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"Herr der Ringe Online": "WoW"-Killer in Gandalfs Gewand?


Test Der Herr der Ringe Online
Der Kampf der Giganten

t-online, Medienagentur plassma / kro / jr

Aktualisiert am 06.09.2021Lesedauer: 4 Min.
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Das von der Spieleschmiede Turbine entwickelte Epos Herr der Ringe Online sorgt seit Monaten für Furore bei Rollenspiel-Fans. Mittlerweile ist auch der erste (für Abonnenten kostenlose) Content-Patch erhältlich. Er trägt den Titel Die Ufer von Evendim und bringt eine neue Region, ein überarbeitetes Musiksystem sowie zahlreiche neue Monster und Aufgaben mit sich. Die Story spielt zeitlich vor dem Aufbruch der Ring-Gefährten aus Bruchtal. Um den Kampf gegen das Böse mit Aussicht auf Erfolg aufzunehmen, gilt es für Aragorn und die Elben-Schmiede, das beim ersten Kampf gegen Sauron zerstörte Schwert Narsil wieder zusammenzufügen. Doch dazu fehlt ein mächtiges Bestandteil: Das einst in den Griff der Waffe eingearbeitete Juwel, das nördlich des Auenlandes im Gebiet von Evendim vermutet wird. Klarerweise machen sich neben den Kämpfern für das Gute auch jede Menge finstere Gestalten auf, um im Gebiet des ehemaligen Königreichs Arnor den Schatz sowie andere mächtige Artefakte für ihre Zwecke zu erlangen. Gemeinsame Schlachtzüge gegen Drachen und die Kämpfer des Hexenkönigs von Angmar, dazu mehr als 100 neue Quests und sieben frische Rüstungs-Sets für Sammler - die Spielspaß-Schraube für Tolkien-Abenteurer wird durch das erste große Update um einige Umdrehungen angezogen.

Foto-ShowHerr der Ringe Online:So spielt es sich
Foto-Show Die Ufer von Evendim

Für Action- und Musikliebhaber

Interessant sind die Ufer von Evendim vor allem für Spieler, die bereits mittlere bis höhere Spielstufen (um Level 30) mit ihrem Charakter erklommen haben. Eine derartige Spielstärke braucht es, um mit widerstandsfähigen Monstern wie dem gefährlichen Rogmul zurecht zu kommen. Eine andere Möglichkeit, das Ganze ohne allzu viele Heldentode zu meistern, ist die Teilnahme an der neu eingeführten Schlachtzug-Instanz. Hier können bis zu 24 Helden zum Feldzug in die Nebelberge aufbrechen und sich beim Kampf um Helegrod mit dem Furcht einflößenden Drachen Thorog messen. Wer es dagegen eher ziviler mag und eine Ader für Musik hat, der wird sich über die Erweiterung des Musiksystems freuen. Das Update macht es möglich, Percussion- und Bassinstrumente zur Kreation eines eigenen Soundtracks einzusetzen. Mit Hilfe des neuartigen Notensystems können Spieler offline Musikstücke komponieren und diese dann hoch laden und von ihrem Helden online vortragen lassen.

Stimmungsvolles Fantasy-Epos

Die große Stärke von Herr der Ringe Online ist die Atmosphäre, die durch den Content-Patch noch weiter verstärkt wird. Mit den Romanen von Tolkien als Fundament bauen die Entwickler für jede Rasse eine eigene Hintergrundgeschichte zusammen, um deren Einzigartigkeit zu unterstreichen. Menschen finden sich zu Beginn des Spiels zum Beispiel in einem Kerker wieder, aus dem sie mit Hilfe eines Waldläufers fliehen müssen. Elben hingegen erwachen in einem brennenden Dorf, das von Trollen und anderen Monstrositäten attackiert wird - Elrond persönlich bittet um Hilfe. Wenige Augenblicke später beginnt der Kampf. Apropos Kampf: Dieser funktioniert ähnlich wie in World of Warcraft oder anderen Online-Rollenspielen. Mit der Maus visiert man den Gegner an und löst per Tastatur Spezialaktionen wie Wirbelattacken, Bogenschüsse oder Zaubersprüche aus. Die Bedienung ist kinderleicht und bedarf nur wenige Minuten der Eingewöhnung.

Nur strahlende Helden

Bevor man die Geschichte von Mittelerde mitbestimmt, gilt es, sich mit Hilfe des Editors einen eigenen Helden zusammen zu stellen. Zu diesem Zweck stehen vier Rassen zur Auswahl: Menschen, Elben, Zwerge und Hobbits. Die Elben sind grandiose Bogenschützen und gegen Krankheiten immun, Zwerge überzeugen als zähe Krieger, die heftig austeilen, aber im Nahkampf durchaus auch einige Treffer einstecken können. Hobbits wiederum sind flink und zeichnen sich durch ihre Charakterstärke aus, die es ihnen erlaubt, sich gegen Verführungskünste zu wehren. Entspricht der Charakter den eigenen Vorstellungen, wählt man noch einen passenden Beruf aus. Vom agilen Bogenschützen bis hin zum fiesen Schurken oder Waffenmeister ist alles dabei, was das Herz begehrt. Leider unterscheiden sich die einzelnen Berufe nicht sonderlich voneinander - an den unterschiedlichen Spezialisierungen sollte Turbine in zukünftigen Erweiterungen noch feilen.

Abwechslungsreiches Missionsdesign

Der Einstieg ins Spiel ist einfach, da die Entwickler bewährte Elemente aus WoW einfach ins Tolkien-Univerum übernommen haben. Charaktere, die dem Helden Missionen anbieten, erkennt man beispielsweise an leuchtenden Ringen über dem Kopf. Erbeutete Waffen oder Rüstungen vergleicht das Handelssystem automatisch mit der zur Zeit angelegten Ausrüstung. In einem ganz wichtigen Punkt setzt HdR Online eigenen Akzente: Die Missionen sind deutlich abwechslungsreicher gestaltet als in World of Warcraft. Zwar gibt es auch die unvermeidlichen Sammelaufgaben, doch daneben absolviert der Spieler auch Erkundungstouren oder transportiert wichtige Dokumente. Auf den Streifzügen durch Mittelerde trifft man bekannte Charaktere wie zum Beispiel den Zauberer Gandalf und den Elben Elrond, was der Stimmung der Geschichte sehr zugute kommt. Eine große Rolle für den Fortgang der Geschichte spielen sie allerdings nicht. Und das ist gewollt, schließlich sollen die Herr der Ringe Online-Abenteurer ihren eigenen Beitrag zur Rettung Mittelerdes leisten und sich nicht an die Rockschöße der Superhelden heften.

Fazit

Herr der Ringe Online hat das Zeug, dem Genre-Primus WoW gefährlich zu werden. Hübsche Grafik, abwechslungsreiche Aufgaben sowie eine Spielwelt mit viel Atmosphäre sind die wichtigsten Grundsteine eines gelungenen Online-Abenteuers. Zwar haben die Gesichter von bekannten Figuren wie Gandalf, Frodo oder Boromir keinerlei Wiedererkennungswert (Turbine besitzt lediglich die Lizenzrechte an den Romanvorlagen - die Filme samt Schauspieler "gehören" jedoch Electronic Arts), doch dem Spielerlebnis tut das keinen Abbruch - die Heldenrollen werden hier quasi "vom Volk" verkörpert. Das verschafft dem Spiel einen guten Start. Und da Turbine durch den sukzessiven Einbau neuer Spielregionen und Aufgaben geschickt an der Schraube "Langzeit-Motivation" dreht, sollte auch auf längere Sicht die Faszinationskraft des Spiels nicht nachlassen. Für Tolkien-Fans gibt es ohnehin nur ein Motto: Auf nach Mittelerde.

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