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Eulenkasten bauen: Bauanleitung mit Tipps zum Standort


Naturschutz
Eulenkasten bauen: Tipps zu Standort und Bau

uc (CF)

Aktualisiert am 02.03.2016Lesedauer: 4 Min.
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Diese jungen Schleiereulen haben dank eines Nistkastens in einer Scheune die Brutzeit gut überstandenVergrößern des Bildes
Diese jungen Schleiereulen haben dank eines Nistkastens in einer Scheune die Brutzeit gut überstanden (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)

Viele Eulenarten sind in Deutschland vom Aussterben bedroht, da sie kaum noch Nistmöglichkeiten finden. Mit einem Eulenkasten können Sie den Tieren helfen. Erfahren Sie hier, was Sie beim Bau eines Nistkastens für Eulen beachten sollten, wo Sie ihn am besten platzieren und wie Sie bei der Reinigung vorgehen sollten.

Eulennistkasten anbringen

Mit einem Nistkasten können Sie den Schutz von Eulen unterstützen, indem Sie ihnen einen Rückzugsraum während der Brutzeit schaffen. Gleichzeitig ist der Bau eines Nistkastens eine kreative Beschäftigung, die besonders bei Kindern das Bewusstsein für Naturschutz stärkt und Sie der Lebensweise von Eulen näher bringt.

Das Brutgeschäft fast aller Eulenarten beginnt bereits sehr früh im Jahr, von Februar bis Ende März, da es lange dauert, bis die Jungtiere selbstständig sind. Der Kasten für die Vögel sollte demnach zu diesem Zeitpunkt fertig sein. Wir erklären, wie Sie einen offenen Nistkasten für die Waldohreule oder einen geschlossenen für Schleiereulen bauen können und was dabei zu beachten ist. Die Nistkästen werden aber auch durchaus von Turmfalken, Baumfalken und gelegentlich einem Waldkauz genutzt.

Offenen Nistkasten bauen

Wie ein Nistkasten gebaut werden muss, hängt von den Bedürfnissen der jeweiligen Eulenart ab. Besonders genügsam ist die Waldohreule. Sie benötigt lediglich einen künstlichen Horst, den Sie aus einem Weidekörbchen mit mindestens 40 Zentimetern Durchmesser und einem Seitenrand von rund 20 Zentimetern bauen können. Achten Sie darauf, dass das Material des Korbes gegen Witterung geschützt ist oder versehen Sie ihn mit einem Schutzanstrich. Den Korb polstern Sie mit etwas Torf und Reisig oder Schreddermaterial aus Holz aus.

Bringen Sie den Nistkasten in vier bis sechs Metern Höhe in einem Baum an. Am besten eignen sich Baumgabeln, um die Stabilität des Korbes zu sichern. Damit der Korb zusätzlich gesichert ist, sollten Sie ihn mit Spanngurten oder Schellen festbinden oder zusätzliche Balken anbringen.

Bauanleitung für einen geschlossenen Nistkasten

Ein geschlossener Eulenkasten wird von den meisten Eulenarten, unter anderem der Schleiereule, bevorzugt. Optimal ist ein Eulenkasten mit zwei Kammern. Die erste Kammer liegt direkt hinter der Öffnung. Dahinter befindet sich – hinter einer Trennwand verborgen – eine Brutkammer, in der es möglichst dunkel sein sollte. Daher sollte es nur einen schmalen Durchgang zwischen beiden Kammern geben, der nicht direkt gegenüber der Einflugöffnung liegt.

Die Einflugöffnung sollte etwa zwölf mal 18 Zentimeter groß sein und befindet sich vor der ersten Kammer. An der Rückseite des Brutkastens können Sie mit Hilfe von Scharnieren eine Klappe anbringen, die eine Reinigung des Nistkastens erleichtert. Um zu verhindern, dass es im Nistkasten feucht wird und für eine gute Durchlüftung empfiehlt es sich in das Brett für den Boden Löcher zu bohren, die etwa fünf Millimeter breit sind.

Eine detailgetreue Bauanleitung für einen Eulenkasten mit genauen Maßen für die Bauteile bietet der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) auf seiner Webseite an. Diese finden Sie zum Download hier: http://www.nabu.de/vogelschutz/nisthilfen/schleiereule.pdf.

Material für einen Eulenkasten

Als Material für einen Eulenkasten empfiehlt es sich laut NABU Holzbretter mit einer Stärke von etwa zwei Zentimetern zu verwenden. Wichtig ist, dass das Holz wetterbeständig ist. Daher eignen sich Sperrholz- oder Spanplatten nicht für den Bau eines Nistkastens. "Am haltbarsten ist Eichen-, Robinien- oder Lärchenholz. Auch die einfach erhältlichen Kiefern- oder Fichtenbretter sind akzeptabel, Buchenholz dagegen im Außenbereich eher unbeständig", so NABU. Damit das Holz zusätzlich geschützt wird, können Sie es mit Leinöl oder umweltfreundlicher Farbe streichen.

Zudem benötigen Sie für den Bau eines Nistkastens Schrauben, einen Bohrer, Schleifpapier, einen Stift und eine Stichsäge. Für die Polsterung im Innenraum eignet sich eine Mischung aus Sägespäne und Rindenmulch, die Sie etwa fünf bis zehn Zentimeter hoch im Kasten auslegen. Haben Sie dies nicht zur Hand, kann man auch Stroh als Bodenbelag benutzen.

Eulenkasten: Der passende Standort im Grünen

Der Schleiereulen-Kasten eignet sich für den Einbau in Scheunen, Ställen und Kirchtürmen. Durch die Abgeschlossenheit gegenüber der Umgebung kann er aber auch problemlos in Dachböden von Wohnhäusern eingebaut werden.

Der Standort für einen Eulenkasten sollte so gewählt werden, dass die Tiere in der Umgebung Nahrung finden können. Ideal ist die Nähe zu Dauergrünflächen und Streuobstwiesen. Generell sollten Nistkästen an ruhigen Orten angebracht werden, da die nachtaktiven Tiere tagsüber empfindlich auf Lärm reagieren. Wählen Sie zudem einen wind- und regengeschützten Standort für den Nistkasten.

Reinigung im Spätsommer

Durch die Klappe an der Rückseite des Nistkastens können Sie den Innenraum nach der Brutsaison im Spätsommer reinigen. Da zwischenzeitlich auch Überwinterer wie Siebenschläfer den Kasten nutzen könnten, sollten Sie erst wieder Ende Februar die nächste Reinigung vornehmen. "Da es schwierig ist, den alternativen Zeitpunkt nach dem Winter vor Beginn der Brutperiode abzupassen, sollte man besser die Reinigung für ein Jahr aussetzen, wenn man den Spätsommer-Termin verpasst hat", empfiehlt NABU.

Mit Handschuhen ausgestattet sollten Sie das alte Nistmaterial entfernen und den Kasten ausbürsten. Anschließend kann er mit frischem Bodenbelag ausgestattet werden.

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