Neuanfang mit neuem Trainer und TV-Partner: Der Box-Weltmeister Felix Sturm hat Klitschko-Trainer Fritz Sdunek engagiert und den Startschuss für seine Karriere als boxender Promoter gegeben. "Es war ein langer Weg. Aber die Klitschkos haben fünf Jahre gebraucht. Nun fühle ich mich zu tausend Prozent frei", sagte der WBA-Champion im Mittelgewicht auf einer Pressekonferenz in der Kölner Arena. Dort wird Sturm am 4. September seinen Titel erstmals in Eigenregie verteidigen, als Gegner ist der Mexikaner Marco Antonio Rubio vorgesehen.
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Mit Erfolgstrainer Fritz Sdunek will Sturm seinen Titel im September erfolgreich verteidigen. "Das wird der wichtigste Kampf meines Lebens, weil ich erstmals in Eigenregie antrete", sagte der 31 Jahre alte Mittelgewichtler auf einer Pressekonferenz in Köln. Übertragen wird der Kampf aus der Lanxess-Arena vom Fernsehsender "Sat.1".
Sdunek: "Zu Hause war es mir zu langweilig"
Nach seiner Trennung von der Universum-Boxpromotion ist es der erste Kampf für den WBA-Champion, der sich fortan selbst vermarktet. Der 63-Jährige Sdunek, Trainer von Vitali Klitschko, der unter anderem auch ehemalige Champions wie Dariusz Michalczewski betreute, hatte sich ebenfalls von Universum getrennt und trat zuletzt aus gesundheitlichen Gründen kürzer. "Zu Hause war es mir zu langweilig. Ich kenne Sturm schon seit 1990, mit unserem tollen Team werden wir ihn topfit in den Ring schicken", meinte Sdunek.
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Felix Sturm will die Krone
In Köln will der Box-Weltmeister am 4. September seinen Titel im Mittelgewicht verteidigen. zum Video
Sturm gewinnt 33 von 36 Kämpfen
Der Vertrag zwischen TV-Partner "Sat.1" und Sturm, der von insgesamt 36 Profi-Kämpfen 33 gewann, gilt zunächst nur für das Duell mit dem 30 Jahre alten Rubio. Danach wolle der Fernsehsender Quoten und Reichweite prüfen. "Wir werden erst einmal diesen Kampf machen und danach weitersehen", sagte Sat.1-Sportchef Sven Froberg und fügte hinzu: "Wir freuen uns, dass wir in der Champions League des Boxens angekommen sind".
Ein Jahr Box-Pause für Sturm
Sturm hatte wegen seiner gerichtlichen Auseinandersetzung mit Promoter Klaus-Peter Kohl ein Jahr nicht boxen können. Der Weltmeister hatte wie vor Jahren die Klitschko-Brüder bei Universum gekündigt, Kohl seinerseits auf die Erfüllung des bis 2012 laufenden Kontraktes gepocht. Die Angelegenheit endete in einem Vergleich, Sturm kaufte sich quasi frei. Die Höhe der Abfindung für Kohl soll zwischen 1,5 Millionen Euro und den von Sturm zuletzt gebotenen 800.000 Euro liegen.
Gegner Rubio muss Kampf noch schriftlich bestätigen
Unsicherheit gibt es allerdings noch über den Gegner Rubio, der den Kampfvertrag noch nicht unterschrieben zurückgeschickt hat. Unternehmer Sturm will bis Montag Klarheit schaffen und hat vorgesorgt. "Wir haben einen großen Trumpf in der Hinterhand. Wenn es mit Rubio nicht klappt, kommt es zu einer Titelvereinigung", sagte der Weltmeister, dem angeblich eine schriftliche Zusage vorliegt. Champions der Konkurrenz-Verbände sind Sebastian Sylvester aus Greifswald (IBF) und der Argentinier Gabriel Martinez (WBC). Der Titel der WBO ist derzeit vakant.