Monogamie im Tierreich Das Wolfsrudel: Familiäre Strukturen in der Wildnis
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Haben Sie auch einen Leitwolf im Fußballverein oder einen Alpha-Wolf bei der Arbeit? Die alltäglichen Begriffe suggerieren, dass ein Wolfsrudel streng hierarchisch strukturiert ist. Dies trifft jedoch nur auf Wölfe in Zoos oder Wildparks zu – in der freien Wildbahn sieht der Verbund anders aus.
Wolfsrudel in der Wildnis: Wie eine menschliche Familie
Anders als bei Wölfen, die in Gefangenschaft leben, ähnelt die Struktur eines Wolfsrudels in freier Wildbahn eher der einer menschlichen Familie. Ein freies Wolfsrudel besteht in der Regel aus Vater, Mutter und den Kindern. Die Eltern leben in einer monogamen und meist lebenslangen Partnerschaft. Ein Wolf ist also ein richtiges Familientier.
Die Eltern übernehmen als gemeinsame Familienoberhäupter Aufgaben wie Versorgung und Schutz des Rudels und weisen auch älteren Nachkommen, den sogenannten Jährlingen, Aufgaben innerhalb der Familie zu. Als Jährling gilt ein jugendlicher Wolf in der Lebenszeit von einem bis zwei Jahren. Ein Wolf verlässt sein Wolfsrudel beziehungsweise das elterliche Territorium, wenn er geschlechtsreif wird, also eine eigene Familie gründen kann.
Entwicklung eines Wolfsrudels
Ein Wolfspaar bekommt laut Angaben des Naturschutzbunds in der Regel sechs bis acht Welpen im Jahr, von denen aufgrund der natürlichen Sterberate rund die Hälfte nicht überlebt. So gibt es in den meisten Rudeln im zweiten Jahr etwa zwei bis vier Jährlinge, die ab dem dritten Jahr das Wolfsrudel verlassen und selbst ein Revier suchen.
Grundsätzlich schwankt die Größe eines Wolfsrudels meist zwischen fünf und zehn Tieren. Die Zahl abwandernder Wölfe gleicht sich in der Regel mit der Zahl an neuen Welpen aus. Es kann aber auch vorkommen, dass fremde Wölfe in das Rudel integriert werden.
