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Rinderbandwurm: Infektion, Symptome und Therapie


Wühlen im Leib
Rinderbandwurm: Infektion, Symptome und Therapie

CF, ji

Aktualisiert am 27.07.2015Lesedauer: 3 Min.
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Über das Futter können Bandwürmer in den Darm von Rindern gelangen, wo sie auf den Hauptwirt warten.Vergrößern des Bildes
Über das Futter können Bandwürmer in den Darm von Rindern gelangen, wo sie auf den Hauptwirt warten. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

So selten der Rinderbandwurm in Europa noch auftritt, so wenig Beschwerden verursacht er. Ein Laie kann die Bandwurm-Symptome häufig weder klar erkennen, noch eindeutig zuordnen: Sie ähneln denen einer Magen-Darm-Infektion. Der Lebenskreislauf des Parasiten lässt sich dennoch nur schwer unterbrechen. Mehr zur Infektion und möglichen Therapiemethoden.

Der Lebenszyklus des Rinderbandwurms beginnt

Die Eier des Bandwurms gelangen über die Futteraufnahme in den Magen-Darm-Trakt eines Rinds. Ins Futtermittel können die Eier gelangen, wenn etwa ungeklärte Abwasser als Dünger auf Feldern und Weideflächen landen. Durch Regen können die Eier aus dem verseuchten Boden ausgewaschen und auf Nachbarweiden übertragen werden.

Erst im Dünndarm des Rinds entwickeln sich die Parasiten zu Larven weiter. In diesem Stadium können sie die Darmwand durchbohren und sich in den Blutkreislauf des Rinds vorarbeiten. In der Muskulatur bilden sie anschließend sogenannte Finnen, mit Flüssigkeit gefüllte Blasen, in denen sich bereits der Kopfansatz des Bandwurms mit vier Saugnäpfen ausbildet.

Infektion mit dem Rinderbandwurm

Auch wenn sein Name anderes vermuten lässt, ist das Rind für den Bandwurm nur ein Zwischenwirt. Endstation ist normalerweise der menschliche Darm. Auf den Menschen übertragen sich die Parasiten über den Verzehr von rohem oder unzureichend gegartem Rindfleisch. Besonders hoch ist die Rinderbandwurm-Infektion bei Gehacktem oder Carpaccio. Rindfleisch sollte daher immer nur im möglichst frischem und durchgegarten Zustand verzehrt werden. Andernfalls können die Parasiten über das infizierte Fleisch in den menschlichen Dünndarm gelangen und sich dort weiter entwickeln.

Wurde der Parasit auf den Menschen übertragen, saugt er sich an der Darmwand fest. Ein ausgewachsener Rinderbandwurm kann bis zu zehn Meter lang werden.

Zudem ist der Parasit ein Zwitter, das heißt er hat sowohl männliche als auch weibliche Keimdrüsen und kann sich selbst befruchten. Nach etwa zwölf Wochen ist der Wurm geschlechtsreif. Dann lösen sich von seinem Ende täglich mit Eiern gefüllte Glieder ab und gelangen über den menschlichen Kot ins Freie. Werden die Eier von Mensch oder Tier oral aufgenommen, ist eine erneute Infektion die Folge.

Bandwurm-Symptome: Typische Beschwerden

Eine Rinderbandwurm-Infektion ruft nur wenige bis keine Beschwerden hervor. Am häufigsten berichten Betroffene von Bandwurm-Symptomen wie einem Juckreiz am After, der unter Umständen durch die ausgeschiedenen Wurmeier hervorgerufen wird. Einige meinen sogar, neben Bauchschmerzen auch das "Wühlen im Leib", insbesondere rund um den Bauchnabel, wahrzunehmen, wie das Fachportal "onmeda.de" berichtet.

Zu diesen Bandwurm-Symptomen gesellen sich in einigen Fällen Verdauungsstörungen, Übelkeit und Appetitlosigkeit. Bleibt der Rinderbandwurm unentdeckt, kann mit den Beschwerden auch ein Gewichtsverlust sowie ein Schwächegefühl einhergehen. Tatsächlich kann ein Rinderbandwurm während seiner gesamten Lebensdauer von maximal 40 Jahren im menschlichen Darm verweilen, sofern keine Therapiemaßnahmen ergriffen werden. In seltenen Fällen treten in dieser Zeit dann Bandwurm-Symptome wie ein Darmverschluss oder eine Blinddarmentzündung auf.

Rinderbandwurm: Diagnose

Haben Sie den Verdacht, dass sich in Ihrem Darm ein Rinderbandwurm eingenistet hat, sollten Sie diese Befürchtung einem Arzt mitteilen. Wer häufig rohes Fleisch isst oder dieses nicht ausreichend durchgart, setzt sich einem höheren Infektionsrisiko aus. In Deutschland ist die Gefahr aber relativ gering. Experten schätzen, dass hierzulande nur etwa 1,8 Prozent der Rinder von den Parasiten befallen sind. Im Nahen Osten oder Afrika hingegen ist er deutlich weiter verbreitet: Etwa 80 Prozent der Kühe sind betroffen.

Sowohl die abgestoßenen, weißen Glieder eines Bandwurms, als auch dessen Eier können Sie mit bloßem Auge in Ihrem Stuhl entdecken. Bestätigen oder widerlegen kann ein Mediziner Ihre Vermutung erst, wenn er mit Ihnen über Ihre Beschwerden gesprochen und eine Stuhlprobe untersucht hat.

Rinderbandwurm behandeln: Therapie durch Medikamente

Gängige Therapien erfolgen durch die verschreibungspflichtigen Medikamente Praziquantel oder Mebendazol. Sie töten den Bandwurm ab oder lähmen ihn, sodass er sich nicht mehr an der Darmwand festsaugen kann. Er wird dann über den Stuhl ausgeschieden. Eine weitere Möglichkeit bildet die Einnahme von Anthelminthika. Dazu gehören beispielsweise Niclosamid-Tabletten, die laut dem Gesundheitsmagazin "onmeda.de" eine hohe Wirksamkeit aufweisen und nicht verschreibungspflichtig sind. Die enthaltenen Wirkstoffe töten die Bandwürmer ab.

Bei dieser Wurmtherapie ist es entscheidend, dass sich Ihr Darm vollkommen entleert. Um Verstopfung zu vermeiden, sollten Sie viel trinken und weiche Lebensmittel zu sich nehmen. Zerkauen Sie die Tabletten gründlich oder lösen Sie sie in Wasser auf und schlucken sie nach dem Frühstück.

Mögliche Nebenwirkungen der Medikamente sind Bauchschmerzen, Übelkeit oder andere Überempfindlichkeitsreaktionen des Körpers. Schwangere und Stillende müssen mit ihrem Arzt besprechen, wie dringlich es ist, den Rinderbandwurm zu behandeln. Wenn möglich, sollten Sie während der Schwangerschaft und der Stillzeit keine Medikamente einnehmen.

Infektion vorbeugen

Um einer Infektion durch den Rinderbandwurm vorzubeugen, sollten Sie Rindfleisch vor dem Verzehr grundsätzlich gut durchgaren. Auch eine ausreichende Hygiene kann vor der Infektion schützen, wenn sie beispielsweise mit Erregern in Kontakt gekommen sein sollten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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