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Klettern für Anfänger: Voraussetzung und Zubehör für den Einstieg


Sportklettern für Anfänger: Tanz in der Vertikalen

AK

27.06.2013Lesedauer: 4 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Expressen beim Klettern am Fels.Vergrößern des Bildes
Ob draußen am Fels oder in der Kletterhalle: Erste Kletterversuche immer nur mit der nötigen Sicherung starten! (Quelle: AustriAlpin/Gerhard Schaar)

Das Spiel mit dem eigenen Körper, der Kampf gegen die Höhe, Ausgesetztheit und Schwerkraft: Klettern trainiert Körper und Geist, verlangt Ausdauer und Kraft – und verspricht dementsprechend einzigartige Erlebnisse an der Wand. Was erwartet den Anfänger, der den Einstieg zum Weg nach oben sucht? Welche Ausrüstung ist nötig und wie läuft das Ganze ab? Die Antworten finden Sie hier. Noch mehr Informationen zum Klettern für Anfänger erhalten Sie in der Foto-Show.

Sportklettern, Freiklettern, Klettern?

Sportklettern ist die am weitest verbreitete Form des Freikletterns – und unter Freiklettern versteht man die Fortbewegung an natürlichen Gesteinsstrukturen einer Felswand oder gegebener Griff- und Trittmöglichkeiten an einer künstlichen Kletterwand. Besonders das Training in Hallen wird immer beliebter – schließlich ist es wetterunabhängig und so kann man jederzeit losklettern. Alleine in Deutschland gibt es inzwischen über 450 Kletterhallen, dazu kommen zahlreiche Kletteranlagen an künstlichen und echten Felsen – Klettern hat sich hierzulande zum "Breitensport" entwickelt.

Voraussetzungen fürs Klettern

Um mit dem Klettern zu beginnen, bedarf es keiner besonderen körperlichen Voraussetzungen. Bei körperlichen Beschwerden in den Gelenken, mit dem Herz oder anderen chronischen Krankheiten empfiehlt es sich – wie bei den meisten Sportarten – natürlich mit dem Arzt Rücksprache zu halten. Bei Rückenschmerzen kann Klettern sogar entlastend wirken, da die Wirbelsäule komplett gestreckt wird: Man "hängt sich" sozusagen "aus". Auch beim Alter gibt es kaum Einschränkungen. Erste Versuche an der Kletterwand sind ab 3 bis 4 Jahren möglich und nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Gerade ältere Menschen entdecken das Sportklettern oft als besonders reizvolle Herausforderung für Körper und Geist.

Kletterausrüstung: gut gerüstet in der Vertikalen

Klettergurt, Kletterschuhe und Kletterseil sowie entsprechendes Sicherungsgerät und ein kleiner Magnesiabeutel (für mehr Grip) bilden das Ausrüstungspaket für den Anfänger. Beim Kauf bitte unbedingt beachten, dass es sich um fachgerechte Produkte handelt, die den entsprechenden Sicherheits-Normen entsprechen. Nicht nur deshalb lohnt sich der Weg in den Fachhandel: Vor allem die Auswahl des passenden Schuhs ist häufig langwierig – und auch bei der Wahl des Sicherungsgerätes kann der Experte helfen. Oft schnüren die Sportgeschäfte außerdem Einsteigerpakete mit der Grundausstattung, die dann preisgünstiger ausfallen. Wer sich noch nicht sicher ist, ob sich die Investition lohnt, kann sich in den Kletterhallen das nötige Equipment ausleihen.

Sicherungsgeräte und Knotenkunde

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dynamischen und statischen (halbautomatischen) Sicherungsgeräten. Im Anfängerbereich findet vor allem die dynamische Variante ihren Einsatz. Besonders beliebt ist hier das so genannte Tube, das besonders einfach und intuitiv zu bedienen ist. Dabei handelt es sich um eine Art Metallhülse mit Sicherungsschlitzen, die mit einem Karabiner am Gurt eingehängt wird.

Bei allen dynamischen Sicherungsgeräten muss man besonders aufmerksam im Umgang mit dem Bremsseil sein, da der Sichernde bei einem Sturz aktiv eingreifen muss. Die halbautomatischen Geräte klemmen hingegen unter Belastung selbsttätig ab beziehungsweise wirken anderweitig bremsverstärkend. Allerdings sind sie anfälliger für Fehlbedienungen und dementsprechend eher für fortgeschrittene Kletterer zu empfehlen.

Einer der wichtigsten Knoten ist der Achterknoten, mit dem man sich in das Seil einbindet. Er zieht sich bei einem Sturz fest zu, lässt sich aber danach noch ziemlich einfach lösen. All diejenigen, die traditionell den HMS-Karabiner als Sicherungsgerät nutzen, erlernen zudem den Halbmastwurf.

Vor allem wegen der Sicherungstechniken ist es empfehlenswert, entsprechende Anfängerkurse zu besuchen wie sie beispielsweise der Deutsche Alpenverein (DAV) anbietet. Dort wird stets der aktuellste Stand aus der Sicherheitsforschung gelehrt und auf mögliche Anwendungsfehler ausführlich eingegangen.

Teamplayer gesucht!

Üblicherweise ist man beim Sportklettern zu zweit in einem Team, der so genannten "Seilschaft" unterwegs (ein Begriff, der ursprünglich aus dem alpinen Bergsport kommt). Es geht also niemals nur um den eigenen Aufstieg und Vertrauen ist absolute Grundvoraussetzung! Als Kletterer ist man nicht nur für sich selbst, sondern auch für die Sicherheit seines Teampartners verantwortlich. Das beginnt mit dem Partner-Check beim Anlegen der Ausrüstung, führt über das konzentrierte Sichern bis hin zum vorsichtigen Ablassen des anderen.

Klettern im Vor- und Nachstieg

Man unterscheidet zwischen Vor- und Nachstieg. Der erste Kletterer, der das Seil sozusagen nach oben bringt, wird entsprechend Vorsteiger genannt. Er hat die Aufgabe, das Seil in die vorhandenen Zwischensicherungen einzuhängen. Dazu sind in der Halle Bohrhaken angebracht, in denen eine "Expresse" eingehängt ist. Draußen am Fels finden sich nur die Haken – wer dort klettern möchte, muss seine Ausrüstung etwas erweitern und eigene Expressen mitbringen. Diese bestehen aus zwei Karabinern, die mit einem festen, gewebten Band verbunden sind. Der eine Karabiner hängt in der Wand, im frei hängenden klinkt der Kletterer nun das Seil ein.

Der Vorstieg ist vor allem mental sehr fordernd, da der Kletterer zwischen den Haken je ein Stück über den alten Sicherungspunkt hinausgehen muss und dementsprechend bei einem Sturz über diesen wieder nach unten fällt. Oben angekommen hängt der Kletterer das Seil in die Umlenkung und setzt sich in seinen Gurt, damit ihn der Partner ablassen kann. Als Nachsteiger hat man es komfortabler und lässt mehr Raum, um Sicherheit zu gewinnen: Beim Toprope-Klettern kommt das Seil stets von oben, so dass kein weiter Sturz auftreten kann. Es eignet sich besonders für Anfänger.

Keine Berührungsängste

Wer die essentiellen Techniken beherrscht, kann auch schon loslegen. Eine Route besteht in der Kletterhalle aus verschiedenen Griffen und Tritten einer Farbe, am Fels ist sie durch die Linie der eingebohrten Haken grob vorgegeben. Und dann gilt es in erster Linie auszuprobieren und viel zu trainieren. Wer sich verbessern möchte, kann und muss an seine Grenzen gehen und sich auf neue Bewegungsmuster einlassen. Recht schnell bekommt man so ein besseres Gefühl für den eigenen Körper, sein Potenzial, seine Schwächen und Stärken. Und der Fortschritt führt steil nach oben!

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