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Buildering: Klettern in der Stadt


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Buildering: Klettern in der Stadt

Benedikt Braun

05.06.2012Lesedauer: 3 Min.
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Gebäudefassaden üben auf manche Kletterer einen geradezu magischen Reiz aus. (Quelle: MAMMUT / Rainer Eder)

Als passionierter Kletterer kennt man das: Beim Einkaufsbummel durch die Innenstadt oder auf dem Weg zur U-Bahn sieht man hier ein schönes Mäuerchen, dort eine interessant strukturierte Hauswand und da eine kleine Brücke – pure Kletterreize! Einigen passionierten Kletterern gehen diese Anblicke nicht mehr aus dem Kopf und sie probieren es einfach aus. Buildering nennt sich das Ganze – das seilfreie Beklettern von Architektur in Absprunghöhe. Klingt komisch? Ist aber eine sportliche Herausforderung und macht eine Menge Spaß! Aber ist das Vergnügen überhaupt legal? Sehen Sie mehr über das Buildering - dem Klettern an Gebäuden und in der Stadt in unserer Foto-Show.

Buildering - Stadt-Architektur statt Fels

Die Trendsportarten Kletteren und Bouldern sind heute nahezu jedem ein Begriff, denn inzwischen braucht man dafür nicht mehr zwangsweise an den Berg oder Fels. Kletterhallen schießen deutschlandweit aus dem Boden und auch in vielen Fitness-Studio werden die Wände mit den bunten Kunstharz-Griffen eingebaut. Klettern liegt seit Jahren im Trend und Bouldern erlebt ebenfalls gerade einen Boom. Hierbei handelt es sich um die seilfreie Variante, bei der man von Weichbodenmatten umgeben ist und man versucht, in Absprunghöhe möglichst schwer (statt möglichst weit nach oben) zu klettern. Manch einen Boulderer reizt aber das Outdoor-Klettern mehr. Echte Kletter-Freaks wollen keine Vorgaben, sondern besinnen sich auf den ursprünglichen Gedanken des Kletterns, bestehende Hindernisse zu überwinden – und übertragen ihn nicht wie früher an Felswände, sondern bouldern im urbanen Umfeld der Großstadt an Häuserwänden, Brücken und Skulpturen. Daher der Name Buildering (klar: building + bouldering = buildering).

Probleme über Probleme beim Bouldern

Buildering ist zwar nicht ganz so spektakulär wie das seilfreie Beklettern internationaler Hochhäuser (Urban Climbing) mit dem Alain Robert, der vielen als der „französische Spiderman“ bekannt sein dürfte, regelmäßig Aufsehen erregt. Dafür ist die „softe“ Variante in Absprunghöhe auch was für Sportler ohne Todessehnsucht. Viel braucht es dazu nicht: Kletterschuhe und ein Crashpad (eine kleine, oftmals faltbare und dadurch einfach überall hin mitzunehmende Weichbodenmatte) zusammen gepackt, schon kann es losgehen. Die „Probleme“ gibt’s im wahrsten Sinne des Wortes an jeder Straßenecke. Und damit sind nicht Konflikte mit den Behörden oder Hauseigentümern gemeint, denn als Probleme werden von Boulderern die zu bewältigenden Strecken bezeichnet.

Weltmeisterschaften und Videos zu Bouldern und Buildering

Wer jetzt denkt „Ach, meine Kinder klettern auch auf alles, wenn ihnen langweilig ist.“, der ist auf dem Holzweg. Inzwischen hat das Buildering zahlreiche Anhänger gefunden und wird durchaus ernsthaft und ambitioniert betrieben. Es ist zwar weder olympische Disziplin noch anderweitig als eigene, „echte“ Sportart bekannt oder anerkannt, doch in Italien wurde 2009 von ein paar Boulderern die „Boulder Street Association“ gegründet. In Köln und Essen fanden 2006 und 2008 bereits semioffizielle Weltmeisterschaften statt. Sieger wurde beide Male ein deutscher – der Allgäuer Christian Benk. Es gibt zudem auch schon Filmproduktionen wie „Sidewalk Slopers“ und „La nouvelle vague“. In diesen reinen Buildering-Filmen, die auch als DVD erhältlich und wirklich sehenswert sind, zeigen die Meister der Architektur-Kletterei, dass harte Moves nicht nur in der Halle und am Fels stattfinden. Die Bildsprache reicht dabei von faszinieren über grotesk bis beängstigend – je nachdem, welches Gebilde die Großstadtaffen gerade beklettern.

Legal, illegal - nicht egal!

Wo kein Richter, da kein Henker – rechtlich bewegt man sich beim Buildering in einer Grauzone, da es weder ein explizites Verbot, noch eine Erlaubnis zum Beklettern von Gebäuden gibt. Erst sobald der Eigentümer Einspruch erhebt (Hausfriedensbruch) oder man sich durch das Klettern eines anderen Vergehens schuldig macht (z.B. Eingriff in den Straßenverkehr, Erregung öffentlichen Ärgernisses etc.), kann es kritisch werden. Um rechtliche Probleme zu vermeiden, sollte man sich an ein paar ungeschriebene Regeln halten, die einem im Normalfall auch der gesunde Menschenverstand gebietet. Verhaltensregeln fürs Buildering finden Sie hier zum Durchklicken.

Sicher ist sicher - Vorsicht beim Urban Climbing

Doppelt absichern sollte sich, wer hoch hinaus will. Und das nicht nur im sprichwörtlichen Sinne. Beim „Urban Climbing“ sind Gurt und Seil angesagt, um im Falle eines Falles weder sich noch andere zu gefährden. Die zweite Absicherung betrifft das Gesetz. Denn wer mal eben einfach so Hochhäuser besteigt, wird oben meistens gleich von den Ordnungshütern begrüßt. Ein Lied von beidem kann der französische Spiderman Alain Robert singen. Von einem Hochhaus gefallen ist er zwar noch nicht, zwei Stürze aus über 20 Metern Höhe hat er aber bereits wie durch ein Wunder überlebt.

Weiterführende Links:

Website der Münchner Buildering-Szene inkl. Spot-Guide:
http://buildering-muenchen.de/

Website der Londoner Buildering-Szene inkl. Karte mit Buildering Spots, Foto-Gallery und Einkaufsmöglichkeit der DVD „Sidewalk Slopers:
http://www.londonbuildering.co.uk/

Website des Buildering-Films „La nouvelle vague“ inkl. Teaser:
http://www.redpointmovie.fr/SHOSHALA/rock_climbing.html

Internationales Buildering-Portal inkl. Podcast sowie Foto- und Video-Gallery
http://www.buildering.net/

Webseite des „French Spiderman Alain Robert“:
http://www.alainrobert.com/

Website der Associazione Street Boulder Italia:
http://www.streetboulder.com/

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