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Morbus Bechterew: Die richtige Ernährung lindert die Symptome


Was gut tut und was schadet
Morbus Bechterew: Wie Ernährung die Krankheit beeinflusst


Aktualisiert am 16.09.2021Lesedauer: 3 Min.
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Lebensmittel, die Omega 3-Fettsäuren und viele Vitaminen enthalten, sind die perfekte Ernährung für Menschen mit Morbus Bechterew.Vergrößern des Bildes
Lebensmittel, die Omega 3-Fettsäuren und viele Vitaminen enthalten, sind die perfekte Ernährung für Menschen mit Morbus Bechterew. (Quelle: Aleksandr_Vorobev/getty-images-bilder)

Die Diagnose "Morbus Bechterew" ist für die meisten Betroffenen ein großer Schock. Die chronische Skelettkrankheit, die oft mit Rückenschmerzen im Lendenbereich beginnt und zur Verknöcherung der Wirbelsäule führt, ist unheilbar und lässt sich schwer stoppen. Mit einem gesunden Lebensstil lässt sich der Krankheitsverlauf jedoch positiv beeinflussen. Die Ernährung spielt dabei eine zentrale Rolle.

Morbus Bechterew: Die entzündlich-rheumatische Erkrankung, die auch Spondylitis ankylosans genannt wird, verläuft chronisch und in Schüben. Sie befällt hauptsächlich die Wirbelsäule und wird von starken Schmerzen im Rücken begleitet. Betroffen sind vor allem die Gelenke der Wirbelsäule und der Beckenbereich. Im Verlauf der Krankheit können sie das Knochengewebe zerstören und dazu führen, dass die Gelenke und Bänder der Wirbelsäule und des Beckens verknöchern. Der Patient ist dann in seinen Bewegungen stark eingeschränkt und kann nur noch krumm gehen.

Morbus Bechterew: Welche Rolle Ernährung spielt

Bei einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung wie Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans) ist eine langfristige Umstellung der Ernährungsgewohnheiten wichtig. Ziel ist es, mithilfe einer vitaminreichen, fleischarmen Ernährung und fettreduzierten Milchprodukten die Entzündungsprozesse im Körper zu bremsen und so die Beschwerden zu lindern. Das steigert das Wohlbefinden der Patienten und sorgt dafür, dass diese so lang wie möglich beweglich bleiben.

Eine spezielle Morbus-Bechterew-Diät gibt es allerdings nicht. Verschiedene Studien geben jedoch Hinweise darauf, dass einige Lebensmittel die Symptome der Krankheit lindern können, andere dagegen das Fortschreiten der Krankheit fördern. Im Großen und Ganzen gelten für Bechterew-Kranke ähnliche Ernährungsregeln wie für Rheuma-Patienten.

Wie alle Rheuma-Betroffenen sollten auch Menschen mit Morbus Bechterew auf eine vollwertige Ernährung achten und die Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) beachten. Dann stehen dem Körper in der Regel genügend Nährstoffe, Vitamine, Antioxidantien und Spurenelemente zu Verfügung. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um Energie für den Kampf gegen die Erkrankung zu haben. Denn Rheuma-Betroffene haben einen höheren Nährstoffbedarf als Gesunde.

Viel Fisch, wenig Fleisch

Morbus Bechterew-Patienten sollten darauf achten, welche Fette und Fettsäuren sie zu sich nehmen. Besonders gefährlich für sie ist die Arachidonsäure. Sie gehört zur Gruppe der gesättigten Omega-6-Fettsäuren und ist vor allem in Fleisch enthalten. Pflanzliche Lebensmittel und Soja-Produkte dagegen sind frei davon. Arachidonsäure hat die Eigenschaft, entzündungsfördernde Stoffe im Körper zu aktivieren. Auf diese Weise beschleunigt sie das Fortschreiten der Bechterew-Krankheit. Betroffene sollten daher nicht mehr als zwei Fleischmahlzeiten pro Woche zu sich nehmen.

Arachidonsäure befindet sich außerdem in Milch, Sahne und Eiern. Mehr als vier Eigelb pro Woche sind daher tabu für Bechterew-Kranke. Bei Milchprodukten sollten sie besser auf auf fettarme Varianten umsteigen.

Doch es gibt auch Fette, die positiven Einfluss auf den Verlauf der Krankheit haben. Hierzu gehören ungesättigte Fettsäuren wie die Omega-3-Fettsäuren. Sie sind in Leinöl, Raps- und Walnussöl sowie in Kaltwasserfischen wie Lachs, Makrele, Thunfisch, Karpfen und Forelle enthalten. Da Omega-3-Fettsäuren für die Bildung entzündungshemmender Stoffe im Körper wichtig sind, sollte Fisch bei Bechterew-Kranken zwei- bis dreimal pro Woche auf dem Speiseplan stehen.

Vitamine schützen die Zellen

Da Menschen mit Morbus Bechterew mit Entzündungen zu kämpfen haben, benötigt ihr Stoffwechsel besonders viele Vitamine und Spurenelemente. Eine besondere Rolle spielen hierbei die Vitamine C und E sowie Carotinoide. Sie gehören zur Gruppe der Antioxidantien und schützen die Zellen vor Entzündungen und anderen schädlichen Einflüssen. Antioxidanien sind reichlich in Obst, Getreide, Gemüse und Nüssen enthalten.

Und es gibt eine dritte Möglichkeit, die Bildung von Entzündungsstoffen zu vermindern: Gewürze. Ingwer, Curry, Kümmel und Knoblauch sind ebenfalls Antioxidantien, die Betroffenen helfen können.

Eiweiße aus fettarmen Milchprodukten

Ihren Bedarf an tierischen Fetten sollten Bechterew-Kranke hauptsächlich mit fettarmen Milchprodukten decken, um die Aufnahme entzündungsfördernder Fettsäuren, wie sie im Fleisch stecken, zu vermeiden. Experten empfehlen täglich einen halben Liter fettreduzierte Milch, fettarmen Käse, Joghurt oder Quark.

Übermäßiger Alkohol-Konsum und Rauchen dagegen sind tabu. Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie verweist auf Studien, nach denen Nikotin den Verlauf der Krankheit beschleunigt und möglicherweise sogar ein Auslöser sein kann.

Mobil bleiben: Bewegung und Sport

Eine ausgewogene, fettreduzierte Ernährung hat noch einen weiteren positiven Effekt: Sie beugt Übergewicht vor. Für Morbus-Bechterew-Kranke ist das besonders wichtig, da ein schlanker Körper beweglicher ist. Jedes Kilo zu viel belastet das Knochenskelett und verstärkt die Schmerzen. Darüber hinaus sollten Betroffene auf ausreichend Bewegung an der frischen Luft achten, denn die Sonne liefert Vitamin D, das für den Aufbau der Knochen wichtig ist.

Regelmäßiger Sport ist eine wichtige Therapiemaßnahme, um der Versteifung der Wirbelsäule entgegenzuwirken. Zum einen hilft er, das Gewicht zu reduzieren oder zu halten, zum anderen ist er die beste Therapie, um beweglich zu bleiben. Geeignet sind vor allem Sportarten, die die Gelenke schonen, wie Nordic Walking, Gymnastik, Radfahren, Schwimmen oder moderates Krafttraining. Im Alltag sollten Bechterew-Patienten Haltungen vermeiden, bei denen man sich weit nach vorne beugt. Auch übermäßiges Sitzen schadet und fördert die Schmerzen. Beim Autofahren kann ein keilförmiges Sitzkissen hilfreich sein, auf dem man automatisch aufrechter sitzt.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Rheuma Liga e.V.
  • Deutsche Rheuma Liga e.V.
  • Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V.
  • Eigene Recherchen
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