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Glaubersalz als Abführmittel: So läuft eine Darmreinigung ab – Anleitung


Darmreinigung mit Glaubersalz

Von t-online
Aktualisiert am 09.07.2020Lesedauer: 4 Min.
Glaubersalz: Junge Frau trinkt Wasser aus einem Glas.Vergrößern des BildesGlaubersalzlösung: Das Abführmittel schmeckt nicht besonders gut – ist aber ein effektives Abführmittel. (Quelle: Symbolbild/imago-images-bilder)
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Glaubersalz wirkt in hohem Maße abführend und ist daher geeignet, vor dem Beginn des Fastens den Darm zu entleeren.

Die Darmreinigung soll höhere Erfolgschancen bei einer Fastenkur versprechen, da so besser wichtige Nährstoffe wieder aufgenommen werden. Doch der Körper verliert dabei viel Flüssigkeit. Wir sagen Ihnen, was Sie bei der Anwendung beachten müssen.

Darmreinigung mit Glaubersalz

Damit die Reinigung und anschließende Regeneration des Darms beim Fasten erreicht wird, steht am Anfang erst einmal die möglichst vollständige Entleerung. Daher ist es empfehlenswert, die Fastenkur mit einer Darmreinigung zu beginnen. Als natürliche Abführmittel eignen sich ein Einlauf oder Glaubersalz am besten, da sie zu einer raschen und gründlichen Darmentleerung führen.

Fasten-Tipp: Um sanfter in die Fastenkur einzusteigen und den Darm auf die verminderte Nahrungszufuhr einzustellen, können Sie davor noch ein bis drei Entlastungstage einlegen.

Was ist Glaubersalz?

Glaubersalz oder Natriumsulfat (Natrium sulfuricum oder natrii sulfas anhydricus PhEur) ist ein grobkörniges, weißes Pulver mit abführender Wirkung. Seinen Namen verdankt das Salz dem Arzt und Chemiker Johann Rudolph Glauber, der zu Beginn des 17. Jahrhunderts Kochsalz und Schwefelsäure mischte. Heraus kam Natriumsulfat-Decahydrat, das bis heute als Glaubersalz bekannt ist. Sie finden dieses Mittel in jeder Apotheke – oder auch online. Glaubersalz ist ein beliebtes Mittel zur Entschlackung, zum Beispiel im Rahmen von Heilfasten, wird aber auch bei Verstopfungen (Obstipation) eingesetzt. In der Naturheilkunde ist Glaubersalz auch als Schüssler-Salz Nr. 10 bekannt.

Glaubersalz und Bittersalz: Was ist der Unterschied?

Im Gegensatz zu Natriumsulfat handelt es sich bei Bittersalz um Magnesiumsulfat. Glaubersalz und Bittersalz sind sich in ihrer Wirkung jedoch recht ähnlich. Beide Salze werden in verdünnter Form zur Darmreinigung als Abführmittel genutzt und haben einen bitter-salzigen Geschmack.

Info: Natriumsulfat findet sich aber auch in der Natur in vielen Mineralwässern. Das Glaubersalz ist daher auch als Karlsbader Salz bekannt, weil es durch das Eindampfen von Karlsbader Mineralwasser gewonnen wurde. Natrium sulfuricum kommt auch in der Naturheilkunde zur Anwendung. So ist dies in der klassischen Homöopathie zum Beispiel ein Mittel bei akuten Darmentzündungen, Entzündungen im HNO-Bereich und Schmerzen in den Gelenken.

Glaubersalz: Anwendung und Dosierung

Für die Einnahme des Glaubersalzes sollten Sie es zunächst in lauwarmem Wasser auflösen. In ein Glas von 200 bis 250 Millilitern gehören zwei bis vier gehäufte Teelöffel des Salzes (10-20 Gramm). Stellen Sie sicher, dass sich alle Kristalle aufgelöst haben – das kann etwas dauern. Ein Schuss Orangen- oder Zitronensaft mildert den strengen Geschmack der Glaubersalzlösung etwas ab. Bereiten Sie gleich auch ein zweites Glas Wasser vor, um den Geschmack wegzuspülen.

Für eine rasche Darmentleerung können 1 bis 4 Esslöffel (20-40 Gramm) Glaubersalz in 500-750 Milliliter Wasser aufgelöst werden. Größere Mengen der Lösung sollten nicht auf einmal, sondern in kleinen Dosen getrunken werden. Nehmen Sie sich dazu etwa 20 Minuten Zeit.

Tipp: Als Richtwert für die Dosierung von Glaubersalz kann man das eigene Körpergewicht nehmen: Teilt man dieses durch zwei, erhält man die Menge an Glaubersalz pro 0,5 Liter Wasser. Ein 70 Kilogramm schwerer Mensch nimmt demnach zum Beispiel 35 Gramm Glaubersalz pro 500 Milliliter. Unabhängig vom Körpergewicht sollte die Höchstdosis von 40 Gramm jedoch nicht überschritten werden.

Wirkung: Darmentleerung beginnt nach spätestens drei Stunden

Spätestens drei Stunden, nachdem Sie die Glaubersalzlösung eingenommen haben, beginnt die reinigende Wirkung. Bei manchen tritt die Wirkung auch bereits nach einer Stunde ein. Sie werden nun starken, durchfallartigen Stuhldrang verspüren und sollten sich deshalb nicht allzu weit von der Toilette entfernen.

Was passiert im Körper?

Glaubersalz wirkt osmotisch, das heißt, es entzieht dem Körper Wasser, welches sich im Darm ansammelt und den Stuhl verflüssigt. Es kommt zu einer durchfallartigen Entleerung des Darms, wobei der Körper viel Flüssigkeit und Mineralstoffe verliert. Achten Sie deshalb darauf, während der Wirkungszeit viel zu trinken, um einer Dehydrierung vorzubeugen.

Glaubersalz wirkt nicht: Was tun?

Viele Erstanwender von Glaubersalz berichten, dass die gewünschte abführende Wirkung ausbleibt. Das Problem ist hierbei, dass es für die Dosierung von Glaubersalz keine allgemein gültigen Richtlinien gibt. Bei manchen wirkt schon ein Teelöffel Glaubersalz, bei anderen macht sich der gewünschte Effekt erst bei drei Esslöffeln bemerkbar. Dabei spielen vor allem das Körpergewicht und die Darmempfindlichkeit eine Rolle.

Ein weiterer Faktor für den Erfolg ist Bewegung. Wenn Sie sich nach dem Trinken körperlich betätigen, wird die Darmtätigkeit angeregt und die Wirkung kann sich besser entfalten. Da die Wirkung dann relativ plötzlich einsetzen kann, sollten Sie sich für Ihre Sporteinheit nicht außer Haus begeben und in der Nähe der Toilette bleiben.

Zudem sollten Sie bereits vor der Anwendung viel trinken, da eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ebenfalls die Darmtätigkeit begünstigt.

Risiken und Nebenwirkungen von Glaubersalz

Wichtig: Glaubersalz ist für Menschen mit niedrigem Blutdruck, Herzschwäche, Elektrolytstörungen, Dickdarmerkrankungen, einem empfindlichen Magen-Darm-Trakt, mit eingeschränkter Nierenfunktion und einigen weiteren Erkrankungen nicht geeignet. Bei andauerndem Gebrauch nehmen Sie viel Natrium auf und es drohen Nebenwirkungen wie etwa Ödeme. Wenn Sie nach der Anwendung nicht ausreichend trinken, kann es durch den Durchfall zu einer Dehydrierung und damit verbundenen starken Kopfschmerzen oder Kreislaufproblemen kommen.

Fasten Sie also nur unter ärztlicher Aufsicht und suchen bei Unverträglichkeit sofort einen Arzt auf. Außerdem sollten Sie beachten, dass Glaubersalz nicht dazu geeignet ist, bei Verstopfung oder Darmträgheit regelmäßig eingenommen zu werden. Abführmittel zerstören bei längerer Einnahme die natürliche Darmflora und bringen Ihren Mineralhaushalt erheblich aus dem Gleichgewicht.

Sanfte Alternativen zu Glaubersalz

Die Einnahme von Glaubersalz ist eine sehr radikale Methode zur Darmentleerung und bringt daher oben beschriebene Risiken mit sich. Sanftere Methoden, die sich positiv auf die Verdauung auswirken sind beispielsweise Getränkemischungen aus Apfelessig oder Zitronensaft. Mischen Sie dazu ein bis zwei Esslöffel Apfelessig mit etwa 250 Millilter Wasser oder ein Glas warmes Wasser mit dem Saft einer halben Zitrone. Jeden morgen nach dem Aufstehen eingenommen, haben diese Hausmittel einen positiven Effekt auf die Verdauung.

Lebensmittel, wie Pflaumensaft, Sauerkrautsaft, Trockenfrüchte, Leinsamen und Flohsamen unterstützen die Darmtätigkeit ebenfalls. Sollten diese sanften Alternativen nicht ausreichen, empfiehlt sich zu Beginn einer Heilfastenkur auch die Anwendung eines Einlaufs.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Pharma Wiki
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