Mundgeruch: Bei Rauchern häufiger als bei anderen Menschen

Nicht nur die gesundheitlichen Risiken sind stark erhöht: Auch Mundgeruch tritt bei Rauchern deutlich häufiger auf als bei Menschen, die auf den Tabakkonsum verzichten. Verantwortlich dafür ist nicht der Geruch des Rauchs allein. Die Nikotinsucht begünstigt weitere Faktoren, die den unangenehmen Geruch aus dem Mund verursachen.

Beim Raucheratem hört es nicht auf

Neben der Vielzahl an gesundheitlichen Risiken, die das Rauchen birgt, ist dieses Problem vielleicht das geringste. Insgeheim haben es zudem wohl die meisten ohnehin gewusst, aber auch die Bundeszahnärztekammer bestätigt in einer Pressemitteilung noch einmal explizit, dass Raucher häufiger unter Mundgeruch leiden als andere Menschen.

Dabei handelt es sich jedoch nicht bloß um den Raucheratem, der sich vor allem direkt nach dem Tabakkonsum einstellt. Der Rauch wirkt sich zudem negativ unter anderem auf die Schleimhäute im Mund und das Zahnfleisch aus.

Mundgeruch bei Rauchern durch trockenen Mund

Eine der Hauptursachen dafür, weshalb Raucher häufiger Mundgeruch haben als Nichtraucher, liegt darin, dass Rauchen den Mund austrocknet, berichtet die "Apotheken Umschau". Über die Mundschleimhaut wird nicht mehr genügend Speichel abgegeben, sodass Reste von Nahrung in der Mundhöhle schlechter weggespült werden. Stattdessen werden diese von Bakterien zersetzt, die sich vor allem auf der Zunge befinden. Ergebnis dieses Vorgangs sind schwefelhaltige Stoffwechselprodukte, die den schlechten Geruch im Mundraum verursachen. Dieses Phänomen tritt verstärkt bei Rauchern auf, kann aber auch altersbedingt sein oder durch verschiedene Medikamente, eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr, Alkoholkonsum oder Stress ausgelöst werden. (Mundgeruch: Ursachen für den schlechten Atem)

Mangelhafte Mundhygiene bei Rauchern?

Experten wie Dr. Oliver Jandrasits von der Bernhard-Gottlieb Universitätszahnklinik der Medizinischen Universität Wien vermuten zusätzlich eine nachlässige Mundhygiene hinter dem verstärkten Mundgeruch bei vielen Rauchern: "Meiner Erfahrung nach haben starke Raucher, die 20 Zigaretten oder mehr pro Tag rauchen, meist eine reduzierte Mundhygiene und leiden auch häufig unter Mundgeruch und Parodontitis", äußert sich der Zahnmediziner gegenüber dem Fachmagazin "Zahnarzt Wirtschaft Praxis" (ZWP). Parodontitis wiederum ist mit der Ansiedlung von Fäulnisbakterien verbunden, die schlecht riechende Gase bilden und damit Mundgeruch bei Rauchern verursachen.

Gerade in der Mundhygiene liegt jedoch die einzige Chance, den Mundgeruch bei Rauchern in Grenzen zu halten – von einem sofortigen Rauchstopp einmal abgesehen. Mindestens zweimal täglich sollten die Zähne geputzt und die Zahnzwischenräume mit Zahnseide gereinigt werden. Auch die Zunge sollte mit einer speziellen Bürste gesäubert werden, um verbliebene Essensreste zu entfernen. (Knoblauch-Mundgeruch: Was Sie dagegen tun können)