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Medizin-Nobelpreis 2016 geht an Japaner Yoshinori Ohsumi


"Freude nicht zu übertreffen"
Medizin-Nobelpreis geht an Japaner Ohsumi

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 03.10.2016Lesedauer: 2 Min.
Yoshinori Ohsumi erhält den Nobelpreis.Vergrößern des BildesYoshinori Ohsumi erhält den Nobelpreis. (Quelle: Reuters-bilder)
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Der diesjährige Nobelpreis für Medizin geht an den Japaner Yoshinori Ohsumi für die Entdeckung des sogenannten Autophagie-Mechanismus, quasi der Müllentsorgung in Körperzellen. Das teilte das Karolinska-Institut am Montag in Stockholm mit.

Der Medizin-Nobelpreis ist mit acht Millionen Schwedischen Kronen (rund 830.000 Euro) dotiert. Er wird am 10. Dezember in Stockholm überreicht.

"Freude nicht zu übertreffen"

Ohsumi hat sich überwältigt von der Auszeichnung gezeigt. "Das ist eine Freude für einen Forscher, die nicht zu übertreffen ist", sagte der 71-Jährige in einem Gespräch mit dem japanischen Fernsehsender NHK.

Auf die Frage, warum er sich auf die Auflösung und nicht auf die Zusammensetzung von Proteinen fokussiert habe, sagte der Wissenschaftler: "Ich wollte etwas tun, das die anderen nicht taten."

Das Konzept der Autophagie sei erstmals in den 60er Jahren entdeckt worden, als Forscher beobachteten, wie Zellen ihre eigene Substanz zersetzten, indem sie diese in Lysosome genannte Recycling-Abteilungen verschoben, teilte das Institut mit.

Die Kenntnis des Phänomens sei jedoch bis zu der Forschungsarbeit Ohsumis Anfang der 90er Jahre begrenzt geblieben. Er habe "brillante Experimente" mit Hefe vorgenommen und es damit geschafft, die Gene der Autophagie zu identifizieren.

Anschließend habe der 1945 geborene Mediziner die zugrundeliegenden Mechanismen enthüllt und gezeigt, dass die gleichen Mechanismen im menschlichen Körper am Werke seien. Autophagie ist wichtig für die geordnete Verwertung beschädigter Zellteile. Es wird angenommen, dass Probleme bei diesem Prozess zu Alterung und Schäden an Zellen führen. Ohsumi arbeitet am Institute of Technology in Tokio.

Seit 1901 haben 210 Menschen den Medizinnobelpreis erhalten, darunter zwölf Frauen. Der erste ging an den deutschen Bakteriologen Emil Adolf von Behring für die Entdeckung einer Therapie gegen Diphtherie. Der jüngste Preisträger war bislang mit 32 Jahren Frederick G. Banting, der älteste war mit 87 Jahren Peyton Rous.

Auftakt des Nobelpreisreigens

Mit dem Medizin-Preis startete der Nobelpreisreigen: Am Dienstag und Mittwoch werden die Träger des Physik- und des Chemie-Nobelpreises benannt. Später folgen die Träger für den Friedens-, Literatur- und den von der schwedischen Reichsbank gestifteten sogenannten Wirtschaftsnobelpreis. Die feierliche Überreichung aller Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.

Im vergangenen Jahr erhielt die Hälfte des Preisgeldes die Chinesin Youyou Tu für die Entdeckung des Malaria-Wirkstoffs Artemisinin. Die andere Hälfte bekamen der gebürtige Ire William C. Campbell und der Japaner Satoshi Omura, die den Wirkstoff Avermectin entwickelten. Daraus entstanden Präparate gegen Parasitenerkrankungen in ärmeren Ländern wie Flussblindheit und lymphatische Filariose, die zur Elephantiasis führen kann.

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