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Boa Vista: Kapverdische Insel mit Traumstränden


Traumurlaub an endlosen, einsamen Stränden

Michael Martin

Aktualisiert am 25.01.2016Lesedauer: 4 Min.
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Auf der Kapverdischen Insel Boa Vista laden endlose, einsame Strände zum Entspannen ein.Vergrößern des Bildes
Auf der Kapverdischen Insel Boa Vista laden endlose, einsame Strände zum Entspannen ein. (Quelle: Michael Martin)

Umgeben von Wasser - und doch trockener als Timbuktu: Die Kapverdische Insel Boa Vista ist der ideale Urlaubsort für den Wüstenfotografen Michael Martin, der sich an den endlosen, einsamen Stränden nicht satt sehen kann. Und dann ist auch die Sahara plötzlich näher als gedacht. Erleben Sie die Kapverdischen Inseln auch in unserer Foto-Show.

Die Inseln über dem Wind

Als "die Sahara im Atlantik" beschreibt der Reiseführer Boa Vista - was die Kapverdische Insel zu dem perfekten Urlaubsort für einen Wüstenfotografen macht! Und so fliegen meine Freundin Corinna und ich mit einem Charterflug von München auf die trockenste der neun bewohnten Kapverden-Eilande, die zu der Gruppe Ilhas de Barlavento, den Inseln über dem Wind, gehört.

Fahrt durch Dünenlandschaft

Für fünf Euro bringt uns ein Pick-up durch sanft geschwungene, nur schwach bewachsene Dünen, bis wir zunächst das Neubaugebiet des Hauptorts Sal Rei erreichen. In großer Eile und ohne erkennbaren Bebauungsplan scheinen dort Ferienwohnungen und Restaurants hochgezogen zu werden, die Büros der Immobilienmaklern zeugen von Goldgräberstimmung.

Die Gelassenheit der kapverdischen Lebensart

Der Ortskern dagegen ist ein architektonisches Kleinod, die Menschen auf den gepflasterten Straßen strahlen mit ihrer Gelassenheit viel von jener kapverdischen Lebensart aus, welche die Sängerin Cesária Evora in ihren berühmten Liedern beschreibt. Vor "Naida" am Hauptplatz Santa Isabel, einem einfachen Restaurant mit der wohl besten Küche des Ortes, sitzen Jugendliche mit ihren Notebooks und surfen dank eines frei zugänglichen WLan-Netzes im Internet.

Trockener als Timbuktu

Am nächsten Tag mieten wir ein Aluguer, ein meist allradgetriebenes Taxi. Der Fahrer Alfonso ist einer der vielen Senegalesen, die vom Tourismusboom auf Boa Vista profitieren möchten. Unser erstes Ziel ist die Deserto Viana, ein kleines Dünengebiet westlich der Ortschaft Rabil. Die nahen Berge sind nicht hoch genug, um den Passatwolken Regen abzutrotzen. Und so ziehen diese über Boa Vista und die Nachbarinsel Sal hinweg und regnen sich höchstens an jenen der Kapverdischen Inseln ab, die hohe Berge besitzen. Die Niederschlagswerte auf Boa Vista liegen bei 100 Millimeter pro Jahr, das ist weniger als in Timbuktu.

Strände wie in Westaustralien

Auch die Infrastruktur erinnert an Sahara und Sahel. Es gibt kaum Teerstraßen auf Boa Vista, die wenigen Verbindungswege über die Insel sind gepflastert und stammen noch aus der portugiesischen Kolonialzeit. Trotzdem gelangen wir in nur einer Stunde vom Norden der Insel an ihre Südküste. Dort liegen die Strände von Santa Monica und Varandinha, an die der kräftige Passatwind hohe Wellen wirft - solche Strände hatte ich bislang nur in Westaustralien gesehen. Alfonso erzählt uns, dass ein großes Hotel dort gebaut werden soll, über eine neue Teerstraße mit dem Flughafen verbunden.

350 Sonnentage pro Jahr

Der Natur von Boa Vista werden die durchschnittlich 350 Sonnentage pro Jahr immer mehr zur Bedrohung. In naher Zukunft sollen 30 Flugzeuge pro Tag Touristen aus Europa auf die kleine Insel bringen. Und ähnlich wie auf Fuerteventura schrecken die Verantwortlichen auch nicht vor Bausünden zurück. Dass es auch anders geht, erfahren wir am nächsten Tag bei einem Ausflug an die Nordküste. Dort in den Dünen liegt das Hotel Spinguera, bei dessen Bau auf die Natur Rücksicht genommen wurde. Heute wird die Unterkunft ökologisch bewirtschaftet. Der Blick von der Terrasse auf die Wüste und das Meer hat etwas Beruhigendes.

Schiffswrack zu besichtigen

In der Nähe liegt seit 1968 das Schiffswrack der "Cabo Santa Maria" in der Brandung. So wie dieses haben die schwierigen Strömungs- und Windverhältnisse schon viele Schiffe an den Küsten der Kapverden stranden lassen. Selbst James Cook wurde auf seiner letzten Reise in die Südsee die Küste von Boa Vista beinahe zum Verhängnis. Bis heute versucht der Leuchtturm von Morro Negro Orientierung zu geben, der einsam und erhaben auf einem Hügel der Nordküste steht.

Sand aus der Sahara

Auf dem Rückweg kommen wir abends durch die drei kleinen Ortschaften Joào Galego, Fundo das Figueiras und Cabeco dos Tarafes. Hier gibt es keinen Bauboom, vor den kleinen, bunten Häusern sitzen alte Männer und beobachten das Treiben der Kinder. Aus einer Bar dringt Lachen und kreolische Musik. Am nächsten Tag ist die Sahara plötzlich ganz nah: Sand aus der Wüste auf dem Festland treibt über Boa Vista, die Sonne scheint nur noch fahl am Himmel. Wir fliegen mit einer lokalen Fluggesellschaft nach Praia auf der Insel Santiago, der Hauptstadt der Kapverden und wollen von dort weiter zur Vulkaninsel Fogo. Erleichtert kann ich schon bei der ersten Flugetappe erkennen, dass der 2800 Meter hohe Pico de Fogo aus der Staubglocke herausragt.

Sal, die zweite Wüsteninsel

Wir sitzen schon im Flugzeug nach Fogo, als der Kapitän den Flug wegen schlechter Sicht in letzter Minute absagt. Da keine Besserung zu erwarten ist, reisen wir noch am gleichen Abend weiter auf die Insel Sal, die zweite Wüsteninsel der Kapverden. Ein Taxi bringt uns an die Südspitze nach Santa Maria. Der touristische Ort ist nichts für Menschen, die Ruhe und unberührte Natur suchen. Immerhin finden wir mit dem Hotel Odjo d'Agua eine nette, individuelle Unterkunft.

Baden in der Salzsole

Mit einem Mietwagen erkunden wir die Insel, besuchen den Hafenort Palmeira und statten der Saline von Pudra de Tume einen Besuch ab. Am Boden eines Vulkankraters wurde von 1922 bis 1984 das 60 Meter mächtige Salz abgebaut. Heute baden Touristen in der Salzsole und genießen den Komfort eines italienischen Restaurants. Trotz der landschaftlichen Eintönigkeit von Sal haben wir doch noch einen besonderen Platz gefunden, das Olho Azul. Durch ein mehrere Meter großes Loch im Vulkangestein fällt zur Mittagszeit das Sonnenlicht ein und lässt den Meeresboden in der dunklen Grotte türkis flimmernd aufleuchten.

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