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Neuer Wanderweg in Bayern: Wandern auf dem Jean Paul Weg


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Neuer Wanderweg in Oberfranken: Wandern auf dem Jean-Paul-Weg

dpa-tmn, Kathrin Zeilmann

18.03.2013Lesedauer: 4 Min.
Jean-Paul-Weg: Wanderer am Ochsenkopf.Vergrößern des BildesDer Jean-Paul-Weg in Oberfranken wird zum 250. Jubiläum des Dichters eröffnet. Er führt Wanderer auch zum Ochsenkopf mit wundervollen Weitsichten. (Quelle: www.region-bayreuth.de)
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Durch Oberfranken in Bayern führt eine neuer Wanderweg auf den Spuren des Dichters Jean Paul, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 250. Mal jährt. Auf einer Wandertour durch seine Heimat im Norden Bayerns von Joditz über Bayreuth bis nach Sanspareil wandert man entlang der Sächsischen Saale, kraxelt den Großen Waldstein und Ochsenkopf hinauf und läuft auf einsamen Wegen durch das Fichtelgebirge und an den Weißenstädter See - immer begleitet von lyrischen Impressionen am Wegesrand. Sehen Sie in der Foto-Show wie reizvoll die Bayerische Landschaft beim Wandern auf dem Jean-Paul-Weg ist.

Jean-Paul-Weg: Wandern durch Oberfranken

Der Weg beginnt im Dörfchen Joditz. Fachwerkhäuser, eine Kirche - eine typische fränkische Ortschaft. Hier verbrachte Jean Paul seine Kindheit. Vor 250 Jahren wurde der Dichter geboren, der zu Lebzeiten ähnlich populär wie Goethe war. Der Dichter selbst war ein fleißiger Wanderer. In seiner oberfränkischen Heimat ist deshalb pünktlich zum Jubiläum ein Wanderweg eröffnet worden, auf dem man seinen Spuren folgt.

Auf rund 200 Kilometern führt er von Joditz über Hof, in die Geburtsstadt Wunsiedel und dann nach Bayreuth, wo Jean Paul 1825 starb. Doch in der Festspielstadt ist nicht Schluss, es geht wandernd weiter bis nach Sanspareil, wo sich das ehemalige Jagdschloss der Bayreuther Markgrafen befindet. Dunkelgrüne Schilder weisen auf der ganzen Strecke die Richtung. Auf den ersten Stationen blickt den Wanderern ein junger Jean Paul entgegen, später dann das Konterfei des gealterten Dichters.

An der Sächsischen Saale entlang: bewaldete Berge, einsame Wege

Am Start der Wandertour in Joditz lockt das Jean-Paul-Museum zu einem Besuch. Wer eine ausführliche Ausstellung erwartet, irrt allerdings. Das Museum ist eine Privatinitiative und hat nur auf Anfrage geöffnet - bietet aber eine liebevoll zusammengestellte Schau. In Richtung Hof geht es an der Sächsischen Saale entlang - und man fühlt sich ein wenig wie in Norwegen: bewaldete Berge, einsame Wege. Viele Touristen gibt es hier garantiert nicht. Nach etwa fünf Kilometern blickt man auf Hof - ganz so, wie es Jean Paul einst beschrieben hat. Als Junge ist er den Weg von Joditz in die Stadt oft gelaufen, um bei der wohlhabenden Großmutter Lebensmittel für die verarmte Pfarrersfamilie zu holen.

Der Große Waldstein: einer der schönsten Abschnitte des Wanderwegs

In Hof führt der Weg zu dem Gymnasium, das Jean Paul besuchte und das heute seinen Namen trägt. Und weiter wandern Bayern-Urlauber ins Städtchen Schwarzenbach an der Saale, wo Jean Paul als Lehrer arbeitete, und von dort aus zu einem der schönsten Abschnitte des Wegs - hinauf auf den knapp 880 Meter hohen Großen Waldstein. Eine Burgruine, Aussichtsplattformen und das Waldsteinhaus als Ort zur Einkehr - hier könnte dem Wanderer fast die Lust aufs Weiterlaufen vergehen.

Aber es wartet schon die nächste reizvolle Etappe, die hinabführt an den Weißenstädter See, wo sich bei Sonnenschein Surfer und Segler tummeln. In Wunsiedel, der nächsten Hauptstation, steht das Geburtshaus Jean Pauls. Hier lohnt sich ein Abstecher ins Felsenlabyrinth auf der Luisenburg, das aus riesigen Granitblöcken besteht. Die dortige Freilichtbühne lockt im Sommer jährlich mehr als 100.000 Zuschauer an.

Wandern durch das Fichtelgebirge nach Bayreuth

Durch die tiefen Wälder des Fichtelgebirges geht es für wandernde Poeten weiter, Orte wie Fichtelberg und Bischofsgrün sind vor allem im Winter als Naherholungsgebiet beliebt: Die Gegend gilt als schneesicher, Loipen ziehen sich durch die Landschaft, und Lifte führen beispielsweise hinauf auf den Ochsenkopf.

Nun geht es langsam Richtung Süden - in die Festspielstadt Bayreuth, die in diesem Jahr nicht nur den 200. Geburtstag des Komponisten Richard Wagner zu feiern hat, sondern eben auch den 250. von Jean Paul. In Bayreuth hat man vor wenigen Jahren die "Rollwenzelei" wiedereröffnet. In diesem ehemaligen Gasthaus hatte Jean Paul eine Schreibstube. Über die Stadt schrieb Jean Paul einst: "Du liebes Baireut, auf einem so schön gearbeiteten, so grün angestrichenen Präsentierteller von Gegend einem dargeboten, man sollte sich einbohren in dich, um nimmer heraus zu können."

Ob die barocke Parkanlage Eremitage oder das Schloss Fantaisie - tatsächlich hat Bayreuth mehr zu bieten als die alljährlichen Wagner-Festspiele am Grünen Hügel. Die von den Markgrafen einst angelegten Parks sind ein interessanter Kontrast zur rauen urtümlichen Landschaft des Fichtelgebirges, die man eben noch durchwandert hat.

Auf dem Jean-Paul-Weg zu einem verwunschenen Felsengarten

Wer dem Jean-Paul-Weg weiter folgt, den zieht es nun wieder hinaus aus der Stadt in Richtung Sanspareil, einem verwunschenen Felsengarten, den die Markgräfin Wilhelmine, die Lieblingsschwester von Preußenkönig Friedrich II., einst anlegen ließ. Man kann sich heute noch gut vorstellen, wie die Jagdgesellschaft des Herrschers hier lustwandelte. Jean Paul, dem Mann aus einfachen Verhältnissen, hätte das womöglich missfallen - aber die Annehmlichkeiten der markgräflichen Bauten und Anlagen in und um Bayreuth herum wusste er gleichwohl zu schätzen.

Wandern in Etappen oder am Stück

Wohl kaum wird jemand den Weg am Stück laufen. Muss man auch nicht. Die einzelnen Abschnitte sind in den Broschüren zu finden, die es bei den Fremdenverkehrsämtern gibt. Jeder kann nach seinen Möglichkeiten, seiner Zeit oder seinem Ehrgeiz die passenden Routen auswählen. Dank des übersichtlichen Kartenmaterials ist es auch kein Problem, ein Stück mit dem Auto zu fahren und dann wieder zu Fuß die Spuren des Dichters weiterzuverfolgen.

Wer den Weg doch komplett zurücklegen will, hat die Möglichkeit, sein Gepäck von Unterkunft zu Unterkunft transportieren zu lassen. Viele Gastgeber bieten das an, Infos gibt es bei den Fremdenverkehrsämtern, sagt Alexander Popp, der das Projekt betreut.

Das Wandern, das Lesen von Zitaten, Gedanken, Aphorismen und Lebensdaten Jean Pauls auf den Infotafeln lässt den Weg zu einer spannenden Verknüpfung von körperlicher Ertüchtigung und kulturellem Erlebnis werden. Und damit das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt: Einkehrmöglichkeiten gibt es zuhauf am Wegesrand, schließlich schätzte auch der Dichter ein gutes Bier und ein gutes Essen. In Wirtschaften mit fränkischen Spezialitäten und Bier aus örtlichen Brauereien können sich die Wandernden erholen und für die nächste Etappe rüsten.

Planen Sie Ihre nächste Tour mit dem Tourenplaner.

Weitere Informationen

Wandern auf dem Jean-Paul-Weg: www.jeanpaul-oberfranken.de

Regionalmanagement von Stadt und Landkreis Bayreuth, Markgrafenalle 5, 95448 Bayreuth, 0921/72 81 58, E-Mail: jean.paul@region-bayreuth.de; Fichtelgebirgsverein e.V., Theresienstraße 2, 95632 Wunsiedel, Tel.: 09232/70 07 55, E-Mail: info@fichtelgebirgsverein.de;

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