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Rachenentzündung: Symptome, Ursachen, Behandlung


Akut oder chronisch
Welche Anzeichen bei Rachenentzündung typisch sind


Aktualisiert am 10.04.2022Lesedauer: 4 Min.
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Ein Mann fasst sich an den schmerzenden Hals.Vergrößern des Bildes
Eine Rachenentzündung beginnt meist plötzlich und kann mit quälenden Schmerzen einhergehen. (Quelle: vitapix/getty-images-bilder)

Eine Rachenentzündung kann sehr schmerzhaft sein, dauert aber meist nicht lang an. Welche Symptome weisen auf einen entzündeten Rachen hin und was hilft?

Akute Rachenentzündungen kommen sehr häufig vor. In der hausärztlichen Beratungspraxis stehen Hals- und Rachenbeschwerden auf Platz sechs der zu behandelnden Symptome.

Zu einer chronischen Rachenentzündung, die länger andauert, kommt es im Vergleich seltener. Sie zeigt sich vor allem bei Menschen im mittleren Alter und betrifft Männer öfter als Frauen.

Bei einer Rachenentzündung sind die Schleimhäute im Rachen entzündet. Also in jenem Abschnitt, der vom hinteren Ende der Mundhöhle bis zum Beginn von Luft- und Speiseröhre reicht. Zum Rachen zählen auch das Zäpfchen, die Gaumenmandeln sowie Kehlkopf und Kehldeckel. Der Fachausdruck für Rachenentzündung lautet Pharyngitis.

Akut oder chronisch: Symptome bei Rachenentzündung

Typisch für eine akute Rachenentzündung sind plötzlich einsetzende starke Halsschmerzen, die meist mit Schluckbeschwerden einhergehen und das Essen oft schmerzhaft machen. Daneben treten bei einer Pharyngitis häufig weitere Symptome auf, wie etwa:

  • Kratzen, Brennen oder wundes Gefühl in Hals/Rachen
  • trockenes Gefühl im Hals/Rachen
  • gerötete Rachenschleimhaut
  • Ohrenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Schnupfen
  • geschwollene Lymphknoten im Halsbereich
  • allgemeines Krankheitsgefühl
  • Fieber

Dauert eine Pharyngitis länger als drei Monate, sprechen Fachleute von einer chronischen Rachenentzündung. Diese entsteht meist nicht infolge eines Infekts, sondern hat andere Ursachen – und auch andere Symptome. Mögliche Anzeichen sind zum Beispiel:

  • trockenes Gefühl im Hals
  • zwanghaftes Räuspern
  • trockener Husten (Reizhusten)
  • zäher Schleim im Hals
  • Kloßgefühl im Hals (Globusgefühl)

Bei einer chronischen Rachenentzündung sind die Beschwerden zwar meist weniger heftig als bei einer akuten Pharyngitis. Da sie aber lange anhalten, können sie dennoch sehr belastend sein.

Rachenentzündung: Mögliche Ursachen

Während eine akute Rachenentzündung in der Regel infektbedingt und sehr ansteckend ist, hat eine chronische Rachenentzündung meist andere Ursachen und ist nicht ansteckend.

Akute Rachenentzündungen entstehen hauptsächlich durch Viren, die Atemwegsinfekte wie Erkältungen oder Grippe auslösen, also etwa

  • Adenoviren,
  • Rhinoviren,
  • RS-Viren,
  • Coxsackie-Viren oder
  • Grippeviren.

Bakterien lösen vergleichsweise selten allein eine Pharyngitis aus: Zu einem bakteriellen Infekt kommt es insbesondere infolge eines vorausgegangenen Virusinfekts, wenn dieser die Immunabwehr schwächt. Ursache solch einer bakteriellen Rachenentzündung sind dann vor allem A-Streptokokken.

Bei einer chronischen Rachenentzündung ist die Ursache meist eine länger anhaltende Reizung der Rachenschleimhaut, etwa durch:

  • Rauchen
  • regelmäßigen Alkoholkonsum
  • häufiges Aufstoßen oder nächtlichen Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre (Reflux)
  • trockene Raumluft (z. B. durch beheizte Räume im Winter oder durch Klimaanlagen)
  • Staub in der Luft (z. B. arbeitsbedingt)
  • regelmäßigen Genuss von sehr scharfen oder sehr heißen Speisen
  • behinderte Nasenatmung und in der Folge häufigem Atmen durch den Mund

Auch im Rahmen mancher Erkrankungen oder im Verlauf hormoneller Veränderungen kann sich eine chronische Rachenentzündung entwickeln, so zum Beispiel

  • in den Wechseljahren,
  • durch Stoffwechselstörungen wie Diabetes oder eine Unterfunktion der Schilddrüse,
  • durch Allergien,
  • durch das Sjögren-Syndrom (eine Autoimmunerkrankung) oder
  • durch Strahlenbehandlungen, etwa bei Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich.

Rachenentzündung: So stellt der Arzt die Diagnose

Um bei Beschwerden wie Halsschmerzen und Schluckbeschwerden eine Diagnose zu stellen und herauszufinden, ob es sich um eine Rachenentzündung handelt, wirft der Arzt oder die Ärztin in aller Regel zuerst einen Blick in Hals und Rachen. Dabei lässt sich unter anderem prüfen, ob die Rachenschleimhaut gerötet ist, es Schwellungen oder weißliche oder eitrige Beläge gibt. Möglicherweise nimmt er oder sie auch Nase und Ohren näher in Augenschein und tastet den Hals nach geschwollenen Lymphknoten ab.

Bei Verdacht auf eine bakterielle Rachenentzündung kann ein Schnelltest innerhalb weniger Minuten zeigen, ob A-Streptokokken dahinterstecken. Dazu wird ein Abstrich aus dem Rachen benötigt. Soll der Erreger genauer bestimmt werden, gibt der Arzt oder die Ärztin den Abstrich ins Labor.

Besteht die Rachenentzündung bereits länger, spiegelt der Arzt oder die Ärztin möglicherweise Hals und Rachen. Im Falle einer chronischen Rachenentzündung zeigt sich oft eine charakteristisch veränderte Rachenschleimhaut.

Eine Blutuntersuchung ist in den meisten Fällen nicht notwendig, um bei einer Rachenentzündung die Diagnose zu stellen. Sie wird jedoch gegebenenfalls veranlasst, wenn andere Erkrankungen ausgeschlossen werden sollen (etwa pfeiffersches Drüsenfieber).

Behandlung & Hausmittel: Was hilft bei Rachenentzündung?

Bei einer Rachenentzündung richtet sich die Behandlung vor allem nach der Ursache und den jeweiligen Beschwerden.

Verursachen Bakterien wie A-Streptokokken die Pharyngitis, können Antibiotika helfen. Meist steckt jedoch ein Infekt mit Viren hinter einer akuten Rachenentzündung, gegen die Antibiotika nicht wirken. Das Immunsystem kann den Virusinfekt aber normalerweise allein bekämpfen und der entzündete Rachen bessert sich in der Regel innerhalb weniger Tage bis einer Woche von selbst.

Um die Schmerzen bei einer akuten Rachenentzündung zu lindern, können freiverkäufliche Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol helfen. Auch Halstabletten zum Lutschen, Sprays für den Hals oder Lösungen zum Gurgeln, die Hals und Rachen kurze Zeit betäuben, können die Beschwerden lindern.

Daneben gibt es einige allgemeine Maßnahmen und Hausmittel, die Betroffene bei einer Rachenentzündung anwenden können. Neben körperlicher Schonung ist es vor allem wichtig, ausreichend zu trinken. Das hält die Schleimhäute feucht und hilft dabei, Viren aus dem Rachen wegzuschwemmen. Weit über den täglichen Bedarf hinaus muss dabei jedoch niemand trinken – für Erwachsene liegen die Empfehlungen zwischen 1,5 und 2 Litern Wasser pro Tag.

Viele Menschen empfinden bei einer Rachenentzündung Wärme im Halsbereich angenehm und machen sich warme Halswickel beziehungsweise trinken lauwarmen Tee (z. B. Kräutertees mit Salbei) oder warme Milch mit Honig. Manche bevorzugen bei Halsschmerzen auch kühle Getränke. Daneben kann Gurgeln mit Salbeitee oder mit Salzlösung (einen viertel Teelöffel Salz auf ein Glas Wasser) als Hausmittel bei Rachenentzündung versucht werden. Die Wirkung solcher Hausmittel bei einer Pharyngitis ist allerdings wissenschaftlich bislang nicht ausreichend belegt.

Rachenentzündung geht nicht weg – was tun?
Wenn bei einer akuten Rachenentzündung die Beschwerden nicht nach einigen Tagen abklingen, ist es ratsam, diese ärztlich abklären zu lassen. Das gilt auch, wenn die Beschwerden zunehmen und/oder andere Symptome hinzukommen (z. B. hohes Fieber oder eitrige Beläge im Rachen).

Hinter einer chronischen Rachenentzündung stecken hingegen meist keine Infekte. Hier ist es vor allem wichtig, die jeweiligen Auslöser zu behandeln und/oder etwaige Reizzustände im Rachen zu beseitigen oder den Reizauslöser zu meiden. Beispielsweise sollten Raucher den Tabakkonsum möglichst verringern oder am besten ganz damit aufhören. Trägt regelmäßiger Alkoholkonsum zur chronischen Rachenentzündung bei, sollten Betroffene Alkohol meiden.

Ist die Rachenschleimhaut sehr trocken, kann alles, was die Schleimhäute befeuchtet, zur Besserung beitragen, wie zum Beispiel ausreichend trinken oder regelmäßig Wasserdampf inhalieren. Bei trockener Raumluft (z. B. während der Heizperiode im Winter) sollten Betroffene über den Tag häufiger lüften.

Hat sich die chronische Rachenentzündung infolge einer anderen Erkrankung entwickelt, gilt es, diese zu behandeln.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs: www.gesundheit.gv.at (Abrufdatum: 20.12.2021)
  • Rachenentzündung. Online-Informationen des Deutschen Berufsverbands der Hals-Nasen-Ohrenärzte: www.hno-aerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 20.12.2021)
  • Rachenentzündung (Pharyngitis). Online-Informationen von Deximed für Patienten: deximed.de (Stand: 12.7.2021)
  • Sore Throat. Online-Informationen der Mayo Clinic: www.mayoclinic.org (Stand: 10.6.2021)
  • Pharyngitis. Online-Informationen von Deximed für ärztliches Personal: deximed.de (Stand: 12.11.2020)
  • Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM): Halsschmerzen (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 053/010 (Stand: Oktober 2020)
  • Pharyngitis. Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: April 2016)
  • Lutschen, sprühen, gurgeln? Halsschmerzen wirksam bekämpfen. Online-Informationen der Deutschen Apothekerzeitung: www.deutsche-apotheker-zeitung.de (Stand: 26.1.2012)
  • Arnold, W., Ganzer, U.: Checkliste Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2011
  • Reiß, M.: Facharztwissen HNO-Heilkunde – Differenzierte Diagnostik und Therapie. Springer, Berlin 2009
  • Probst, R., Grevers, G., Iro, H.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008
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