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Perseiden 2015: So wird das Wetter beim Sternschnuppen-Spektakel


So wird das Wetter in der Sternschnuppen-Nacht

Von t-online
Aktualisiert am 12.08.2015Lesedauer: 3 Min.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag bestehen sehr gute Chancen, die Perseiden beobachten zu können.Vergrößern des BildesIn der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag bestehen sehr gute Chancen, die Perseiden beobachten zu können. (Quelle: imago-images-bilder)
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Sternschnuppen-Gucker haben Glück: "In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wird der Himmel wohl weitgehend wolkenfrei sein", sagt Friedrich Föst vom Wetterdienst MeteoGroup. "Eigentlich überall lässt sich der Sternschnuppen-Regen sehr gut beobachten."

Die besten Aussichten bestehen im Süden und Südosten Deutschlands. "Von der Lausitz über Bayern bis nach Baden-Württemberg herrscht klarer Himmel", so der Wetterexperte. Aber auch in Schleswig-Holstein und an der Ostsee wird der Blick wohl ungetrübt sein.

"Eine richtig laue Sommernacht"

Ein klein wenig Geduld muss man dagegen in einem Streifen von Nordrhein-Westfalen über Niedersachsen bis nach Berlin und Brandenburg haben. Dort zieht ein dünnes Wolkenband über den Nachthimmel. "Aber das reißt immer wieder auf, so dass auch dort gute Chancen bestehen, das Himmelsspektakel zu sehen", sagt Föst.

Besonders in der zweiten Nachthälfte gibt es sehr große wolkenlose Bereiche, die einen ungestörten Blick zum Himmel erlauben.

Dazu sind die Temperaturen angenehm mild: "Das wird eine richtig laue Sommernacht", so der Meteorologe. Meistens liegen die Werte bei 20 Grad und sogar noch darüber. Erst kurz vor Sonnenaufgang wird es mit 13 bis 20 Grad ein wenig kühler.

Es regnet Sternschnuppen

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ist der Höhepunkt des Sternschnuppen-Stroms der Perseiden. Dann kreuzt die Erde die Bahn der Perseiden und es regnet Meteoroiden - bis zu 100 Mal pro Stunde kann man ihre faszinierenden Leuchtspuren am Nachthimmel bewundern.

In diesem Jahr lohnt sich die Beobachtung ganz besonders, denn durch den Neumond gibt es wenig störendes Licht am Himmel. Die beste Beobachtungszeit liegt zwischen Mitternacht und dem Beginn der Morgendämmerung. Dabei ist es nicht nötig, einen bestimmten Sektor des Himmels anzuvisieren - die Sternschnuppen flitzen über das gesamte Firmament.

Eine gewaltige Staubspur im All

Ursache für den Meteoroiden-Schauer ist der Komet 109P / Swift-Tuttle. Dieser Komet besteht aus gefrorenem Wasser und Gasen sowie aus Staub. Er umrundet die Sonne auf einer exzentrischen, das heißt sehr langgestreckten Bahn. Wenn er sehr weit von der Sonne entfernt ist, bleibt er sozusagen tiefgefroren.

Kommt er dagegen näher an die Sonne heran, verdampft das Material an seiner Oberfläche - das feste Eis wird sofort gasförmig. Dabei wird auch der im Eis enthaltene Staub freigesetzt - es entsteht eine regelrechte Staubspur im All.

Teilchen mit enormer Geschwindigkeit

Einmal im Jahr - meistens um den 12. August herum - kreuzt die Erde die Bahn dieser Staubspur. Die einzelnen Schmutzpartikel bewegen sich mit rund 30 Kilometern pro Sekunde, die Erde hat in etwa eine ähnliche Geschwindigkeit. In Summe treffen die Teilchen also mit 60 Kilometern pro Sekunde - das sind ungefähr 200.000 Kilometer pro Stunde - auf unsere Atmosphäre.

Durch die Reibung erhitzen sich die Teilchen sehr stark und beginnen zu verglühen. Die umgebenden Luftmoleküle entlang ihrer Flugbahn werden durch die enorme Hitze für einen Augenblick zum Leuchten angeregt - eine Sternschnuppe entsteht.

Die Staubteilchen sind übrigens nur einen Millimeter bis maximal einen Zentimeter groß, und sie verglühen beim Eintritt in die Erdatmosphäre restlos. Es besteht also keine Gefahr für den Beobachter des Meteoroiden-Schauers.

Schauspiel dauert die gesamte Nacht

Verlängert man die Flugbahnen von Meteoroiden, so scheinen sie von einem bestimmten Punkt im All auszuströmen. Dieser Ursprungspunkt ist der sogenannte Radiant. Doch das ist lediglich eine perspektivische Verzerrung - in Wirklichkeit verlaufen die Flugbahnen der Staubteilchen und kleinen Gesteinsbrocken parallel zueinander.

Das Sternbild, in dem der Radiant liegt, ist meistens auch der Namensgeber für wiederkehrende Sternschnuppen-Schauer. Die Perseiden scheinen aus dem Sternbild des Perseus zu kommen. Das Besondere an den Perseiden ist, dass ihr Radiant in Mitteleuropa zirkumpolar ist, das heißt, er verschwindet die gesamte Nacht nicht hinter dem Horizont. Somit sind die Perseiden über die gesamten Nachtstunden sehr gut zu sehen.

Extrem viele Sternschnuppen

Eine weitere Besonderheit der Perseiden ist die verhältnismäßig hohe Zahl an Sternschnuppen. In der Astronomie wird das in sogenannten Fallraten gemessen: Die ZHR (Zenithal Hourly Rate) gibt an, wie viele Meteore in einer klaren, dunklen Nacht pro Stunde beobachtet werden können, wenn der Radiant genau im Zenit steht.

Meteoroiden-Schauer wie die Ursiden bringen es auf eine ZHR von 10, die Lyriden auf 18. Die Perseiden dagegen haben eine Fallrate von 100 Sternschnuppen pro Stunde. Bei guten Bedingungen ist also ein regelrechtes Spektakel am Himmel zu bewundern.

Die "Tränen des Laurentius"

Weil die jährliche Wiederkehr des Meteorstroms beinahe mit dem Fest des Märtyrers Laurentius am 10. August zusammenfällt, werden die Perseiden im Volksmund auch "Laurentiustränen" oder "Tränen des Laurentius" genannt.

Der Legende nach soll im Jahr 258 Laurentius vom römischen Kaiser Valerian gefoltert worden sein. Als er auf einen glühenden Rost lag, soll Laurentius zu Valerian gesagt haben: "Du armer Mensch, mir ist dieses Feuer eine Kühle, dir aber bringt es ewige Pein.“

Die Sternschnuppen der Perseiden wären demnach die Tränen des gefolterten Märtyrers.

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