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Michael Schumacher drohen nach Unfall schwere bleibende Schäden


Die wichtigsten Fakten
Schumacher drohen schwere bleibende Schäden

Von t-online
Aktualisiert am 03.01.2014Lesedauer: 4 Min.
Michael Schumacher - ob er jemals wieder völlig gesund wird, weiß niemand.Vergrößern des BildesMichael Schumacher - ob er jemals wieder völlig gesund wird, weiß niemand. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)
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Heute wird Michael Schumacher 45 Jahre alt - ein trauriger Geburtstag: Seit sechs Tagen liegt der siebenmalige Formel-1-Weltmeister nach seinem fatalen Ski-Unfall mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma in der Universitätsklinik in Grenoble im künstlichen Koma und kämpft um sein Leben.

Das Zittern geht weiter. t-online.de hat die wichtigsten Fakten zusammengefasst.

Wie geht es Michael Schumacher?

Die behandelnden Ärzte halten sich mit neuen Informationen zurück. Zuletzt sagten sie, Schumachers Zustand sei stabil, aber weiterhin kritisch. Er wird rund um die Uhr bewacht. Schumachers Managerin Sabine Kehm betonte, dass dies "für den Moment" eine gute Nachricht sei. Dass sich die Ärzte derzeit nicht äußern, muss nicht besorgniserregend sein. Im Gegenteil: Mit jedem Tag steigen Schumachers Überlebenschancen.

Um welche Verletzung handelt es sich genau?

Die Ärzte sprechen von einem schweren Schädel-Hirn-Trauma, bei dem beide Gehirnhälften betroffen sind. Schumacher musste nach seiner Einlieferung in die Klinik am vergangenen Sonntag sofort notoperiert werden. In der Nacht zum Dienstag wurde ihm dann in einer zweiten Operation das größte Blutgerinnsel entfernt, um den Hirndruck weiter zu verringern. Da Schumacher bei seinem fatalen Sturz auf einen Felsen aber mehrere kleine Hämatome erlitten hat, kann sich sein Zustand noch immer schlagartig verschlechtern. Noch heute wollen die Ärzte einen neuen Gehirn-Scan machen, der Aufschluss über den aktuellen Zustand Schumachers bringen soll.

Wann gibt es neue Informationen der Mediziner?

Die Ärzte haben bereits erklärt, dass sie sich erst dann wieder äußern, wenn eine gravierende positive oder negative Veränderung des Zustands eintritt. Bis dahin werden keine weiteren Informationen oder Details öffentlich.

Ist Schumacher medizinisch in guten Händen?

Ja, die behandelnden Ärzte Jean-Francois Payen, Chef der Anästhesie, und Emmanuel Gay, Chef der Neurochirurgie sowie das gesamte Ärzteteam in Grenoble gehören zu den Koryphäen auf ihrem Gebiet. Durch die Nähe zu den Skigebieten in den französischen Alpen ist das Traumazentrum spezialisiert auf Verletzungen wie die von Schumacher. 7000 Mitarbeiter, darunter 1300 medizinische Kräfte, arbeiten in der Klinik. Schumacher liegt auf der neurologischen Intensivstation.

Wird Schumacher bevorzugt behandelt?

Nein, Payen hat dazu in der Pressekonferenz am Dienstag ein klares Statement abgegeben und auf eine entsprechende Frage eines Journalisten gereizt reagiert: "Jeder Patient wird genauso behandelt wie Michael Schumacher. Der einzige Unterschied sind Sie“, sagte er.

Wird Schumacher bewacht?

Ja, das ist auch dringend nötig. Noch immer wird die Klinik von einer Heerschar an Medienvertretern belagert. Nach dem schockierenden Vergehen eines Journalisten, der als Priester verkleidet in Schumachers Zimmer gelangen wollte, aber noch rechtzeitig abgefangen werden konnte, wurde die Zahl der Security-Mitarbeiter noch einmal erhöht. In Paparazzi-Kreisen wird das erste Schumacher-Bild vom Krankenbett auf einen siebenstelligen Betrag geschätzt.

Wie lange bleibt Schumacher noch im künstlichen Koma?

In der Regel dauert es zwei bis drei Wochen, bis Patienten mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma geweckt werden.

Warum ist ein künstliches Koma nötig?

Durch die hohe Dosierung von Narkose-Medikamenten wird der Patient im Tiefschlaf gehalten, um das verletzte Gehirn zu schützen. "Bei einem schweren Schädel-Hirn-Trauma sind die ersten Stunden und Tage entscheidend, um zu sehen, ob Druck und Schwellung weiter zurückgehen", sagt Professor Uwe Kehler, Chef der Neurochirurgie der Asklepios Klinik Hamburg-Altona, bei "Bild.de". "Bleibt in diesen alles stabil, kann man die Maßnahmen zur Senkung des Hirndrucks herunterfahren."

Was passiert im künstlichen Koma?

Um den Hirnstoffwechsel herunterzufahren, haben die Ärzte Schumachers Körpertemperatur auf 32 bis 34 Grad gesenkt. Damit der Körper die Kühlung toleriert, wird er ins künstliche Koma versetzt. Doch nicht nur die Hirnaktivität, der gesamte Stoffwechsel wird dadurch beeinflusst. Daher wird Schumacher genau überwacht. So muss der Blutzuckerspiegel mit Insulin korrigiert werden, außerdem braucht der Körper zusätzlich Elektrolyte und Kalium. Ernährt wird Schumacher künstlich über eine Sonde im Magen.

Bekommt Schumacher etwas von der Außenwelt mit?

Da gehen die Meinungen auseinander. Es wird immer wieder berichtet, dass Patienten auf vertraute Reize (Stimmen, Gerüche) reagieren. Belegt ist das aber nicht.

Kümmert sich die gesamte Familie um Schumacher?

Ehefrau Corinna, seine beiden Kinder Gina-Maria (16) und Mick (14), sein Vater Rolf, Bruder Ralf sowie die Schwiegermutter sind in Grenoble und die meiste Zeit im Krankenhaus.

Wer der engsten Vertrauten und Freunde darf noch zu Schumacher?

Der frühere Ferrari-Teamchef Jean Todt (heute Boss des Automobilweltverbands FIA) und der ehemalige technische Direktor bei Ferrari und Benetton, Ross Brawn. Mit dem Briten feierte Rekordweltmeister Schumacher einst alle seine sieben WM-Titel. Zudem die Ärzte Johannes Peil und Gérard Saillant, die frühere Verletzungen des Rennfahrers behandelt haben, und Managerin Kehm.

Wie stehen die Heilungschancen?

Dazu wagen selbst die Ärzte keine Prognose. Niemand weiß, ob Schumacher wieder vollständig gesund wird, oder ob schwere bleibende Schäden sein zukünftiges Leben bestimmen. Das zeigt sich auch erst, wenn er aus dem künstlichen Koma geholt wird und die ersten Reaktionen zeigt.

Mit welchen Folgeschäden ist zu rechnen?

Die meisten Patienten, die ein schweres Schädel-Hirn-Trauma überleben, behalten häufig schwere Schäden oder Behinderungen. "Nur zehn bis 30 Prozent haben tolerierbare Einschränkungen", sagte Neurochirurg Andreas Pingel, leitender Arzt an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik in Frankfurt am Main (BGU), bei "Focus online“. In der Regel müssten die Betroffenen einfachste Dinge wie essen oder trinken neu lernen, erklärt der Mediziner. Auch ein Wachkoma ist möglich. Das heißt, die Patienten öffnen zwar die Augen, doch eine Kommunikation ist nicht mehr möglich. Zudem sind zusätzlich Komplikationen möglich. "Durch die Langzeitbeatmung besteht die Gefahr einer Lungenentzündung. Zudem können Nerven in Armen und Beinen geschädigt sein", erklärte Pingel.

Drastisch schildert der ehemalige Schweizer Rennfahrer Daniel Albrecht seine Erlebnisse. Vor fünf Jahren stürzte er auf der berüchtigten Streif in Kitzbühel und zog sich ebenfalls ein Schädel-Hirn-Trauma zu. Nach drei Wochen wurde er aus dem künstlichen Koma geholt. "Wenn man wieder aufwacht, muss man bei Null anfangen. Das heißt, man weiß nicht wie man heißt und wie alt man ist."

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