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Mountainbike-Touren: Die Geheimtipps der Profis


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Das sind die besten Mountainbike-Reviere

SP

Aktualisiert am 19.02.2014Lesedauer: 7 Min.
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Landschaft, Strecke, Trails, Hütten – wo findet der Biker Rundum-Genuss?Vergrößern des Bildes
Landschaft, Strecke, Trails, Hütten – wo findet der Biker Rundum-Genuss? (Quelle: swiss-image.ch/MarkusGreber)

Jeder Mountainbiker hat seine Lieblingsrunde. Genauso hat jeder schon weniger schöne Bike-Touren gemacht – sei es wegen versperrter Wege oder überraschender Sackgassen. Fordernde Anstiege für den Marathon-Liebhaber, sanfte Hügeltouren für den Genießer, knackige Parks, flowige Trails: Wir haben Profibiker nach ihren Lieblingsrevieren gefragt, die beruflich im Sattel sitzen und schon so gut wie die ganze Bike-Welt gesehen haben. Sehen Sie die Regionen-Tipps für Ihre Radtour von Profis, Fotografen und Redakteuren auch in unserer Foto-Show.

1. Gitta Beimfohr ist Reiseredakteurin der Zeitschrift BIKE und hat schon fast jede Bergwelt auf zwei Rädern befahren.

Engadin: Flow Country ist perfekt für Mountainbiker

Wenn man den Julierpass überquert und zum ersten Mal übers Engadin blickt, ist das wie ein Mentos für die Augen: Geradeaus der strahlende Piz Bernina, unten die tiefblauen Seen und dazwischen goldener Lärchenwald. Selbst in den mondänen Hotels von St. Moritz sind Mountainbiker herzlich willkommen – wenn man sich die Übernachtung darin leisten kann. Ich bevorzuge den Campingplatz direkt am Ufer des jungen Inn, vis à vis des Morteratsch-Gletschers. Auf dem naturbelassenen Platz darf man sein Zelt aufstellen, wo man will und sein Abendessen am eigenen Lagerfeuer grillen. Und das Schönste ist: Der Platz befindet sich direkt neben dem Bernina-Trail. Nur einer von vielen Kilometer langen, extra für Biker ausgewiesenen Trails. Das Oberengadin ist nämlich Flow-Country-Land. Hier wurde auf beiden Talseiten Trail-Touren-Stoff für mehr als eine Woche ausgewiesen. Immer mit Flow, immer mit Prachtpanorama und - wer will - mit Lifteinsatz. Seit diesem Jahr ist sogar die Gondel zum Piz Nair hinauf für Biker erlaubt und die Abfahrt von dort oben über den Suvretta Pass ins Val Bever hinunter gehört neben dem Bernina Trail ins Puschlav-Tal zu den absoluten Highlights der Region. Die Tourenkarte mit allen Trails gibt’s in den Kur-Vereinen.

Info: www.camping-morteratsch.ch und www.engadin.stmoritz.ch

Alleghe: die schönsten Bike-Trails der Dolomiten

Es ist das Trailmekka der Dolomiten. Würde Alleghe mit seinem smaragdfarbenen Bergsee und seinen ungewöhnlich sanften Waldtrails näher an der Autobahn liegen, würde wohl niemand mehr an den Gardasee weiterschießen. So aber bleibt dieser kleine Ort südwestlich von Cortina d’Ampezzo wohl ein Geheimtipp. Klar, die Panorama-, aber auch kurvenreiche Autofahrt über diverse Dolomitenpässe übersteht eben nicht jeder Magen...

Hat man es aber dorthin geschafft, fehlt es an nichts mehr. Eine Seilbahn shuttelt auf den Monte Fertazzo. Dort oben könnte man locker ein paar Stunden Promi-Raten spielen, denn bis zum Horizont staffeln sich die schönsten Gipfel der Dolomiten. Aber hier in Alleghe geht’s ja um die Trails. Im Gegensatz zum Gardasee gleitet man hier über Samt. Unter den Reifen klackern keine scharfkantigen Geröllwacker, hier knistern allenfalls die abgefallenen Tannennadeln. Manche Pfade kurven durch einen Hohlweg mit natürlichen Anliegern von bis zu zwei Meter Höhe. Auch größere Tagesausflüge lohnen sich von Alleghe aus: zum Passo Averau mit der Strada de la Vena-Abfahrt etwa. Aber auch Passo Giau, Cinque Torri, Forcella Ambrizzola und Passo Rolle sind nicht weit. Wer einen Lift dorthin braucht, erkundigt sich am besten bei Silvano, dem Besitzer des Bike-Hotels. Er macht Bikern in Alleghe (fast) alles möglich.

Info: www.hotelalleghe.it und www.alleghe.it.

Touren mit GPS-Daten: www.bike-magazin.de

2. Marco Hösel, 6-facher Weltmeister im MTB Trial, genießt seit kurzem ein ganz frisches Singletrail-Highlight.

Breitenbrunn: das TrailCenter Rabenberg im Westerzgebirge

Nicht immer bin ich mit meinen Bikeshows unterwegs oder gebe Fahrtechnik-Kurse, manchmal muss ich einfach für mich eine Runde mit dem Bike drehen. Dabei darf aber der Fahrspaß nicht zu kurz kommen. Seit kurzem gibt es fast bei mir vor der Haustür ein absolutes Highlight: Das TrailCenter Rabenberg bei Breitenbrunn im Westerzgebirge. Dort wurden fast 20 Kilometer Singletrails in den Wald gelegt, verknüpft zu vier unterschiedlich langen Runden. Je nach Können wählt man dort seine Runde, aber auf jeder Strecke gibt es Wellen, Kurven, Anlieger, kleine Sprünge oder auch Wurzel- und Steinpassagen. Das ist total abwechslungsreich und bietet maximales Fahrvergnügen! Und ist keineswegs nur für Profis geeignet! Auch Einsteiger finden hier die passende Runde.

3. Barbara Merz-Weigand, Redakteurin bei der TrekkingBIKE, kennt die Wege in der Ferne – und liebt es auch sehr zu Hause in den bayerischen Voralpen.

Benediktbeuern: die Bike und Hike-Tour in Oberbayern

Die Bike&Hike-Tour auf „meinen“ Hausberg, die Benediktenwand, ist ein Muss. Der 1801 Meter hohe imposante Bergrücken ist meist schon früh im Jahr schneefrei und ein toller Aussichtsberg. Vom Parkplatz des Alpenwarmbades in Benediktbeuern startet man bergan über die Forststraße großteils im Wald. Bis zur Kohlsattelalm geht es gemütlich, aber stetig bergauf, maximale Steigung 13 Prozent. Danach wird’s etwas flacher. Zum ersten Mal sieht man dann die beeindruckende Felswand... Die "Wechselzone" ist an der Materialseilbahn: Bike ansperren und in die Bergschuh schlüpfen. Zunächst wandert man über einen schmalen Steig circa 25 Minuten bis zur Tutzinger Hütte, wo man sich richtig gut stärken kann. Die Route führt dann über den Ostanstieg mit zwei kleinen Kletterpassagen am Drahtseil, ist aber auch für ungeübte Kletterer zu machen. Und wer Glück hat, kann sogar einen Steinbock sehen, denn die wurden hier 1951 wieder angesiedelt. Nach etwa drei Stunden ist man zurück an der Tutzinger Hütte. Die Abfahrt über das Leinbachtal ist landschaftlich reizvoller, allerdings auch fahrtechnisch etwas anspruchsvoller.

Info: http://www.trekkingbike.com/

4. Sebastian Doerk, mehrfach prämierter Bike-Fotograf und -Filmer, ist von Island bis nach La Reunion weltweit im Einsatz – und schätzt besonders die Zermatter Umgebung.

Zermatt: atemberaubende Radtour um den Matterhorn

Ein Juwel findet man manchmal da, wo man es am wenigsten erwartet. Zermatt mit seinem alles überragenden Matterhorn ist Postkartenmotiv und Magnet für Touristenströme gleichermaßen. Umso mehr verwundert, dass die Trails um das Matterhorn kaum jemals Mountainbike-Reifen zu sehen bekommen. Vom verblockten "Bikebergsteiger"-Pfad bis zum wundervoll flowigen Waldweg findet sich eine ganze Palette natürlicher Pfade. Gestoppt wird man nur vom traumhaften Ausblick und kleinen bewirtschafteten Hütten, in denen man sich ein Schweizer Rösti schmecken lassen kann. Auch wenn der Uphill dank grandioser Aussichten fast soviel Spaß macht wie der Downhill, muss man selbst beim Shuttle per Zahnradbahn (Gornergrat) kein schlechtes Gewissen haben, da ein großer Teil der aufgewendeten Energie direkt wieder zurückgewonnen wird. Nicht umsonst wurde das autofreie Zermatt zur nachhaltigsten Destination in den Alpen gekürt und macht damit für Biker doppelt Spaß.

5. Norman Bielig, Redakteur World of Mountainbiking & Fahrtechniktrainer bei „Bremsspur“ liebt das Ursprüngliche im Bayerischen Wald.

Bayerischer Wald: Mountainbike-Touren in verschiedenen Höhenlagen

Zwei Gebiete sind es, zu denen ich immer wieder zurückkehre. Das eine ist mit dem Bayerischen Wald das Revier direkt vor meiner Haustür. Da ich während der Saison sicher drei Monate unterwegs bin, ist es immer wieder schön, wieder hierher zu kommen. Im Bayerischen Wald gibt es sehr ursprüngliche Landschaften, naturbelassene Flussläufe und ein gut ausgebautes Wegenetz auf dem Mountainbiker voll auf ihre Kosten kommen. Auch sind die Höhenunterschiede im Bayerischen Wald nicht zu unterschätzen. So hat meine Hausstrecke vom Gipfel des Dreitannenriegel bis hinab nach Deggendorf eine Differenz von 800 Höhenmetern und man kann bei Föhnlage einen fantastischen Blick über das Tal bis in die Alpen genießen.

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Vinschgau: Biken im sonnenverwöhnten Tal

Mein zweites Lieblingsrevier ist wohl eher kein Geheimtipp. Das Vinschgau zwischen Meran und Reschenpass ist ein sonnenverwöhntes Tal und bietet auf beiden Hangseiten unterschiedlichste Wege und Vegetation. Es existiert ein Netz aus bewirtschafteten Almen, die allesamt hervorragendes Essen produzieren, so dass man sich auch mal auf einer Almentour von Hütte zu Hütte schlemmen kann. Außerdem gibt es seit vergangenem Jahr, als Südtiroler Pilotprojekt, eine Ausschilderung für Mountainbiker, so dass man den schönsten Strecken ganz einfach folgen kann. Zum Abschluss des Abends noch einen Trailschnaps bei Roman in der Pension Sachsalber und ich bin ganz angekommen in meiner zweiten Heimat.

6. Fabio Schäfer ist Chefredakteur beim Gravity Mountainbike Magazin 6undzwanzig und liebt den Bergabspaß – besonders auch in Stromberg und Boppard.

Stromberg: der Flowtrail zum Airtime-Schnuppern

Ich bin kein großer Touren-Fan. Ich mag Action. Dementsprechend zieht es mich eher bergab und über Sprünge, als monoton bergauf. Um etwas Airtime zu schnuppern, bietet sich der Flowtrail in Stromberg sehr gut an. Hier kann wirklich jeder Spaß haben. Auch blutige Anfänger. Flowige Kurven und kleine Kicker laden zum Spielen ein, ohne viel riskieren zu müssen. Wenn es krasser sein soll, fahre ich nach Boppard am Rhein. Dieser Spot liegt mir besonders am Herzen. Hier war ich vor Jahren nicht nur selbst aktiv mit der Schaufel, sondern dort trainiert und baut auch Amir Kabbani - einer der besten Freerider Deutschlands. Mit etwas Glück trifft man ihn beim Wochenendausflug am Spot an und darf staunen, was alles mit einem Mountainbike in der Luft möglich ist.

Info: http://www.6undzwanzig.de/

7. Thomas Roegner ist nicht nur Journalist und Guide, sondern nimmt auch selbst gerne an Rennen teil (unter anderem Cape Epic-Finisher) und hat zahlreiche Bikeführer verfasst.

Gindelalmschneid: harte Trails und lauschige Almen...

Diese Tour hat wirklich alles, was eine Mountainbike-Tour braucht. Schweißtreibende Anstiege, harte Trails, lauschige Brotzeit-Almen und Panoramablicke über Bayerns Vorzeige-Berge und -Seen. Man startet an den Ufern des Tegernsees und nähert sich der Gindelalmschneid respektvoll von hinten. Die Anfahrt über Ostin und Hausham kostet schon die ersten Körner, vor allem die Schleifen an der steilen Flanke des Auer Bergs lassen den Schweiß kräftig fließen. Dafür wartet oben die lauschige, urige Gindelalm mit ihren Brotzeiten, die wieder genug Stärke zuführen. Sogar übernachten kann man hier in der schindelverkleideten Hütte mit der weiten Sicht über den Schliersee bis zum Wendelstein. Unterm großen Gipfelkreuz der Gindelalmschneid, die man sich schiebend erarbeiten muss, sollte man ein paar Minuten verschnaufen und die Atmosphäre und den Rundum-Blick genießen.

Der Trail hinab zur Kreuzbergalm hat's in sich, und die engen Serpentinen sind für Fahrkünstler eine willkommene Herausforderung. Nach kurzer Ab- und Auffahrt auf Forstautobahnen lockt die nächste Einkehr. Unterhalb des Galauns, mit dramatisch am Felsen angeklebter Kapelle, steht das Riederstein-Haus. Diesmal liegt einem der Tegernsee sprichwörtlich zu Füßen. Trail-Fans checken die flowigen Waldwege am Pfliegeleck aus. Wer es kurz und steil liebt, bremst sich die Rodelbahn am Tuftenberg hinunter. Flott und fahrtechnisch easy, rollt es entlang des Alpbachs zurück zum Ausgangsort, dem Bahnhof Tegernsee.

Literaturtipps:

Thomas Roegner, Mountainbiken in den Dolomiten, Delius Klasing 2012.

Thomas Roegner, Mountainbiken im Münchner Süden, Delius Klasing 2012.

Thomas Roegner, BIKE Guide Tegernsee, Delius Klasing 2012.

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