am Himmel zu bewundern.

Die "Tränen des Laurentius"

Weil die jährliche Wiederkehr des Meteorstroms beinahe mit dem Fest des Märtyrers Laurentius am 10. August zusammenfällt, werden die Perseiden im Volksmund auch "Laurentius-Tränen" oder "Tränen des Laurentius" genannt.

Der Legende nach soll im Jahr 258 Laurentius vom römischen Kaiser Valerian gefoltert worden sein. Als er auf einen glühenden Rost lag, soll Laurentius zu Valerian gesagt haben: "Du armer Mensch, mir ist dieses Feuer eine Kühle, dir aber bringt es ewige Pein.“ Die Sternschnuppen der Perseiden wären demnach die Tränen des gefolterten Märtyrers.

Heute gelten sie als Glücksbringer. Wünsche sollen in Erfüllung gehen, wenn sie während des Verglühens gedacht werden.

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