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Grand Hotel Heiligendamm ist insolvent


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Grand Hotel Heiligendamm ist insolvent

dpa, afp, dapd, dapd, AFP

28.02.2012Lesedauer: 3 Min.
Zum Grand Hotel Heiligendamm gehören mehrere historische GebäudeVergrößern des BildesZum Grand Hotel Heiligendamm gehören mehrere historische Gebäude (Quelle: dapd)
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Das 5-Sterne-Grand-Hotel Heiligendamm zählt zu den bekanntesten Hotels in Deutschland. Vor allem der G8-Gipfel im Jahr 2007 mit Kanzlerin Angela Merkel und Politgrößen wie George W. Bush brachte die Anlage in die Schlagzeilen. Doch nun ist das berühmte Hotel zahlungsunfähig. Sehen Sie das Grand Hotel Heiligendamm auch in unserer Foto-Show.

Betrieb soll aufrechterhalten werden

Wie die Jagdfeld-Gruppe als Betreiber am Dienstag berichtete, wurde am Montag beim zuständigen Amtsgericht in Aachen die Insolvenz für die Grand Hotel Heiligendamm GmbH & Co. KG angemeldet. Trotzdem solle das Hotelunternehmen nicht zerschlagen und der Betrieb aufrechterhalten werden. Der vorläufige Insolvenzverwalter Jörg Zumbaum aus Düren sagte am Dienstag in Heiligendamm, die Beschäftigung der 300 Mitarbeiter sei vorerst gesichert. Mit Hilfe neuer Investoren solle nicht nur das Hotel erhalten, auch anstehende Investitionen müssten ermöglicht werden. Das Insolvenzverfahren eröffne die Chance, Investoren zu finden. Das Hotel war seit dem G8-Gipfel 2007 weltweit bekannt geworden. Damals hatten sich die Staats-und Regierungschefs in einem extra angefertigten riesigen Strandkorb vor dem Luxushotel fotografieren lassen.

Geschäftsführer: Hotel ist nicht überschuldet

Nach Worten des Geschäftsführers der Jagdfeld-Gruppe, Anno August Jagdfeld, ist ein neues Finanzierungskonzept notwendig. "Die Fondsgesellschaft kann nicht so weitermachen." Dem Fonds fehlten rund 30 Millionen Euro. Große Teil des Wiederaufbaus des Hotels waren über Fonds abgewickelt worden. Ursache für die Insolvenz war Jagdfeld zufolge, dass Kreditzinsen nicht mehr gezahlt werden konnten. Die Banken hätten erklärt, ihre Kredite definitiv nicht zu verlängern, sagte er. Das Unternehmen sei aber nicht überschuldet. Alle Gläubiger könnten von einer vollständigen Zahlung ausgehen.

Investor beschuldigt Kommune

Die Auslastung des Hotels lag zuletzt im Jahresdurchschnitt bei 44 Prozent, 80 Prozent im Sommer und 12 Prozent im Winter. Im Jahresdurchschnitt wären 60 Prozent nötig. "Die Anlage hat ein Imageproblem - ihre Öffentlichkeit", betonte Jagdfeld. Öffentliche Wanderwege vertrieben die Gäste. Das Verhalten der Kommune bezeichnete der Investor als "reine Schikane". Es gebe zwar viele Fans, aber auch viele Gegner des Luxushotels. Jagdfeld zeigte sich dennoch zuversichtlich, dass es möglich sein wird, den dauerhaften Betrieb des Hotels zu sichern. Jagdfeld hatte den Komplex um das älteste deutsche Seeband 1996 erworben, die Gebäude waren jedoch in einem äußerst schlechten Zustand. Mehr als 200 Millionen Euro seien investiert worden. Der Betrieb des Hotels wurde 2003 aufgenommen. Er verlief jedoch von Anfang an schleppend, wegen der zu geringen Gästezahlen wurden rote Zahlen geschrieben. Erst 2010 und 2011 konnten laut Jagdfeld mit jeweils rund 800 000 Euro die besten Ergebnisse erzielt werden. "Der eingeleitete Turnaround reichte aber nicht aus, um die Zinsen zu bedienen".

Experte: Anleger müssen sich auf Verlust einstellen

Der Chefredakteur der Berliner Fondszeitung, Tilman Welther, Spezialist für geschlossene Immobilienfonds, sagte der Nachrichtenagentur dpa, er rechne damit, dass die Anleger im Fundus-Fonds für die Investitionen in Heiligendamm sich auf einen Kapitalverlust einstellen müssten. Noch sei aber nicht abzusehen, wie hoch die Verluste ausfallen werden. "Ob das zu 100 Prozent ist oder ob da noch ein bisschen hängen bleibt, wird sich zeigen." Erst im Mai 2011 hatte die Mehrheit der Gesellschafter der Grand Hotel Heiligendamm GmbH & Co. KG einem von Jagdfeld vorgeschlagenen Kapitalschnitt von 90 Prozent zugestimmt. Das bis dahin eingezahlte Kapital wurde von 127 auf 12,7 Millionen Euro reduziert. In einem zweiten Schritt wurde die Auflage einer 32,5 Millionen schweren Kapitalerhöhung beschlossen. Nach Angaben Jagdfelds wurde dieses Kapital nicht in erforderlicher Höhe gezeichnet.

Weitere Informationen:

Grand Hotel Heiligendamm Prof.-Dr.-Vogel-Straße 16-18, 18209 Bad Doberan, Heiligendamm, Tel: 038203-740-0, Fax: 038203-740-7474, Internet: www.grandhotel-heiligendamm.de

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