t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeLebenFamilieHaustiere & Tiere

Hunden unnötiges Bellen abgewöhnen – Tipps und Tricks: So geht’s


Sieben Belllaute
Hunden unnötiges Bellen abgewöhnen: So geht's

Von Silke Ahrens

Aktualisiert am 26.08.2022Lesedauer: 4 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Hund bellt: Oft liegen die Ursachen für unerwünschtes Dauerkläffen beim Besitzer.Vergrößern des Bildes
Hund bellt: Oft liegen die Ursachen für unerwünschtes Dauerkläffen beim Besitzer. (Quelle: sanjagrujic/getty-images-bilder)

Sobald es klingelt, schlagen manche Hunde Alarm. Wer seinem Hund das Bellen abgewöhnen möchte, muss dafür fast so viel Disziplin aufbringen wie das Tier.

Ob am Gartenzaun, hinter der Wohnungstür oder beim Anblick von Artgenossen: Hunde bellen, weil es ihre Art ist, zu kommunizieren und ihre Stimmung auszudrücken. Das ist normal.

Teilweise wurden sie sogar gezüchtet, besonders viel und freudig zu bellen, wie beispielsweise Jagdhunde. Sie zeigen mit Bellen an, wo ein erlegtes Tier liegt. Problematisch wird es, wenn ein Hund ständig bellt und sich die Nachbarn beschweren.

Wie viel Bellen ist normal?

Bellt ein Hund ständig, kann das verschiedene Gründe haben, zum Beispiel:

  • Er möchte Aufmerksamkeit erregen.
  • Er fühlt sich einsam.
  • Er hat Langeweile und ist nicht ausgelastet.
  • Er ist aufgeregt oder nervös.
  • Er hat Angst oder ist unsicher.
  • Er hat Schmerzen.

Bellen ist oft unbewusst antrainiert

Oft liegen die Ursachen für unerwünschtes Dauerkläffen auch beim Besitzer. Häufiges, unerwünschtes Bellen ist oft unbewusst antrainiert. Bis zu sieben verschiedene Belllaute gibt es:

  • freudig
  • ungeduldig
  • traurig
  • verzweifelt
  • gelangweilt
  • sauer
  • empört

Bellen vor dem Spaziergang oder dem Füttern abgewöhnen

Das Bellen wird zum Beispiel antrainiert, wenn der Besitzer die Leine nimmt, den Mantel anzieht und die Wohnung verlassen will. Für den Hund ist klar – es geht raus zum Spaziergang. Wenn der Hund vor Freude bellt und der Mensch verlässt mit ihm das Haus, wird der Hund positiv bestärkt. Beim nächsten Mal bellt er vielleicht schon, wenn der Mensch nur zum Schlüssel greift.

Am besten ist es, so lange stehen zu bleiben, bis sich das Tier beruhigt hat und leise ist. Erst dann sollten Sie das Haus verlassen. Unerwünschtes Bellen wird auch bestärkt, wenn der Hund sein Futter bekommt, obwohl er sich vorher lauthals gemeldet hat. Auch hier gilt – Futter gibt's erst, wenn der Hund leise ist.

Hunden das Bellen an der Haustür abgewöhnen

Bellt Ihr Hund, sobald es an der Haustür klingelt, schicken Sie ihn auf seinen Platz. Hört er auf zu bellen, können Sie ihn loben und belohnen. Kläfft er weiter, beachten Sie ihn nicht mehr. Mit Anweisungen wie "Aus!" oder "Schluss!" bekräftigen Sie ihn dagegen nur in seinem Verhalten, weil er Aufmerksamkeit bekommt.

Sie und Ihr Besuch sollten den bellenden Hund so lange ignorieren – kein Wort und kein Blick –, bis er sich beruhigt hat. Erst dann dürfen Sie ihn loben. Damit vermitteln Sie dem Tier, welches Verhalten sich positiv auszahlt.

Hunden das Bellen im Garten abgewöhnen

Dagegen kann ein Bellen am Gartenzaun bedeuten, dass der Hund, allein gelassen, nach seinen Menschen "ruft". Man kann dieses Bellen als Trennungsbellen bezeichnen. Wölfe, die Mitglieder "rufen", vokalisieren ebenso ein Trennungsheulen.

Aus Hundesicht scheint dieses Trennungsbellen verständlich. Denn Hunde sind hochsoziale Wesen, die in Familienverbänden leben. Sie verstehen nicht, wenn der Rudelchef sie allein lässt. Hunde müssen lernen, dass ihr Mensch sie auch mal allein lässt, aber immer wieder kommt.

Das können Sie üben, indem Sie einige Sekunden aus dem Zimmer gehen, die Tür schließen und zurückkehren. Das wiederholen Sie mehrmals täglich. Nach und nach können Sie die Zeit steigern.

Aber Achtung: Sie sollten nie zum Hund zurückkehren, wenn er bellt oder winselt. Mit der Rückkehr würden Sie sein Verhalten bestärken. Diese Eingewöhnungszeit kann Wochen dauern. Da ist viel Timing gefragt. Laut Experten sollten Hunde nur im Ausnahmefall mal über sechs Stunden allein bleiben.

Hunden das Bellen in der Wohnung abgewöhnen

Ein Hund kann aber auch Rabatz am Zaun oder hinter der Wohnungstür machen, wenn er gefrustet und nicht ausgelastet ist. Je nach Rasse, Alter und Temperament müssen Hunde sowohl psychisch als auch physisch ausgelastet sein, um ausgeglichen und zufrieden zu sein. Um das zu erreichen, können Sie Hunde zum Beispiel neben angemessener Bewegung auch mit Suchspielen beschäftigen. So können Sie draußen Leckerchen verstecken, die das Tier finden muss.

Kommen Sie zurück ins Haus und legt sich der Hund dann zufrieden und ruhig auf seinen Platz, können Sie die Wohnung verlassen. Auch hier gilt, die Zeit der Abwesenheit langsam auszudehnen.

Es gibt auch Hunde, die erst nach drei, vier Stunden Abwesenheit ihres Besitzers unruhig und schließlich laut werden. Auch in diesem Fall muss das Tier langsam an eine längere Abwesenheit gewöhnt werden. So sollten Sie zurückkehren, bevor das Tier unruhig wird und die Zeiten erst dann langsam ausdehnen. So registriert der Hund, dass sein Mensch immer zurückkommt. Eine Videoüberwachung kann bei der Analyse über das Verhalten des Hundes hilfreich sein.

Hunden das Bellen beim Revierverhalten abgewöhnen

Aber warum bellen Hunde beispielsweise am Zaun, wenn ihr Besitzer in unmittelbarer Nähe ist? Dann kann es sein, dass sie ihr Revier verteidigen oder Artgenossen mitteilen, mehr Distanz zu wahren.

Besitzer sollten in diesem Fall die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Eine lange Leine kann dabei hilfreich sein. Zeigt der Hund am Zaun unerwünschtes Verhalten und reagiert nicht auf ein Unterlassungskommando, können Sie ganz sanft über die Leine einen Impuls geben. Schaut der Hund zum Besitzer und kommt im Idealfall sogar zurück, loben, streicheln und belohnen Sie ihn.

Viele Leute haben das Hundekörbchen im Flur stehen, weit weg vom Ort, an dem sich der Besitzer aufhält. Doch so überlassen Sie dem Hund die Verantwortung, allein auf das Rudel aufzupassen. Er wird programmiert, dass er beim kleinsten Geräusch draußen Laut gibt, weil er vielleicht sogar überfordert ist mit der Situation. Das ist vergleichbar mit einem Chef, der seiner Sekretärin die Schlüssel für die ganze Firma übergibt und sagt, er sei dann mal weg.

"Psst": Hundebellen mit Kommando stoppen

Sie können unnötigem Hundebellen auch mit einer Übung vorbeugen, dem Bell-und-Schweig-Kommando. Dazu animieren Sie den Hund zunächst zum Bellen. Dabei können Sie sich mit einem Leckerbissen in der Hand vor den Hund stellen und interessiert daran schnuppern. Irgendwann wird der Hund anfangen zu bellen, um das Leckerli zu bekommen.

Lassen Sie den Hund zunächst zwei-, dreimal bellen, um dann einen Finger vor den Mund zu legen und "Psst" zu zischen. Sobald der Hund verstummt, bekommt er den Leckerbissen. Das können Sie ruhig ein paar Mal wiederholen und jedes Mal zeitgleich zum Stoppen des Gebells auf das "Psst" hin die Belohnung geben. Machen Sie dann die Probe aufs Exempel und versuchen Sie, den Hund beim Bellen ohne Anlass mit dem "Psst"-Ton zu stoppen. Hört er auf Ihren Befehl, belohnen Sie ihn großzügig.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website