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Pflegekraft aus Polen: Was Sie beachten sollten


In guten Händen
Pflegekraft aus Osteuropa: Was Sie beachten sollten

ob (CF) / (bec), anni

Aktualisiert am 04.09.2015Lesedauer: 2 Min.
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Haushaltshilfen aus Osteuropa dürfen keine medizinische Versorgung vornehmen.Vergrößern des Bildes
Haushaltshilfen aus Osteuropa dürfen keine medizinische Versorgung vornehmen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Die Zahl der pflegebedürftigen Personen in Deutschland steigt. Eine Pflegekraft aus Osteuropa, zum Beispiel aus Polen, ist für viele Angehörige eine bezahlbare Alternative zum Altenheim. Wir sagen Ihnen, wie Sie günstig an eine gute Haushaltshilfe für Ihre Liebsten kommen und worauf Sie achten müssen.

Arbeitnehmerfreizügigkeit macht es Familien leichter

Seit dem 1. Januar 2014 gilt die Arbeitnehmerfreizügigkeit für alle osteuropäischen EU-Beitrittsländer mit Ausnahme von Kroatien. Dadurch ist es Familien mit hilfs- oder pflegebedürftigen Senioren möglich, sich selbst und ohne Erlaubnis der Arbeitsagentur um eine Haushaltshilfe oder Pflegekraft aus Osteuropa zu kümmern. Das betrifft bereits seit 2011 die Länder Polen, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Estland, Lettland und Litauen, und seit 2014 auch Bulgarien und Rumänien. Arbeitnehmer aus Kroatien benötigen eine Arbeitserlaubnis der Arbeitsagentur.

Bis vor ein paar Jahren waren direkte Arbeitsverträge mit den Helferinnen illegal, da sie in Deutschland nicht angestellt werden durften. Angehörige mussten sich an die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit wenden und monatelang auf eine Pflegekraft warten. Das trieb viele Familien in die Schwarzarbeit: Sie beschafften sich auf illegalem Wege eine Haushaltshilfe.

Vermittlung: Eine gute Agentur finden

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von speziellen Agenturen, die legal Hilfskräfte aus Osteuropa vermitteln. Hier sollten Sie als Kunde nicht nur auf die Kosten achten, denn es gibt auch Unterschiede beim Leistungsspektrum der Vermittler. Neben der Beratung durch Agenturen sollten Sie einen unabhängigen Experten zurate ziehen. Dieser bringt die nötige Erfahrung mit und achtet beim Vergleich darauf, dass das Gesamtpaket stimmt.

Haushaltshilfe: Kosten und Tätigkeiten

Die Kosten für die 24-Stunden-Betreuung für ältere Menschen liegen meist deutlich unter den üblichen Unterbringungskosten im Altenheim. Laut ZAV zahlt eine Familie mindestens 2.023,34 Euro pro Monat für eine festangestellte Haushaltshilfe, unter Berücksichtigung der Sozialversicherungen und des gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro. Dazu kommen Kosten für Umlagen sowie für die verpflichtende Unfallversicherung.

Eine Haushaltshilfe übernimmt Tätigkeiten wie Essen kochen, Abwaschen, Waschen, Bügeln, Einkaufen und auch die Gartenarbeit. Auch das Begleiten bei Arzt- und Behördengängen gehört zu den Arbeiten.

Achtung: Medizinische Versorgung nicht inbegriffen

Die Helferinnen dürfen keine medizinische Fachpflege verrichten, sondern nur hauswirtschaftliche Tätigkeiten und pflegerische Alltagshilfen. Dazu gehört zum Beispiel Hilfe beim Ankleiden oder beim Toilettengang. Auch wenn sie im Ausland medizinisch ausgebildet wurden, erkennt die Kranken- und Pflegekasse dies nicht an, so die Stiftung Warentest.

Ist Ihr Angehöriger nicht nur hilfs-, sondern auch pflegebedürftig, sollten Sie einen ambulanten Pflegedienst für die medizinische Versorgung beauftragen. Den Großteil der Kosten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen.

Haushaltshilfe beschäftigen: Formulare und Versicherungen

Wenn Sie eine Haushaltshilfe aus Osteuropa einstellen, werden Sie folglich zum Arbeitgeber und müssen einige Formulare ausfüllen, damit Sie rechtlich abgesichert sind. Zudem müssen Sie Sozialversicherungsbeiträge zahlen und der Haushaltshilfe Urlaub sowie Freistellung im Krankheitsfall einräumen. Dass Ihre Pflegekraft in Deutschland eine Kranken-, Unfall- und Pflegeversicherung hat, ist selbstverständlich.

Als Arbeitgeber brauchen Sie schließlich eine Betriebsnummer, die Sie von der Bundesagentur für Arbeit erhalten. Am besten informieren Sie sich bei der "Arbeitgeber-Service-Hotline" der Agentur unter 0800 4 5555 20.

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