Der zumindest in Deutschland mit Spannung erwartete Vergleich zwischen WBC-Schwergewichts-Weltmeister Vitali Klitschko und dem früheren WBA-Champion Nikolai Walujew am 29. Mai ist und bleibt vor allem eine Frage des Geldes - und in dieser Hinsicht liegen beide Seiten nach wie vor meilenweit auseinander. Walujews US-Promoter Don King gefährdet mit seinen astronomischen finanziellen Forderungen ("40 Prozent des Reingewinns") das Zustandekommen des Fights.
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King will vier Millionen Dollar
Der eigenwillige King, dessen Starkstromfrisur und Dauergrinsen jedem Box-Fan vor Augen sind, lehnte eine dem Herausforderer angebotene Kampfbörse in Höhe von etwa 675.000 Euro ab. Klitschkos Lager sprach daraufhin eine Garantie über knapp 1,5 Millionen Euro aus. King aber behauptete, dass für Walujew fast drei Millionen drin seien. "Alleine die TV-Rechte werden K2 Promotions über zehn Millionen US-Dollar (etwa 6,73 Millionen Euro, d. Red.) einbringen." Davon sei er so überzeugt, "dass wir eine Garantiesumme ausschlagen - zu Gunsten einer 40-prozentigen Beteiligung am Reingewinn."
Absage von Bönte
Dieser abenteuerlichen Rechnung will die Gegenseite nicht folgen. Klitschko-Manager Bernd Bönte erteilte einer Einigung unter diesen Vorraussetzung schon Anfang Februar eine klare Absage. "Ausgeschlossen. Selbst wenn Walujew vier Gürtel hätte und ungeschlagen wäre", sagte der ehemalige Journalist der "Bild"-Zeitung.
"Geldgeile" Klitschkos?
Doch Don King ist überzeugt davon, dass der titellose Riese aus dem Sauerland-Stall, an dem er 50 Prozent hält, zieht: "Doch K2 ist es wichtiger, Geld zu machen. Während ich die Attraktion vermarkte, geht es denen nur ums Geld." Sagte King, der aus dem Kampf garantierte vier Millionen ziehen will und deshalb 40 Prozent des Reingewinns einfordert. "Die Attraktion refinanziert deine Investitionen und führt zu Profit." An die Anzahl der Zuschauer am Ring und im TV zu denken, sei seine Vorgehensweise, meinte King.
Walujew war noch nie am Boden
K2 Promotions warf der Mann der nicht ganz durchsichtigen Geschäfte vor, mit den meistbietenden TV-Anstalten in Deutschland, Russland und der Ukraine zu verhandeln und gleichzeitig Walujew mit einer so niedrig wie möglich angesetzten Börse abzuspeisen. Denn auch ohne Titel ist der 2,13 Meter große Walujew eine Herausforderung für Dr. Eisenfaust, wenngleich eine sportlich überschaubare. Der Russe war aber in seiner Karriere noch nie am Boden. Klitschko kann mit einer 90,24 Prozent K.-o.-Quote aufwarten.
Sauerland: "Denke, wir kriegen diesen Kampf hin"
"Das ist ein absoluter Muss-Kampf. Wir werden sicher eine Lösung finden. Ich denke, wir kriegen diesen Kampf hin", sagte Kalle Sauerland, dessen Firma Sauerland Event die andere Rechte-Hälfte an Walujew hält.