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JACDEC-Sicherheitsindex 2011: Die sichersten Airlines der Welt


Die sichersten Airlines der Welt

Von dpa
Aktualisiert am 12.01.2012Lesedauer: 3 Min.
Die All Nippon Airways ist laut JACDEC-Sicherheitsstatistik die sicherste AirlineVergrößern des BildesDie All Nippon Airways ist laut JACDEC-Sicherheitsstatistik die sicherste Airline (Quelle: imago-images-bilder)
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Mit wem fliege ich sicher? Die jährliche Übersicht des deutschen Unfalluntersuchungsbüros JACDEC (Jet Airliner Crash Data Evaluation Center) weist die sichersten Airlines aus, doch gerade auf den vorderen Plätzen hat sich viel getan. So findet sich Vorjahres-Spitzenreiter Qantas nicht einmal mehr unter den zehn sichersten Airlines wieder. Auch die Lufthansa schafft es nicht unter die sichersten zehn Gesellschaften, eine andere deutsche Airline dagegen schon. Die zehn Airlines mit der besten JACDEC-Sicherheitsrate 2011 finden Sie auch in unserer Foto-Show.

JACDEC passt Statistik an

Dabei war 2011 in Sachen Flugsicherheit nach Branchenangaben so sicher wie noch nie. In der zivilen Luftfahrt starben 498 Menschen, im Jahr zuvor waren noch 829 Flugzeuginsassen ums Leben gekommen. Zum Vergleich: Allein auf deutschen Straßen starben 2011 fast viermal so viele Menschen. Von den 60 größten Fluggesellschaften, die die JACDEC für ihre Statistik beobachtet, hatte nur die ägyptische EgyptAir einen Flugzeugverlust zu beklagen. Dass sich das Ranking trotzdem stark änderte, liegt vor allem an einer veränderten Berechnung der Sicherheitsrate. Wurden bis vergangenes Jahr nur Unfälle mit Flugzeugverlusten oder Todesopfern berücksichtigt, fließen ab 2011 auch schwere Zwischenfälle der letzten zehn Jahre in die Statistik ein. So etwa die Triebwerksexplosion eines Qantas-Airbus im November 2010, was unter anderem die australische Fluggesellschaft den ersten Rang der vergangenen Jahre kostete. Neuer Spitzenreiter ist die japanische All Nippon Airways mit einer Sicherheitsrate von 0,005. Je geringer die Sicherheitsrate, desto besser. Weiter zurückliegende Unfälle wiegen schwächer als aktuelle, auch ein Landes-Koeffizient fließt in die Berechnung ein. Sämtliche benutzten Daten basieren nach Angaben von JACDEC auf den nachprüfbaren Quellen der weltweiten Flugaufsichtsbehörden wie IATA, ICAO, EASA und FAA.

Deutsche Airlines nicht ganz vorne, trotzdem gut

Auch mit der neuen Berechnung kommen die deutschen Airlines im Ranking nicht nach ganz vorne. Die Lufthansa landet knapp hinter Qantas auf Platz zwölf des Rankings bei einem Sicherheitsindex von 0,008. Der letzte Flugzeugverlust datiert aus dem Jahr 1993. Air Berlin kommt immerhin auf Rang neun bei einer Sicherheitsrate von 0,007. Im europäischen Vergleich allerdings ist das immer noch recht ordentlich. Mit Finnair (Platz 2, Sicherheitsrate 0,006) ist lediglich eine europäische Airline besser platziert als Air Berlin und Lufthansa. Die Billigflieger Easyjet und Ryanair landen nach der neuen Berechnung auf den Plätzen 19, beziehungsweise 28.

Positiver Luftfahrttrend kein Zufall

Der positive Luftfahrttrend ist kein Zufall. Die Flugzeuge werden nicht nur technisch immer ausgefeilter, die Überwachungsinstrumente nicht nur leistungsfähiger - auch Piloten werden immer besser auf alle möglichen Eventualitäten vorbereitet. Ebenso sorgfältig wie regelmäßig werden bestimmte Fehlerquellen immer wieder analysiert, um sie künftig auszuschließen. "Zwischen Mitte Oktober und Ende Dezember kam es zu keinem tödlichen Flugunfall. Nie zuvor gab es eine derart lange unfallfreie Zeitspanne im Weltluftverkehr", jubelt das Magazin "Aero International", das die JACDEC Statistik veröffentlicht. Klassenprimus im Sicherheitsbereich bleibt Europa. Erstmals in der Geschichte der europäischen Luftfahrt war kein Passagier bei kommerziellen Flügen von europäisch betriebenen Fluggesellschaften ums Leben gekommen, gab die Europäische Flugsicherheitsbehörde EASA bereits Mitte des Jahres den Trend vor. Doch die Experten des JACDEC-Büros warnen vor "einer tickenden Zeitbombe" auf Europas Großflughäfen: "Die Zahl der Beinahe-Unfälle ging trotz flächendeckend eingesetzter Kollisionswarngeräte nicht spürbar zurück."

Afrika wird immer sicherer, Russland Schlusslicht

Beeindruckend war 2011 Afrikas Aufholjagd. Lange Zeit galt der Kontinent als Schlusslicht der Luftfahrt-Sicherheitsstatistik. Die Probleme dort sind längst noch nicht alle behoben. Doch mit der Eröffnung einer Agentur für Zivilluftfahrt (ACAA) gab Afrika 2007 den Startschuss für eine Offensive in Sachen Sicherheit, um endlich sein Negativimage loszuwerden. Russland dagegen droht nun der Platz des Klassenletzten. Das Sicherheitsniveau der russischen Luftfahrt gilt als katastrophal. Verantwortlich ist eine Gemengelage von Ursachen: veraltete Maschinen, fehlendes Geld für die Wartung, mangelnde Ausbildung von Besatzungen und Fluglotsen sowie schlechte Infrastruktur - vor allem auf den kleineren Flughäfen in der Provinz. Die Regierung in Moskau versuchte, mit drastischen Maßnahmen eine Trendwende einzuleiten. Nach dem Absturz einer Jak-42 in Jaroslawl mit 44 Toten - darunter dem Eishockeyteam der Stadt - ließ sie betagte sowjetische Flugzeugtypen verbieten und kündigte neue Sicherheitsstandards an. Doch Beobachter bleiben skeptisch und verweisen auf eine oft nur ungenügende Umsetzung der an sich ausreichenden Sicherheitsvorschriften. "Auch 20 Jahre nach dem Ende der Sowjetunion ist die Übergangsphase hin zu einer modernen Luftverkehrsstruktur noch nicht vollständig abgeschlossen", mahnt "Aero International" - und verweist auf einen Altersrekord bei einem Flugzeugunglück am 8. August 2011: Die verunglückte viermotorige Antonow An-12 war bereits vor 48 Jahren im Frachtverkehr des Sowjetreiches unterwegs.

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