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Gorgona: Europas letzte Gefängnisinsel


Gorgona
Europas letzte Gefängnisinsel

Brigitte von Imhof

Aktualisiert am 02.03.2015Lesedauer: 2 Min.
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Die traumhafte Bucht Cala Maestra auf Gorgona, Europas letzter Gefängnisinsel.Vergrößern des Bildes
Die traumhafte Bucht Cala Maestra auf Gorgona, Europas letzter Gefängnisinsel. (Quelle: Sentieri in Toscana/SRT-bilder)

Gefängnisinsel. Schon der Begriff erzeugt einen prickelnden Schauder, erinnert etwa an den Hochsicherheits-Knast Alcatraz vor San Francisco. Doch heute leben in den meisten Strafkolonien längst keine Häftlinge mehr, dafür sind sie heute oft vielbesuchte Touristenattraktionen. Ganz anders Gorgona. Die nördlichste und kleinste Insel des Toskanischen Archipels ist die letzte Gefängnisinsel in Europa. Schauen Sie sich die Insel auch in unserer an.

Von den rund 300 Einwohnern sind rund 70 männliche Gefangene und 80 Wachpersonal. Sie sind wohl der Grund dafür, dass es immer mehr Urlauber nach Gorgona drängt. Die Insel ist für kleine Wandergruppen geöffnet, die mit dem Schiff für einen Tag auf Gorgona festmachen. Die Guides würzen den Spaziergang mit allerhand Anekdoten von der Gefängnisinsel. Von spektakulären Ausbruchversuchen etwa oder der Schwärmerei mancher Häftlinge für eine attraktive Gefängnisärztin.

Wer gerne wandert, ist hier richtig

Das 2,2 Quadratkilometer große, 34 Kilometer von der Küste entfernte Eiland kann weder mit tollen Badestränden noch mit anderen Trauminsel-Qualitäten aufwarten. Dafür versprechen die angebotenen Wanderungen vorbei an Kakteen, Palmen, Pinien, Macchia-Gewächsen und anderen blühenden Gewächsen spannende Begegnungen mit den schweren Jungs, die hier in der weitläufigen Gefängnisanlage die letzte Phase ihrer zumeist recht langen Haftstrafen absitzen.

Allzu viel gesessen wird nicht auf Gorgona, wenn man es genau nimmt. Denn die meiste Zeit des Tages arbeiten die Häftlinge auf dem Bauernhof mit Kühen, Pferden, Schafen, Ziegen und Schweinen. In der Gefängnis-Bäckerei, der Metzgerei. Mittlerweile dürfte klar geworden sein, dass auf Gorgona für Gefängnis-Verhältnisse traumhafte Bedingungen herrschen. Dies ist Teil eines geglückten Resozialisierungsprojekts, das auch den Kontakt mit der Außenwelt einschließt.

Schwitzende Häftlinge

Auf Gorgona bewirtschaften die Häftlinge unter Anleitung des renommierten Weinerzeugers Frescobaldi einen Weinberg. Auf einem Hektar bauen sie die Rebsorten Ansonica und Vermentino an. Fast 3000 Flaschen des fruchtigen Weißweins "Gorgona" werden jährlich abgefüllt. Der "Resozialisierungswein" findet reißenden Absatz, steht auf den Weinkarten der exklusivsten Restaurants Italiens. Darunter ist auch die mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnete Enoteca Pinchorri in Florenz, in der dem Gefängniswein sogar ein eigenes Gericht gewidmet ist. Und auch Heinz Beck, der deutsche Sternekoch im "La Pergola“ im "Rome Cavalieri Hilton", hat den Gorgona im Sortiment.

Weitere Informationen

  • Touren auf die Insel Gorgona bieten mehrere Veranstalter an. Eine Reservierung ist nötig, denn es gibt nur wenige Reisetermine.
  • Einige Veranstalter: Sentieri in Toscana (www.sentieriintoscana.it) oder Toscana Trekking (www.toscanatrekking.it)
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