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Warum Hausmittel eine Nierenbeckenentzündung nicht heilen


Ohne Antibiotika geht es nicht
Nierenbeckenentzündung: Hausmittel helfen nicht

Von Lydia Klöckner

Aktualisiert am 08.09.2022Lesedauer: 2 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Eine Frau hält eine Wärmflasche im Arm und eine Tasse in der Hand.Vergrößern des Bildes
Hausmittel wie Tee und Wärmflasche eignen sich bei einer Nierenbeckenentzündung höchstens zur unterstützenden Behandlung. (Quelle: solidcolours/Getty Images)

Eine Nierenbeckenentzündung lässt sich mit Antibiotika meist gut in den Griff bekommen. Wer stattdessen auf Hausmittel setzt, riskiert ernste Folgen.

Wenn Bakterien in die Blase gelangen und sich dort vermehren, entwickelt sich zunächst eine Blasenentzündung. Dringen die Bakterien anschließend über den Harnleiter in die Niere vor, kann sich die Infektion zu einer Nierenbeckenentzündung ausdehnen.

Diese verursacht nicht nur stärkere Beschwerden als eine Blasenentzündung, sondern gilt auch als problematischer – sofern sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Hausmittel wie Wärmflaschen, Tees oder Cranberry-Saft sind dazu ungeeignet, weil sie die Infektion nicht eindämmen können. Das gelingt nur mit Antibiotika.

Behandlung ohne Antibiotika nur bei Blasenentzündung möglich

Bei einer harmlosen Blasenentzündung sind Antibiotika nicht immer nötig, weil der Körper die Keime oftmals aus eigener Kraft bekämpfen kann: Studien zufolge erholen sich etwa 30 bis 50 von 100 Frauen mit einer Blasenentzündung innerhalb einer Woche auch ohne Antibiotika von ihrer Erkrankung.

Eine Nierenbeckenentzündung geht jedoch mit einer weitaus stärkeren Infektion einher, die der Körper mitunter nicht selbst beherrschen kann. Gerät die Entzündung außer Kontrolle, greift sie unter Umständen auf den gesamten Körper über. Dieses Risiko besteht vor allem bei älteren Personen und Menschen mit einem geschwächten Abwehrsystem.

Dann droht eine Sepsis, in der Alltagssprache auch Blutvergiftung genannt. Da diese zum Organversagen und zum Kreislaufschock führen kann, ist sie lebensgefährlich und ein medizinischer Notfall.

Das ist kein Grund, bei einer Nierenbeckenentzündung in Panik zu geraten: Wenn Betroffene die Erkrankung ernst nehmen und sich an die ärztlich verordnete Behandlung halten, haben sie in der Regel keine bedrohlichen Folgen zu erwarten. Die Nierenbeckenentzündung heilt dann meist rasch aus.

Hausmittel bei Nierenbeckenentzündung – was bringen sie?

Hausmittel wie Cranberrysaft oder Blasen- und Nierentee können gegen eine Nierenbeckenentzündung nichts ausrichten. Ob sie sich zur unterstützenden Behandlung eignen, indem sie die Beschwerden lindern, ist noch nicht erforscht und somit unklar.

Viel Tee – oder andere Flüssigkeit – zu trinken gilt unter anderem deshalb als hilfreich, weil die Harnwege dadurch verstärkt "durchgespült" werden. Es gibt allerdings keine wissenschaftlichen Anhaltspunkte dafür, dass dies der Heilung zuträglich ist. Bekannt ist aber, dass der Urin Substanzen enthält, die das Wachstum von Bakterien hemmen können, weshalb es vermutlich keine gute Idee ist, ihn allzu stark zu verdünnen. Fachleute raten daher zu einer ausreichenden, aber nicht zu hohen Trinkmenge von etwa anderthalb Litern täglich.

Cranberrysaft und -kapseln wird eine vorbeugende Wirkung gegen Harnwegsinfekte zugesprochen. Studien haben dafür aber keine überzeugenden Nachweise geliefert.

Hilft Wärme bei einer Nierenbeckenentzündung?

Manche Betroffene empfinden Wärme, zum Beispiel in Form einer Wärmflasche, eines Wärmekissens oder eines warmen Bades, als wohltuend. Ob und inwieweit Wärme wirklich hilft, wurde aber noch nicht wissenschaftlich getestet.

Untersuchungen legen zwar nahe, dass Wärme verschiedene Arten von Schmerzen lindern kann, zum Beispiel durch Nierensteine verursachte Nierenkoliken oder Regelschmerzen. Daraus lässt sich jedoch nicht unbedingt ableiten, dass Wärme auch die durch eine Nierenbeckenentzündung ausgelösten Schmerzen mildert.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 26.8.2022)
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